Halle für 1. Bundesliga gewünscht

Die Volleyballer der TSGL Schöneiche hegen ein ehrgeiziges Ziel. Sie wollen in nicht allzu ferner Zukunft in der 1. Bundesliga spielen. Die sportliche Komponente ist die eine Seite. Sollte es einmal soweit sein, brauchen sie eine anders dimensionierte Halle. Ob das vielleicht als Region zu verwirklichen ist, sollte jetzt ein Gespräch der Sportler mit den Bürgermeistern von Schöneiche, Woltersdorf und Erkner zeigen.

Bert Körber, den Abteilungsleiter der Volleyballer bei der TSGL Schöneiche, treibt die Idee schon eine Weile um. Die erste Männermannschaft spielt im vierten Jahr in der 2. Bundesliga, brachte es im Vorjahr auf Platz 4. Da durfte schon mal von der 1. Bundesliga geträumt werden. 2004 schon stießen die ambitionierten Sportler in ihrem Heimatort auf offenen Ohren, wurde die Lehrer-Paul-Bester-Halle nach den Vorgaben für eine Zweitligisten gebaut – mit sieben Metern Höhe, 500 Besucherplätzen, ausreichend Parkmöglichkeiten.

Inzwischen reichen die Vorstellungen weiter. Für die 1. Liga wird eine neun Meter hohe Halle mit 1000 Zuschauerplätzen benötigt. Körber ist die Dimension bewusst, und so wollte er mit anderen Volleyballern der Region und dem Landesverband ausloten, ob die Kommunen eine regionale Lösung mittragen würden. Deshalb gab es ein Gespräch zwischen den Sportlern und den Bürgermeistern von Schöneiche, Erkner und Woltersdorf.

Die nächste Halle wird wohl in Woltersdorf gebaut – als Schulturnhalle. Deshalb haben die Volleyballer dort angesetzt. Laut Sozialamtsleiter Hannes Langen – Bürgermeister Rainer Vogel ist nach dem Gespräch in den Urlaub gegangen – war es die erste Runde dieser Art, und niemand habe sofort mit Ablehnung reagiert. „Wir brauchen aber ein genaues Anforderungsprofil. Vorher können wir nicht prüfen, ob das an unserem geplanten Standort an den Fuchsbergen geht.“ Zudem stellt er klar, dass nicht die Kommune die Mehrkosten tragen könne. „Da sind die Sportler in der Verantwortung. Das geht nur über Sponsoren.“ In der Runde seien da schon mal Worte wie kleine O²-World gefallen. Und tatsächlich gibt es Beispiele, wie in Bestensee, wo die Arena der dortigen Erstliga-Volleyballer den Namen des Sponsors „Landkost“ trägt.

Nur wenn man solch hochfliegende Gedanken zulässt und in einer konstruktiven Runde anspricht, kommen vielleicht zwar ungewöhnliche, aber machbare Finanzierungs-Konstrukte heraus. Erkners Bürgermeister Jochen Kirsch räumt ein, dass die Kosten das eine seien. Man müsse dann auch über neue Kooperationen in der Nutzung nachdenken, je nach Möglichkeiten der einzelnen Halle. Es geht also ganz klar darum, über den eigenen Tellerrand zu schauen. „Jch denke auch, dass es mehr Gewicht hat, wenn sich drei Gemeinden um Fördermittel für ein Projekt bemühen, als nur eine“, sagt Kirsch. Ob nun die Halle in Woltersdorf oder eine an einem möglichen Gymnasium in Schöneiche – es werde in naher Zukunft nie wieder eine solche Gelegenheit geben, eine Halle zu bauen, die für die 1. Bundesliga tauglich ist.

Schöneiche ist wie gesagt schon einmal quasi in Vorleistung gegangen. „Die Volleyballer spielten damals noch zwei Klassen tiefer und baten um eine Hallenhöhe von sieben Metern, um in Schöneiche Regionalliga spielen zu können“, sagt Bürgermeister Heinrich Jüttner. Um Denkmalschutz-Vorgaben einzuhalten – die Halle durfte nicht höher als das alte Schulgebäude sein – sei extra auch nach unten gebaut worden. Ein Ausbau der Halle sei daher nicht möglich. Anders verhält es sich laut Jüttner auf dem ehemaligen Schloss-Gelände und beim Sportplatz, die als Standorte für das geplante private Gymnasium in Schöneiche samt neuer Sporthalle in Frage kommen. „Grundsätzlich würde ich es befürworten, wenn sich die Gemeinde an einem bundesligatauglichen Bau beteiligt. Im Moment sehe ich dafür aber keine Haushaltsmittel“, so der Bürgermeister. Eine Alternative sei, einen Sponsor zu finden, der den Hallenbau unterstützt. „Es wäre ein Verlust, wenn die Volleyballer nach Woltersdorf abwandern, schließlich tragen sie den Namen unserer Gemeinde.“

Mit dem Namen hat Bert Körber weniger ein Problem. Er denkt ohnehin regionaler, möchte aber ungern zum Beispiel in eine Halle nach Berlin abwandern. „Wir müssen in dem kleinen Großraum stärker zusammen arbeiten. Das bringt allen einen Imagegewinn.“ Perspektivisch könnte er sich eine Art Dachverband der vielen Volleyballvereine und Abteilungen vorstellen, um Kräfte zu bündeln und für ehrgeizige Projekte besser gewappnet zu sein. Und dass es die TSGL in Sachen Aufstieg ernst meint, zeigt, dass sie Kurt Radde – ehemaliger DDR-Nationaltrainer – zurückgeholt hat.

quelle: www.moz.de

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