Flüchtlingen gemeinnützige Tätigkeiten angeboten

57 Flüchtlinge sind in drei Notunterkünften in Schöneiche untergebracht. „Eigentlich müssten wir aufgrund unserer Einwohnerzahl 170 bis 180 Menschen aufnehmen, wegen des Wohnraummangels ist dies aber nicht möglich“, informierte Bürgermeister Heinrich Jüttner (parteilos) zu Beginn der Einwohnerversammlung zum Thema Flüchtlinge, zu der am Dienstagabend 300 Bürger in die Lehrer-Paul-Bester-Halle kamen.
Im Landkreis müssen dieses Jahr 2555 Flüchtlinge untergebracht werden, nannte Dezernent Rolf Lindemann die aktuelle Zahl. Im November und Dezember kämen demnach jeweils 600 Personen. So viele Wohnungen gibt es nicht, weshalb es auch in Heinersdorf eine Notunterkunft für 100 Personen gibt, in Eisenhüttenstadt eine Turnhalle 60 Menschen Quartier bietet.

In Schöneiche betreut die Gesellschaft für Arbeit und Soziales (Gefas) die Flüchtlinge. „Wir haben ihnen gemeinnützige Tätigkeiten angeboten, mit dem Ziel, eine berufliche Ausbildung zu beginnen oder ein Studium fortzusetzen“, sagte Vorstand Siegfried Unger. So werden Flüchtlinge als Dolmetscher eingesetzt, für die Reinigung der Unterkünfte und deren Umfeld. Zudem gibt es Angebote, dass sie in Möbelkammer und Wäscherei der Gefas helfen können.

„Stimmt es, dass zwei bis sieben Flüchtlinge sich einen Friseurbesuch erschlichen haben?“, ging Einwohnerin Anna Kruse einem Internetgerücht nach.

Dies sei weder angezeigt noch bekannt, sagte Sabine Paul von der Kriminalpolizei. Wenn Flüchtlinge Straftaten begehen, würden diese genauso verfolgt wie bei deutschen Tätern, betonte sie. „Wird die Zahl der Polizeistreifen erhöht?“, hakte ein Mann nach. Da es keine höhere Kriminalität um Flüchtlingsunterkünfte gebe, sei dies nicht nötig, berichtete Jüttner aus einem Gespräch mit der Polizei. Ein Wachschutz sorge aber für Sicherheit nach innen und nach außen, ergänzte Unger.

Lothar Rahn fragte nach der finanziellen Belastung durch Flüchtlinge. Wenn das Geld vom Bund nicht reiche, müsse man zuschießen, sagte Lindemann. 2014 waren dies im Kreis 700 000 Euro. Generell sei es günstiger, Wohnungen zu mieten als Gemeinschaftsunterkünften. Denn bei diesen betrage die Laufzeit fünf Jahre, zudem müsse Wachschutz organisiert werden. Für die Gemeinde rechnete Jüttner mit einem kleinen Plus: „Wir haben für die Notunterkünfte Mietverträge mit dem Kreis und bekommen fünf Euro je Quadratmeter und die Betr iebskosten.“

Autor Manja Wilde
Artikel übernommen von  http://www.moz.de/heimat/lokalredaktionen/erkner/artikel5/dg/0/1/1436096/

Jens Bagehorn
Interessierter Bürger von Schöneiche und Mitglied bei Schöneiche Online e.V.
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