Der Bürgermeister hatte am späten Abend des 5. Juli – für Viele überraschend – durch den Vorsitzenden der Gemeindevertretung per E-Mail mitteilen lassen, dass er zum 31.10.2016 um Versetzung in den Ruhestand bittet. Aber nicht etwas zurück tritt!
Hinter den Kulissen entbrannte eine heiße Dikussion was denn dazu geführt haben könnte, dass er nach ziemlich genau der Hälfte seiner Amtszeit (2012 für 8 Jahre gewählt) das Handtuch wirft. 20 Jahre Dienstjubeleum im Juni?, zu viel Ärger mit und Gegenwind aus der Gemeindevertretung – übrigens aus fast allen Fraktionen?, Flucht aus der Verantwortung und vor schwierigen anstehenden Aufgaben?, keine Lust mehr auf den nunmehr bald drei Jahre währenden Streit um den Ersatzneubau der Brücke im Schlosspark (zuletzt wurde die von ihm im Frühjahr erneut eingebrachte modifizierte Beschlussvorlage nach durchgängiger mehrheitlicher ablehung in den Fachausschüssen von ihm erneut zurück gezogen und auch nie wieder angesprochen oder gar erneut eingebracht)?, Keine Lust mehr auf die Einbringung und Beratung eines Haushalts 2017 ab Ende Oktober (denn er hat ja einen Verlängerung seines Dienstes bis zum Jahresende dezidiert abgelehnt)?
Am Ende wissen wir es nicht.
Auf jeden Fall wissen wir aber, dass er diesen Schritt unter missachtung der gesetzlichen fristen zur Neuwahl eines Bürgermeisters getan hat und damit unsere Gemeinde bis mindestens zum Jahreswechsel in verantwortungsloser Weise im Stich lääst. Sehr wahrscheinlich kann und wir deshalb auch kein Haushaltsentwurf für 2017 – wie bisher immer üblich noch im Vorjahr eingebracht und auch vor Weihnachten verabschiedet. Das genau führt zu einer monatelangen Handlunsgunfähigkeit unserer Gemeinde, weil für den Fall eines fehlenden beschlossenen neuen Haushaltes nur die Dinge fortgeführt werden dürfen, die schon begonnen wurden. Jedoch nichts Neues – auch wenn es noch so dringend sein mag.
Jetzt braucht es Kandidaten für die Nachfolge des Bürgermeisters. Wer kann inhaltlich die volle Breite aller Themenstellungen und Hintergründe in der Gemeidnevertretung abdecken und wem kann man einen mehr als 16 Mio Euro Haushalt anvertrauen? Wer hat die nötigen langjährigen Erfahrungen und Kentnisse der Schöneicher Spezifika und Besonderheiten? Wer bringt ausreichend Einblick und Erfahrungen in die Organisation und Arbeit von öffentlichen Verwaltungen mit? Wer ist charakterlich offen und bürgerorientiert und zugleich fest und ziel- und problemlösungsorientiert?
Bis auf die SPD Schöneiche zieren sich die großen Parteien die hier zuerst einmal gefragt zu sein scheinen noch. Aber was wird die Schöneicher „Opposition“ nach 20 Jahren Herrschaft ala Jüttner machen? Wird sie wie 2012 klug sein und sich auf einen Kandidaten einigen können, der ernsthafte Chancen hat in die Stichwahl zu gelangen? Nach 20 Jahren etwas grundlegend zu verändern – insbeondere im Umgang mit uns Bürgern? Das ist die große offene Frage, die sich wohl erst Ende August oder gar im September klären wird.
So lange müssen wir wohl noch warten und bleibt es spannend.
http://philip-zeschmann.de/hauptseite/aktuelles-aus-schoeneiche/
Am 03.08.16 wird der Kreistag darüber entscheiden, ob am 27.11.2016 auch der Bürgermeister gewählt werden soll. (Stichwahltermin soll der 11.12.16 sein). Die Gemeindevertretung hatte aus Kostengründen beschlossen, die Bürgermeisterwahl mit der Wahl des Landrates zusammen zu legen. Wenn also der Kreistag – dem Herr Zeschmann angehört – beschließt, dass diese Termine so stattfinden, dann werden wir spätestens zum Jahreswechsel einen neuen Verwaltungschef oder -chefin haben.
Und was die „großen“ Parteien anbelangt, ist es gut und richtig, ausführlich darüber nachzudenken, wen man den Schöneicher Wählern präsentiert. Begrüßenswert wäre aus meiner Sicht eine Verständigung auf ganz wenige Bewerber. Schließlich geht es um 8 Jahre sachliche und zielorientierte Zusammenarbeit zwischen Bürgermeister und Gemeindevertretung. Ich finde es unklug, wenn die Parteien jemanden als Kandidaten aufstellen, nur weil man ja eine „Volkspartei“ ist oder in der Landesregierung steht. Wir sollten uns alle auf den Besten bzw. die Beste für dieses Amt verständigen.
Was Herr Kumlehn schreibt trifft genau ins Schwarze. Wir müssen endlich von den diversen Grabenkriegen zwischen dem Bürgermeister und der Gemeindevertreung und dem Bürgermeister und einzelnen Fraktionen sowie dem Bürgermeister und großen Teilen der Bürgerschaft wegkommen und dies hinter uns lassen. Ein neuer Bürgermeister sollte als erstes alle Parteien und Wählergruppen unserer Gemeinde an einen Runden Tisch holen und mit dem Ziel gemeinsam und ergebnisoffen darüber zu beraten wo wir mit Schöneiche hinwollen. eine gemeinsame Zielvorstellung – vielleicht „Schöneiche 2030“ – entwickeln, die Bürgerschaft an dieser zielbestimmung beteiligen und dann nach Verabschiedung endlich gemeinsam daran arbeiten diese Zielbestimmung Schritt für Schritt gemeinsam und mit jedem Haushalt der Gemeinde ein wenig mehr umzusetzen.
Was den Wahltermin betrifft, war die entsprechende Beschlussvorlage des Kreistags Oder-Spree bei Erstellung des Artikels noch nicht bekannt – es dauert eben leider oft viele Tage bis Wochen bis http://www.schoeneiche-Online.de etwas freeischaltet und veröffentlicht. Das ist sehr schade, weil auf diese Weise oft die Aktualität verloren geht.