Wieder nur Lehrgeld gezahlt

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„TSGL-Block mit Lucas Grofe (9) und Christian Guß (14) gegen den Bitterfelder Andrew Clayton“ (Maximilian Franz)
TSGL-Volleyballer verlieren beide Spiele des Wochenendes in der 2. Bundesliga
Erneut keine Punkte gab es für Wiederaufsteiger TSGL Schöneiche in den zwei Spielen des Wochenendes der 2. Volleyball-Bundesliga Nord: Die Randberliner unterlagen sowohl am Freitagabend nach ansprechender Leistung im brandenburgischen Derby beim SV Lindow-Gransee mit 1:3 (23:25, 25:20, 18:25, 21:25), als auch einen Tag später in eigener Halle gegen einen der Top-Ligafavoriten, den VC Bitterfeld-Wolfen, mit 0:3 (20:25, 22:25, 19:25) -Sätzen. Damit zahlten sie weiteres Lehrgeld in der höheren Spielklasse und stehen auch nach dem fünften Saisonspiel ohne Punktgewinn am Ende der Tabelle.

Dabei schmerzt sicher vor allem die Derby-Niederlage am Freitag vor knapp 300 Zuschauern in der Granseer Dreifelderhalle, denn die junge Mannschaft von TSGL-Trainer Mewes Goertz spielte fast über die gesamte Spielzeit auf Augenhöhe mit dem Meister von 2015 mit und hätte bei ein wenig mehr Cleverniss in den spielentscheidenden Momenten zumindest den ersten Bundesligapunkt nach Schöneiche mitnehmen können. Am Ende war es jedoch vor allem Lindow-Gransee´s Neuzugang Nicolas Marks, der gegen die TSGL sein erstes Spiel für die Gastgeber bestritt und noch in der letzten Saison für die SVG Lüneburg in der 1. Bundesliga aktiv war, der dem Lokalderby seinen Stempel aufdrückte und zur spielentscheidenen Figur wurde.
„Ihn bekamen wir leider mit zunehmender Spieldauer immer weniger im Block zu fassen und somit war er wohl schon mit entscheidend.“ analysierte Mewes Goertz einen am Ende beeindruckenden Auftritt des Neu-Lindowers. „Aber auch in meinem Team habe ich viele positive Dinge gesehen, vor allem wenn man bedenkt, dass wir echte Probleme hatten, überhaupt eine spielfähige Mannschaft auf´s Parkett zu schicken.“ spielt er auf die Erkältungswelle an, die seit Ende letzter Woche durch seine Mannschaft ging. Für den nicht einsatzfähigen Kapitän Willi Becker übernahm kurzerhand Kevin Meusel, der sich auch erst am Spieltag wieder einsatzfähig meldete, die Position des Diagonalangreifers und machte seine Sache vor allem am Freitag außerordentlich gut, als er verdientermaßen zum MVP auf Schöneicher Seite gewählt wurde.
Auch am Samstag im Heimspiel gegen den VC Bitterfeld-Wolfen nahm er wieder diese Position ein, aber von Beginn an wurde deutlich, dass er und seine Teamkollegen es an diesem Abend mit einem absoluten Spitzenteam der 2. Bundesliga zu tun bekommen würden. Vor allem der kanadische Zuspieler Jarron Mueller stellte die Gastgeber mit seinem variablen und abwechslungsreichen Spiel in den ersten beiden Sätzen des Öfteren vor unlösbare Probleme. Die Schöneicher konnten diese, angetrieben von ihren lautstarken Fans, zwar jeweils bis zur Mitte relativ lange offen halten, wehrten sich nach Kräften und hatten ihrerseits durchaus auch sehenswerte Aktionen. Aber spätestens nach der zweiten technischen Auszeit hatte man jeweils das Gefühl, als würden die Gäste problemlos einfach einen Gang höher schalten können.
Das gleiche Bild auch im dritten Durchgang: Nach einer 10-minütigen Pause, in der Jan Böge, Direktionsleiter West der Sparkasse Oder-Spree, den TSGL-Verantwortlichen einen symbolischen Scheck für die Vereinsarbeit übergab und die Zuschauer mit einem kleinen Gewinnspiel unterhalten wurden, lagen die Hausherren zur ersten technischen Auszeit unter dem Jubel der Fans mit 8:5 in Front. Aber schon wenige Augenblicke und Aktionen später hatten die Gäste zum 10:10 ausgeglichen und zogen in der Folgezeit ihr druckvolles und athletisches Angriffsspiel gnadenlos bis zum 25:19 Satz- und damit 3:0 Spielgewinn durch.
„Das war heute unser bisher mit Abstand stärkster Gegner und dafür haben wir uns teilweise doch recht ordentlich verkauft.“ sagte ein dennoch leicht enttäuschter Kapitän Willi Becker, der dem Spiel erneut nur von der Bank aus zuschauen und nicht aktiv eingreifen konnte. „Wir müssen in der kommenden Woche weiter konzentriert im Training arbeiten, die erkrankten Spieler müssen so schnell wie möglich wieder gesund werden und dann ist vielleicht schon am nächsten Sonnabend gegen Essen mehr drin.“ blickt er aber gleich wieder voraus. Denn auch am nächsten Wochenende stehen zwei (Heim-) Spiele für die TSGL auf dem Programm: Nach besagtem Duell am Samstag gegen den VV Humann Essen (19:00 Uhr) kommt es nur einen Tag später um 15:00 Uhr an gleicher Stelle zum Nachholspiel gegen Erstliga-Absteiger und Meisterschafts-Favorit CV Mitteldeutschland, welches die Schöneicher „Heimspielwochen“ mit 4 Heimspielen in 3 Wochen abschließen wird.
TSGL Schöneiche: Kevin Meusel (C), Richard Dalbock, Lennart Salabarria, Lucas Grofe, Daniel Hähnert, Ronny Wentzke, Christian Guß, Mathias Albrecht, Sebastian Grösch, Jacob Genzmer. Trainer: Mewes Goertz, Co.-Trainer Hannes Goertz
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Redaktion Schöneiche Online