Früher, da entschied ein professioneller Restauranttester, welches Lokal gut und welches schlecht ist. Dank Google kann nun jeder, der sich im digitalen Wirrwarr auskennt, seine Meinung und damit seine Sterne verteilen. Dass das nicht immer so gut funktioniert, zeigt ein Blick auf die Schöneicher Unternehmen bei Google.
Eines der wichtigsten Themen der Schöneicher ist der Zustand ihrer Restaurantlandschaft. Wo hat welches neue Lokal aufgemacht, wo geht es bergab, und wo ist es doch ganz angenehm. Diese Informationen sind zwar meist subjektiv, geben aber doch einen recht guten Überblick. Touristen und Gäste sehen allerdings oft zuerst auf Google nach und geben zum Beispiel „Restaurant Schöneiche“ ein. Dann bekommt man zuerst die Restaurants mit den meisten und dazu besten Bewertungen aufgelistet. In diesem Fall den Tannenhof (4,1 bei 23 Bewertungen), der Italiener Rosario (4,5 bei 38 Bewertungen) und der Grieche Ja Mas (4,2 bei 60 Bewertungen). Das Fischrestaurant in der Dorfaue kommt sogar auf 4,6, hat allerdings nur 20 Bewertungen.
Das Tückische dabei ist, dass jeder, der einmal in diesem Restaurant war und sei es auch vor Jahren, unzufrieden war, seine negativen Bewertungen stehen lassen kann. Kommen dann nicht genügend neue und bessere Bewertungen dazu, kann das für einige Lokale und Unternehmen unter Umständen Umsatzeinbußen bedeuten.
Was kann also das Unternehmen dagegen machen? Erst einmal kann es sich bei Google anmelden und einen Google-Business-Eintrag erstellen. Damit hat das Unternehmen die Möglichkeit seine Öffnungszeiten anzugeben und auch Fotos und eine Webseite zu verlinken. Unternehmer können auch schlechte Bewertungen kommentieren. Das zeigt zumindest ein Engagment der Inhaber. Weiter ist es wichtig, dass die Unternehmer zufriedene Kunden, um eine Bewertung im Internet bitten. Durch eine größere Gesamtmenge an Bewertungen gehen die schlechten Bewertungen meist unter, bzw. fallen nicht so sehr ins Gewicht. Manche Branchen, besonders im Dienstleistungssektor leiden besonders unter schlechtem Ranking, da meist nur unzufriedene Kunden die schlechten Bewertungen als Ventil nutzen. Gegen schlechte Beurteilungen kann sich ein Unternehmen allerdings kaum wehren. Google ermöglicht die Löschung von schlechten Beurteilungen nur, wenn falsche Tatsachen oder eine Schmähkritik vorliegen und auch dann meist nur, wenn das Unternehmen einen Anwalt beauftragt.
Auf dem Reiseportal Tripadvisor sieht es nicht anders aus. Auch hier können Kunden und Besucher Restaurants und Einrichtungen bewerten. Allerdings sind bei Tripadvisor weitaus detailiertere Beurteilungen möglich.
Das beste Schöneicher Geschäft ist laut Google übrigens der Geflügelhof Saballus im Bunzelweg mit 5 von 5 Sternen allerdings nur bei acht Bewertungen. Das Griechische Restaurant Korfu hat mit 60 immerhin die meisten Bewertungen. Die Durchschnittswertung des Griechen liegt bei 4,2 von 5 Sternen.
Google lässt sogar zu, dass Einrichtungen wie Schulen, Verkehrsbetriebe und Rathäuser bewertet werden können. Die Bürgelschule muss sich unter anderem ein niedriges Ranking mit dem Kommentar „Schule ist dumm“ gefallen lassen und kommt daher nur auf eine Durchschnittswertung von 3 Sternen. Welch Ironie! Die Storchenschule kommt immerhin auf 4,7 Sterne.
