Sondersitzung – Petition zur Brandenburgischen Straße

(Redaktion/FZ) In der vergangen Sitzungsrunde mussten sich Gemeindevertreter und Sachkundige Einwohner in den Ausschüssen mit einer Petition zum geplanten Ausbau der Brandenburgischen Straße im Bauabschnitt 2 auseinandersetzen.

Die Unterzeichner der Petition (40 Anlieger) warfen der bisherigen Planung vor, dass nicht alle planerischen Optionen bedacht worden wären, was zu einer Erhöhung der Kosten führen würde. Im konkreten Fall geht es um die Regenentwässerung, die laut bisheriger Planung über eine Kanalisation erfolgen soll. Die Petitionsunterzeichner würden allerdings gerne andere Optionen zur Regenentwässerung prüfen lassen. Bei der damaligen Abwägung zwischen dem Hocheinbau mit oberirdischer Entwässerung und dem grundhaften Ausbau mit Kanalisation sei der Vergleich nicht objektiv gewesen. Weiterhin kritisieren die Unterzeichner die Verengung der Fahrbahn von den bisherigen 8m auf 6m. Zuletzt stören sich die Anlieger an der Kostenübernahme durch die Baumaßnahme und fordern eine gerechtere Verteilung der Beiträge.

Die Anliegervertreter (Dr. R. Kalke, E. Schumacher, P. Wiese) betonten nochmals, sie wollen nicht den Ausbau stoppen oder verzögern, sondern nur alle möglichen Bauvarianten sorgfältig überprüfen lassen. Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt ist der Vertrauensverlaust der Anlieger gegenüber dem Bauamt. Eine Kernforderung der Petition ist die Überprüfung aller Varianten durch ein „unabhängiges, erfahrenes Planungsbüro“.

Die Gemeindeverwaltung und das Planungsbüro von Dr. Kalanke wiesen die Kritik der Petition zurück und hielten diese für ungerechtfertigt. In der Sitzungs des Hauptausschusses am 17.10.2017 einigten sich die sechs Mitglieder darauf, eine Sondersitzung zu diesem Thema einzuberufen. In der Beratungsrunde sollen die Mitglieder des Ortsplanungsausschusses, des Ausschusses für Umwelt und Verkehr, Vertreter der Anlieger und Mitarbeiter des Planungsbüros und des Bauamts sitzen.

 

Fabian Zielke
Fabian Zielke ist stellvertretender Vorsitzender von Schöneiche Online e.V. und Mitglied des Ortschronikfachbeirats.

Ein Gedanke zu „Sondersitzung – Petition zur Brandenburgischen Straße

  1. Ralf Kalke

    Hallo Schöneiche-Online-Team,
    vielen Dank für den sachlichen Bericht.
    Eine kleine Korrektur möchte ich als Vertreter der Anlieger und der 40 „Petenten“ (so heißen die Unterzeichner einer Petition tatsächlich – und Petition heißt eigentlich „Bittschrift“) noch anbringen:
    Es geht um den allen Schöneichern gut bekannten Straßenabschnitt zwischen Walter Dehmel Straße (also kurz südlich des Spreewaldparks) bis zur Einmündung Raisdorfer Str. (also Höhe Alte Post, alsso etwas weiter eure Karte zeigt). Hier ist die Brandenburgische Str. mit Pflaster befestigt, das fast 100 Jahre liegt und enorm verfestigt ist. Dieses will man zugunsten einer Kanalisation komplett abreißen. Das ist straßenbautechnisch keine gute Idee und sollte wohl beadcht und begründet sein. Wassertechnisch ist das Einbringen einer unterirdischen Kanalisation dort in mehrfacher Hinsicht zu hinterfragen. Das Wasser könnte nach wie vor oberirdisch abgeleitet werden. Es könnte in die ohnehin notwendigen Seitenentwässerungen in das Mühlenfließ der Raisdorfer, Goethe- und Walter Dehmel Straße abgeleitet werden. Von dort kommt nämlich mehr Wasser, als auf der Brandenburgischen anfällt. Es sollte auch schnell in das Mühlenfließ abgeleitet werden, weil andernfalls ein wahnsinniger, 80m³ großer unterirdischer Staukanal bei der Feuerwehr gebaut werden müsste. Dieses Bauwerk wäre selbstverständlich oft von Schmutz und Blättern zu befreien; wie, und wie viel das jährlich kosten würde? Das weiß auch das Bauamt nicht …
    Das Planungsbüro und das Bauamt haben sich (bislang leider) insgesamt nicht mit Ruhm durch ortsspezifische, clevere oder gar innovative Lösungen ausgezeichnet. Da diese Einfallslosigkeit dann auch noch zu 40-60% durch die Anlieger bezahlt werden soll, regt sich quasi in letzter Minute ein entsprechender Missmut und Widerstand.
    Verehrte Redaktion, bitte berichtet weiter – vielleicht auch von der Abstimmung am 8.11. in der Gemeindeversammlung!
    Mit besten Grüßen
    Ralf Kalke (1 Vertreter der Anlieger und Mitinitiator der Petition)

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