„Waldstadt“ Schöneiche und was es damit auf sich hat

(Redaktion/DN, FZ) Das Logo der Gemeinde Schöneiche zeigt ein Eichenblatt, eine Silouette der Schlosskirche und den Slogan „Die Waldstadt bei Berlin“.

Das fiel einem unserer Leser auf, der über diesen Slogan sein Missfallen äußerte. Schöneiche sei schließlich keine Stadt, wenn überhaupt nur eine Waldgartenkulturgemeinde und auch das sei schon lächerlich.

Eine unserer talentierten Redakteurinnen ist allerdings nicht erst seit gestern in Schöneiche. Sie zauberte aus ihrem Privatarchiv eine Ausgabe des Wochenblatts „Neue Schöneicher Nachrichten“ von 1996.

1996, vor über 20 Jahren, war Heinrich Jüttner gerade frisch im Amt, im Gemeindehaushalt drückte es an allen Ecken, Helmut Kohl war noch Kanzler und man bezahlte noch mit der DM.

In Schöneiche agierte in jener Zeit der Fremdenverkehrsverein, der einen Wettbewerb startete, um ein Motto für den Ort zu finden. Man erhoffte sich daraus eine höhere Attraktivität für Touristen.

Eine Einsendung von Ewerz & Ewerz aus Graz (Österreich) gewann den mit 300,00 DM dotierten Wettbewerb mit dem Slogan „Schöneiche – Die Waldstadt bei Berlin“. Kurz darauf wurde auch das Logo festgelegt und mit dem Slogan zusammengebracht. Was dabei herauskam, dürfte jedem Schöneicher bekannt sein:

Hier der Artikel von 1996:

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Fabian Zielke
Fabian Zielke ist stellvertretender Vorsitzender von Schöneiche Online e.V. und Mitglied des Ortschronikfachbeirats.

3 Gedanken zu „„Waldstadt“ Schöneiche und was es damit auf sich hat

  1. Josefine Nulle

    Ich hab keine Ahnung wer diese Person ist, der der Beisatz „Waldstadt“ nicht gefällt aber Ey Leute benutzt doch mal echt wieder dieses Ding im Kopf. Die Politik in ihrer Definition funktioniert doch auch nicht so (Demokratie, griechisch Demos = das Volk, kratia, grechisch = die Herrschaft) ist in Kinderschokolade Kind drin oder Russischbrot sind auch keine kyrillischen Buchstaben. Leute, echt ey habt ihr Problem! Wenn ich die hätte gings mir gut. Nennen wir doch Schöneiche – Ort mit wenig Betoniertem?

    Rock your life!

    (Rocky) josi

  2. Marie Eisold

    Ein paar Gedanken zur „Waldstadt“ Schöneiche. Weit ausgeholt muss man bei der „Gartenstadt“ beginnen. Die Gartenstadt ist ursprünglich ein von dem Briten Howard im Jahr 1898 in England entworfenes Modell der planmäßigen Stadtentwicklung als Reaktion auf die schlechten Wohn- und Lebensverhältnisse sowie die steigenden Grundstückspreise in den stark gewachsenen Großstädten. (bei Wikipedia nachzulesen). Schon zehn Jahre später war das dann so eine Art Sammelbegriff für alle möglichen Siedlungsgebiete, Hauptsache Grün dabei. Bei den Nazis mündete das dann sogar in den Generalplan Ost.
    Aber es muss nicht immer „Garten“ sein, mittlerweile führen eine Menge Städte den Beinamen „Waldstadt“.
    Aber zurück nach Schöneiche. Otto Schröder kaufte 1897 das Gut Schöneiche. Sieben Jahre später wieder verkaufte er das Gut als solches, behielt aber das dazugehörige Areal und warf sozusagen die Wald-Villen-Kolonie auf den Markt. Mit Parks und grünen Schmuckanlagen. Unsere Waldgartenkulturgemeinde ist ja auch keine Wald-Garten-Kultur-Gemeinde, sondern soll eine Waldgarten-Kultur-Gemeinde sein. Viel Waldgärten habe wir allerdings schon lange nicht mehr. Warum der Fremdenverkehsrverein sich vor 20 Jahren dieser Historie verschrieben hat, die kaum einer kennt – oder ob das alles ganz anders ist – keine Ahnung!!! Vielleicht lebt jemand von dem Fremdenverkehrsverein von 1996 noch und kann es uns erklären?! Bei den eingereichten Vorschlägen damals sind auch eine Menge „GartenSTÄDTE“ dabei.

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