TKC Wriezen gewinnt einseitiges Derby deutlich

Foto: “TSGL-Trainer Peter Schwarz hatte mit seinen Spielerwechseln kein glückliches Händchen.” (Maximilian Franz)

Die Gäste triumphieren vor 200 Zuschauern in der Schöneicher Lehrer-Paul-Bester-Halle mit 3:0

Das mit Spannung erwartete Ost-Brandenburg-Derby in der Dritten Liga Nord im Volleyball zwischen der gastgebenden TSGL Schöneiche und dem TKC Wriezen gewannen die Gäste aus dem Oderbruch am Samstagabend auch in der Höhe verdient deutlich mit 3:0 (24:26, 14:25, 18:25) –Sätzen. Dabei sahen die Zuschauer in der gut besuchten Schöneicher Lehrer-Paul-Bester-Halle leider nur im ersten Durchgang den im Vorfeld von vielen Szenekennern erwarteten Schlagabtausch auf Augenhöhe. Nachdem es der TSGL in diesem jedoch nicht gelang, zwei eigene Satzbälle zu ihrem Vorteil zu nutzen, nahmen die Gäste um ihren Kapitän und ehemaligen TSGL-Zuspieler Johannes Storn das Heft des Handelns in den anschließenden beiden Durchgängen fest in die Hand und ließen den am Ende fast schon resignierenden Hausherren in der Folge eigentlich keine reelle Siegchance mehr. Damit zogen die Wriezener nach diesem vorgezogenen Punktspiel in der Tabelle an den Gastgebern vorbei auf den 4. Platz, während diese wieder auf Rang sechs zurückfielen.
Dabei hatte TKC-Trainer Jürgen Treppner, der selbst schon einmal für etwas mehr als eine Saison in Schöneicher Diensten stand, seine Mannschaft auf einen langen und harten Abnutzungskampf eingestellt: “Nachdem die fast vollständig umformierte TSGL-Mannschaft ihren, nicht unerwarteten, schweren Saisonstart offensichtlich verdaut und zuletzt drei Siege in Folge eingefahren hatte, hatte ich meine Männer eingeschworen, bis zum Ende hart und engagiert um jeden einzelnen Punkt zu kämpfen. Und das taten sie dann selbst bei teilweise komfortablen Führungen noch mit Bravour und ließen deshalb im zweiten und dritten Satz nie einen Zweifel aufkommen, dass sie hier unbedingt zum ersten Mal überhaupt gewinnen wollten!” merkte man dem erfahrenen Übungsleiter nach Spielschluss die Zufriedenheit über die gute Leistung seines Teams und den absolut verdienten Erfolg in der “Höhle des Löwen” deutlich an.

Auf Seiten der Gastgeber sah man dagegen ausnahmslos in enttäuschte Gesichter, hatte sich die Mannschaft um Kapitän Lucas Grofe nach den zuletzt so erfolgreichen Wochen gerade für das Derby doch so viel vorgenommen: “Wir müssen den Sack im ersten Satz zumachen und dann wird das hier mit Sicherheit ein ganz anderes Spiel.” trauerte auch der 21-jährige angehende Bankkaufmann, der in seinem dritten Jahr für die TSGL Schöneiche spielt, der selbst vergebenen großen Chance auf einen besseren Spielverlauf für die Randberliner nach und fügt frustriert hinzu: “Aber es gibt Tage, da läuft fast nichts zusammen und man baut den Gegner auch noch durch zu viele unnötige Eigenfehler auf. Und das war heute leider so einer!”
Auch sein Trainer, der 24 –jährige Peter Schwarz, war sichtlich mitgenommen und suchte nach Erklärungen für die deutliche Heimpleite. Diese fand dann aber eher sein Gegenüber Jürgen Treppner, der seinem mehr als nur halb so alten Kollegen natürlich so einiges an Erfahrung voraus hat: “Einige Auswechslungen seiner Stammkräfte, oder besser gesagt etwas zu spät erfolgte Rückwechsel, haben uns vor allem im dritten Satz etwas in die Karten gespielt. Aber als Trainer musst du halt was riskieren, gerade wenn es nicht läuft. Und das kann eben oft auch schiefgehen, vor allem wenn die Fehler sich auf alle Spieler fast gleichmäßig verteilen.” nimmt er einen seiner Nachfolger an der Schöneicher Seitenlinie dann aber sofort wieder kollegial in Schutz. Und auch Peter Schwarz sah trotz der Niederlage wieder einige positive Ansätze, die er vor dem nächsten Heimspiel am kommenden Sonnabend gegen den Tabellendritten PSV Neustrelitz im Training weiter ausbauen will. Die Wriezener hingegen werden mit dem guten Gefühl des ersten Derby-Sieges in Schöneiche in die Woche gehen und damit vielleicht ja sogar dem Tabellenführer aus Kiel am gleichen Tag in ihrem nächsten Auswärtsspiel ordentlich Paroli bieten und die erste Saisonniederlage beibringen können? In der Form des Samstags ist ihnen jedenfalls selbst das zuzutrauen.
Text: Bert Körber
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Redaktion Schöneiche Online