Lärm und Erschütterungen durch den Straßenverkehr in der Rüdersdorfer Straße gefährden Gesundheit und Wohnungen der Anwohner!

von Peter Schatz: Das Gebiet der Rüdersdorfer Straße kennzeichnen eiszeitliche Sanddünen. Auf diesen erfolgte Ende des 19. Jahrhunderts der Straßenbau mit Kopfsteinpflaster. Jeder Winter hinterlässt sichtbar weitere Verwerfungen im Pflaster. Baumwurzeln gefährden Fußgänger, Fahrrad-  und Straßenverkehr; Bordsteinkanten wurden verkehrsgefährdend durcheinander gehoben. Seit dem Straßenbau vor über 120 Jahren hat es die Gemeindeverwaltung und ihr oberster Verwaltungsbeamter insbesondere in jüngster Zeit seit der gefährlichen Mutierung der Straße von der Sammelstraße zunehmend zur Durchgangsstraße und Rennstrecke für Pkw und Lkw nicht verstanden, die Straße instand zu halten bzw. als  Bestandteil eines Verkehrskonzeptes die Funktion als Sammel-/ Anliegerstraße zu sichern und vom unzumutbaren Durchgangsverkehr freizuhalten bzw. zu befreien. Eine zuvor 1997 vom Straßenverkehrsamt LOS angeordnete Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30km/h behob die Gefahren nicht. Erschreckend wahrzunehmen sind bis 24.00 Uhr und ab 5.00Uhr die Folgen der Raserei von Lkw´s, Containerfahrzeugen, Schwerlasttransporten und Pkw´s. Die somit verursachten Einzelereignisse mit Schallpegeln von 72 bis 92 dB und mehr sowie die starken Erschütterungen der Gebäude sind bis über 60m ins Hinterland beängstigend spürbar.

Auf eine diesbezüglich an den Bürgermeister im Juni 2005 gerichtete Anzeige wurde der Anliegerinitiative (AI) mehrmals vom Bürgermeister zu dem ihm und der Verwaltung „seit Jahren bekannten“ Problem versichert, „dass die Gemeinde Verständnis hat für die von Ihnen (Anliegerinitative, P.S.) vorgetragenen Beschwerden und sich auch weiterhin um eine Lösung bemüht.“  Aufgestellte Mutmaßungen der Entlastung der Rüdersdorfer Straße nach Abschluss der Bauarbeiten in der Schöneicher Straße bewahrheiteten sich nicht.

Zudem offerierte der Bürgermeister in seiner letzten Reaktion v. 21.02.2007 auf die nun an die vorgesetzte Gemeindevertretung gerichteten Beschwerden der Bürger über die Arbeitsweise von Bürgermeister und seiner Verwaltung, eine Lösung. Sie besteht im weiteren Ausbau der zum Ortskern tangentialen sowie zwei Landesstraßen verbindenden Verkehrsführung. Mit der fertiggestellten Jägerstraße ist der Anfang für die weitere Verkehrsführung über Kieferndamm und Forststraße bis zur Raisdorfer Straße gemacht worden, „die den Verkehr z.B. aus der Rüdersdorfer Straße fernhalten soll.“ „Die Haushaltsmittel“ so der Bürgermeister weiter, „… stehen zur Verfügung, die Planungen sind eingeleitet und die Entwurfsplanungen werden demnächst öffentlich beraten. Ziel  ist es, diese Straßenbaumaßnahmen in den Jahren 2008/2010 durchzuführen.“

Im zwischenzeitlichen Schriftverkehr wurde von den Bürgern Befremden über die schleppende Bearbeitung ihres Anliegens zum Ausdruck gebracht sowie über nicht repräsentative Datenerhebungen durch Verkehrszählung bei Schnee- und Eisglätte, fragwürdige Berechnungen, sowie über die vollständige Ignoranz der erheblichen Erschütterungen, letztere schon zu Schäden an Häusern und Einrichtungen führten.

Neben der Frage des Verbleibs der ab 2007 eingestellten Haushaltsmittel ist nunmehr nach 7 Jahren festzustellen, dass die bürgermeisterlichen Versicherungen von 2005 tatenlos blieben: keine Bürgerbeteiligung, keine Entwurfsvorstellungen insbes. zur Kreuzungsausbildung Forststr./ Rüdersdorfer Str., keine Informationen, keine Kontakte zur Anwohnerinitiative geschweige denn Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung oder Weiterführung der Baumaßnahmen an der Verkehrsführung über Kieferndamm/ Forststraße.

Vorschläge von Bürgern und Polizei zur  Durchsetzung der Geschwindigkeitsbegrenzung wurden abgewiesen. Die anfänglichen Geschwindigkeitskontrollen sind nun ganz eingestellt. Es ist auch im Hinblick auf die übergebenen fachlichen Grundlagen u.a. zur akuten Gesundheitsgefährdung durch Lärm festzustellen, dass Gesundheit und erarbeitetes Eigentum der Anwohner, Bürgermeister und Verwaltung egal zu sein scheinen.

Einzig der stolz verkündete, vom Straßenverkehrsamt als Akutmaßnahme empfohlene Einsatz aber im Ort standörtlich wechselnde Betrieb einer Tempoanzeige mit Verkehrszählgerät sind keine Lösung, wenn die Probleme offensichtlich und direkt messbar sind, der Bürgermeister jedoch sich nicht einmal bei den Anwohnern blicken ließ.

Ausdrücklich wird von den Anliegern die mit öffentlichen Mitteln geförderte Umsetzung der tangentialen Verkehrsführung mit entsprechenden Kreuzungsausbildungen zur Vermeidung der Durchgangsverkehre favorisiert und gefordert. Dies schließt Instandhaltungsmaßnahmen im Rahmen der Pflichtaufgaben der Gemeinde ein – nicht aber eine Luxussanierung nach den Verwahrlosungen.

Wünschenswert, ja dringend notwendig wäre auch hier ein Engagement des derzeitigen Bürgermeisters, wie er es bei der „phantasievollen“ Umsetzung seiner zur Wahl ständig angeführten Prestigeprojekte insbesondere im attraktiven, bewußtseinsverankernden Hochbau betrieben hat oder gar beim hartnäckigen Versuch der Einordung eines Krematoriums unmittelbar am Ortszentrum, was  durch Bürgerengagement glücklicherweise verhindert werden konnte.

Da der Bürger aber mit seinen Nöten und Ängsten auf der Stecke blieb und wohl weiterhin bleiben soll, erwarten die Anwohner der Rüdersdorfer Straße umgehende Hilfe von einem neuen verantwortungsvoll und bürgernah handelnden Bürgermeister.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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