Unglaublich aber wahr! Fortsetzung zum Thema „kinderfreundliches Schöneiche“

Im Bildungsausschuss der Gemeinde ging es am Abend des 13.2.13 (vielleicht lag es ja auch nur an diesem Datum) u.a. um den „Brandbrief“ der Eltern der Kinder aus dem Hort „Am Storchenturm“, der vollkommen unhaltbare Zustände bei der Betreuung der Schulkinder der 1. bis 4. Klasse in unserer so kinderfreundlichen Gemeinde aufzeigt und dringende Abhilfe fordert. Dort heißt es u.a. „dass der Hort weiterhin mit den sozial-emotional auffälligen Verhaltensweisen der Kinder allein gelassen wird.“ Es geht also

zum Einen um so genannte „verhaltensauffällige Kinder“ und zum Anderen um kranke oder behinderte Kinder, die eine „Eingliederungshilfe“ benötigen.

Für Erstere wird auch ein Vorschlag unterbreitet, wie die schlimmsten Spitzen im Hort genommen und der großen Mehrzahl von Kindern im Hort wieder ein akzeptabler Aufenthalt ermöglicht werden könnten: „Eine Entspannung [der Lage] wäre möglich, wenn die Heilpädagogin und/oder die Integrationserzieherin ‚gruppenfrei‘ wären und den Handlungsspielraum einer Schulsozialpädagogin hätten.“
Dies umgehend umzusetzen richtet sich an den Träger der Einrichtung (wie bei allen Kitas, Horten und Grundschulen): Die Gemeinde Schöneiche (nur die Durchführungsverantwortung ist in diesem Fall auf Indipendent Living als Betreiber delegiert).
Dazu sollte man noch wissen, dass eben diese Gemeinde Schöneiche seit Jahren auf eigene Kosten Schulsozialarbeiter in beiden Grundschulen finanziert und zwar auf der Basis einer Entscheidung der Gemeindevertretung mit breiter Mehrheit.

Für kranke oder behinderte Kinder liegen die Dinge anders, denn für die Gewährung von Eingliederungshilfen ist das Sozialamt der Kreisverwaltung zuständig. Hierzu wird im Brandbrief bemängelt, dass diese noch nie gewährt worden seien, obwohl es sie am Vormittag in der Grundschule gäbe. Nur Nachmittags seien diese dann anscheinend nicht mehr nötig!?

Was ist nun der Problemlösungsvorschlag des Bildungsausschusses?

Die Kreistagsabgeordneten sollen eine Petition in den Kreistag einbringen, um endlich Eingliederungshilfen für kranke oder behinderte Kinder auf für den Hort zu ermöglichen. Und weiter!? Nichts!!!
Und nein, dass ist kein verspäteter Karnevallsscherz vom Aschermittwoch.

Der Bürgermeister hat also wieder einmal wissentlich und ganz bewusst die Mitglieder des Fachausschusses auf die falsche Fährte gesetzt, indem er von seiner eigenen Zuständigkeit und Verantwortung für die Lösung des eigentlichen Problems im Hort dadurch abgelenkt und die Diskussion allein auf die „böse Kreisverwaltung“ gelenkt hat. Obwohl er genau weiß, dass hier nur Problemlösungen in einem konstruktiven Dialog mit dem dortigen Sozialamt für einzelne kranke oder behinderte Kinder erarbeitet werden könnten.

Warum also passiert nicht das Naheliegende? Wenn doch die Gemeinde schon seit Jahren Schulsozialarbeiter in beiden Grundschulen finanziert? Warum dann nicht für das Nachmittagsangebot unserer hochgelobten „offenen Ganztagsschulen“ ganz genauso? Denn dass hier der Bedarf ganz genauso besteht wie am Vormittag ist doch selbstverständlich!

Das ist dann Kinderfreundlichkeit alá Schöneiche.

Für die betroffenen bildungspolitischen Spezialisten unter den Gemeindevertretern ein Trauerspiel, aber für den Bürgermeister erneut der Beweis seines manipulativen Handelns in unsere Gemeinde- in diesem Fall  gegen unsere Kinder!

 

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