Folge ich den kürzlichen Worten des Bürgermeisters, so stecke ich alle Gemeindevertreter in einen großen Sack, haue drauf und treffe immer den Richtigen. Ja, er hat sogar Recht.
Diese 21 Gemeindevertreter haben sich bei der Wahl gegen über 70 Mitbewerber durchgesetzt. Die Motivation war wohl bei allen die gleiche. Sie wollen an der Entwicklung unserer Gemeinde mitwirken. Die Ansatzpunkte sind dabei sehr unterschiedlich. Die einen wollen mehr Soziales, die anderen mehr Wirtschaft, andere mehr Ökologie und alle zusammen einen schönen Ort.
Doch bevor sie bei der nächsten Gemeindevertretung am 19.02 ab 18.00 Uhr über diese oder andere Themen diskutieren, müssen Sie erst ihre Hausaufgaben machen. Ca. 376 Seiten Text zu 12 Beschlussvorlagen lesen, dann den Haushaltsplan mit seinen 385 Seiten erfassen, anschließend in ihren Partei- bzw. Bürgergruppen diskutieren, die Fraktionssitzungen besuchen und in der Regel zwei Ausschusssitzungen aktiv mitgestalten. Ist dieses getan, kommen dann noch ca. 100 wichtige Mails aus der Gemeindeverwaltung zur Vorbereitung der Gemeindevertretersitzung.
Fasst man das zeitlich zusammen, 761 Seiten à eine Minute macht fast 13 Stunden, Gruppen- und Fraktionssitzung 6 Stunden, 2 Ausschusssitzungen 6 Stunden, 100 Mails 2 Stunden, persönliche Vorbereitung zu den Beratungen incl. GV jeweils 1 Stunde, also 7 und die GV 4 Stunden ergeben die Summe von gerade mal 38 Stunden. Wie sie das als Freizeitpolitiker schaffen, bleibt ihr Geheimnis. Die meisten gehen auch arbeiten. Mit Fahrweg ein 12 Stundentag.
Unsere Gemeindevertreter verdienen Respekt und Anerkennung. Untereinander haben sie sie. Noch nie in der Geschichte der Schöneicher Gemeindevertretung gab es eine so gute Zusammenarbeit unter den Fraktionschefs und den Gemeindevertretern. Für mich persönlich hat diese Gemeindevertretung das Potenzial und auch den Willen, trotz vieler unterschiedlicher Auffassungen in der thematischen Auseinandersetzung die besten Lösungen für unsere Gemeinde zu finden.
Peter A. Pohle (FDP)
