Offener Brief an die Schöneicher Gemeindevertreter

von  Mitgliedern des Schöneichers Verein für Heimat- und Denkmalpflege e.V.  (Schöneicher Heimatfreunde)

Erich Lorenzen lobte das starke ehrenamtliche Engagement in unserer Gemeinde. Er verwies darauf, dass Demokratie und Rechtsstaat keine Selbstverständlichkeit sind, wie wahr!

Wir wenden uns aber an die Gemeindevertreter wegen der von Bürgermeister Jüttner dargestellten kritischen Situation der Zusammenarbeit in diesem Gremium. Wir sind Mitglieder der Schöneicher Heimatfreunde und leisten ehrenamtliche freiwillige Arbeit seit mehr als drei Jahrzehnten für unsere Bürger und kennen deshalb genau die großen Erwartungshaltungen und Ansprüche, die an uns gestellt werden.

Selbst wenn die Art und Weise unseres Verantwortungsbereiches anders ist, wagen wir doch einen  Vergleich mit dem Gremium der Gemeindevertreter. In beiden Fällen treffen immer unterschiedliche Menschen aufeinander, die es verdienen, mit Respekt und Würde behandelt zu werden. Natürlich gibt es auch Unterschiede zu einem politischen Gremium; das können Sie selbst am besten beurteilen. Vor sieben Monaten wurden die Mitglieder unserer Gemeindevertretung gewählt – jetzt, anlässlich des Neujahrsempfanges, stehen sie in der Kritik. Wer versucht denn, Missgunst, Zwietracht und Feindseligkeit lautstark zu verbreiten?

Das ist doch nur eine kleine Gruppe! Noch vor wenigen Wochen hing am alten Rathaus ein Spruchband: Für Demokratie, Toleranz, gegen Rechtsextremismus und Diskriminierung. Seinen Ursprung hatte es in dem lokalen Bündnis, welches sich am 10. April 2011 aus Gemeindejugend, Bürgermeister, Heimatverein, Neuem Forum, Freiwilliger Feuerwehr, den Linken, der KUGI, der evangelischen Kirche und anderen zusammenschloss, um diese Werte in unserer Gemeinde zu unterstreichen und alles gegen rechtsgerichtete Kräfte zu tun.

Der Aufruf dazu lautete damals:  Menschenverachtendes Handeln passt nicht in unsere Waldgartenkulturgemeinde mit ihrem demokratischen und sozialen Profil und seinen vielen engagierten Bürgern.

Schöneiche ist kein Ort für Nazis und Neonazis. Diese Grundaussage ist heute aktueller denn je! Für die Gemeindevertreter sollte Demokratie, Toleranz und gegenseitiger Respekt oberstes Gebot der Zusammenarbeit sein, um ihren Wählerauftrag erfüllen zu können. Wir wünschen unseren Gemeindevertretern viel Kraft und Zuversicht für die nächsten vier Jahre. Vielleicht gibt es einen Konsens zu unserem offenen Brief.

Elfriede Körner, Gerlinde Krause, Peter Behrndt, Eberhard Meyer
Die Mitglieder der Schöneicher Heimatfreunde

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RSO
Redaktion Schöneiche Online

2 Gedanken zu „Offener Brief an die Schöneicher Gemeindevertreter

  1. Lutz Kumlehn

    Werte Mitglieder der Heimatfreunde,

    ich stelle es mir sehr schwer vor, die Entscheidung zu treffen, die Formulierung abzustimmen und dann einen „offenen Brief an die Gemeindevertretung“ zu formulieren. Dafür möchte ich mich bei Ihnen bedanken. Resonanz auf die Arbeit der Gemeindevertretung bekommen wir Gemeindevertreter leider viel zu selten. Es sind meist immer die selben Bürgerinnen und Bürger, die den Kontakt zu den Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertretern suchen.

    Sie selbst waren anwesend beim Neujahrsempfang und haben die Rede von Herrn Jüttner gehört. Die meisten Gemeindevertreter waren ebenfalls anwesend und haben diese Rede gehört. Mit einigen konnte ich direkt nach dem offiziellen Teil reden. Alle hatten am Schluss der Rede den Rücktritt des Bürgermeisters erwartet. So war seine Rede formuliert und vorgetragen. Es hörte sich wie die Einleitung seines Abschieds an. Oder soll ich sagen wie seine Abrechnung mit einigen Gemeindevertretern zu denen ich mich nicht zähle obwohl ich nicht zu den Freunden von Herrn Jüttner zähle. Offen habe ich im Bürgermeisterwahlkampf Herrn Scholz unterstützt und Herrn Jüttner auch mitgeteilt, warum ich dies tat.
    Das Bild, welches Herr Jüttner von der Arbeit und dem Umgang innerhalb der Gemeindevertretung gezeichnet hat, ist verzerrt und entrückt. Es zeichnet die Tatsachen in falschen Farben. Zu jedem Konflikt gehören immer zwei Parteien! Das ist ein Naturgesetz. Streit in der Gemeindevertretung gibt es seit dem Jahr 1996. Die wenigsten Gemeindevertreter sind seit dieser Zeit aktiv. Es wurden mehrfach neue Akteure gewählt und es gibt weiterhin Streit. Woran kann das liegen?

    Ich für meinen Teil lasse mich von niemandem mehr provozieren und in einen Streit hineinlocken. Mein Ansinnen in der Gemeindevertretung ist eine sozial verträgliche und wirtschaftlich und ökologisch vertretbare Arbeit zum Wohle der Ortes und seiner Einwohnerinnen und Einwohner.

    Erstmals seit der Wende gibt es zwischen allen Fraktionen einen freundlichen und partnerschaftlichen Umgang. Das ist ein Verdienst der gewählten Gemeindevertreter. In dieser Form gab es das noch nicht und das ist der wirkliche Erfolg. Beschlussvorschläge wurden zwar auch in der Vergangenheit fraktionsübergreifend eingebracht, jedoch nicht in der jetzigen Ausprägung. Aber diese vertrauensvolle Zusammenarbeit der Fraktionen scheint nicht allen Beteiligten zu gefallen.
    Es ist ganz einfach: 12 Ja-Stimmen von Gemeindevertretern bei einer Beschlussfassung reichen aus um etwas zu bewirken. Auch wenn es gegen den Wunsch der Gemeindeverwaltung bzw. des Bürgermeisters ist. Wenn Fraktionen miteinander reden und gemeinsame Ideen entwickeln, ist es natürlich leichter 12 Stimmen zusammen zu bekommen als wenn die Fraktionen zerstritten sind. Es liegt doch auf der Hand, was einem Bürgermeister lieber sein dürfte um seine Ideen umsetzen zu können. Damit will ich auf keinen Fall sagen, dass der Streit in der Gemeindevertretung vom Bürgermeister ausgeht! Aber jede Münze hat zwei Seiten und man sollte beide kennen um sich ein umfassendes Bild machen zu können.

    Ihr Gemeindevertreter
    Lutz Kumlehn
    (FDP)

  2. Philip Zeschmann

    Liebe Heimatfreunde,

    nach der Neujahrsansprache der Bürgermeisters waren eigentlich alle Gemeindevertreter meht oder weniger schockiert oder fühlten sich persönlich in Ihrem oftmals erheblichen ehrenamtlichen Engagement für unsere Gemeinde persönlich angegriffen. Daraus entstand schnell die Übereinkunft zwischen allen Fraktionsvorsitzenden, dass wir diese aus unserer Sicht sehr einseitige und sehr unsachliche Darstellung so nicht im Raum stehen lassen wollten, da bei vielen Bürgern ein völlig falscher Eindruck über unsere gemeinsame Arbeit zum Wohle unserer Bürger und unserer Gemeinde erweckt wurde. Nachdem es einen sehr zurückhaltenden Entwurf für eine gemeinsame Pressemitteilung zu diesem Thema gab, haben leider zwei Fraktionen (die maßgeblich an diesem Entwurf mitgewirkt hatten) nach ihren Fraktionsberatungen ihr Mitwirklung zurückgezogen. Deshalb kam es leider nicht zur Veröffentlichung einer gemeinsamen Reaktion aller Fraktionen auf Neujahrsansprache.
    Wir als Unabhängige Bürger Schöneiche haben uns daraufhin entschieden diesen vormals gemeinsamen Entwurf unter unserem Namen zu veröffentlichen. Sie finden ihn hier bei http://www.schöneiche-online.de unter:
    https://www.schoeneiche-online.de/2015/01/8151/reaktion-auf-die-neujahrsansprache-des-herrn-juettner/#more-8151

    Zu einem weiterführenden Dialog über die Arbeit in unserer Gemeindevertretung, mit dem Bürgermeister und zum Wohle unserer Bürger und unserer Gemeinde stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung.

    Dr. Philip Zeschmann
    Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger Schöneiche

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