Geben wir uns und unseren neuen Nachbarn eine gemeinsame Chance.

Mit diesen Wort leitet  der  Vorsitzende  der  Gemeindevertretung   Dr. Erich Lorenzen seine Rede zur der bisher größten Einwohnerversammlung in Schöneiche ein. Mehr als 500 Bürger folgten der Einladung zum Thema der Unterbringung und Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden in Schöneiche.

Im ehema­lige katholische Bildungsheim St. Konrad in der Friedrichshagener Straße sollen ab Mitte 2016 etwa 85 Flüchtlinge untergebracht werden. Vorher baut es das Bistum Berlin allerdings noch um.

Auf dem Gelände der ehemaligen Kreisstraßenmeis­terei an der Woltersdorfer Straße sollen Wohnungseinrichtungen für ca. 200 Flüchtlinge entstehen. Bisher wurde mitgeteilt, dass diese, wenn sie nicht mehr für Flüchtlinge gebraucht, als Sozialwohnungen vermietet werden. Das soll auch so bleiben. Neu ist, entsprechend den Aussagen von Bürgermeister Heinrich Jüttner, dass neben den Wohnungen für Flüchtlinge gleichzeitig Sozialwohnungen für Bürger mit An­spruch auf Wohnberechtigungsschein entstehen sollen.
Die ersten Mieter und Flüchtlingen werden dort jedoch nicht vor Mitte 2017 einziehen können. Vorher muss entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen noch ein Bebauungsplanverfahren  durchgeführt werden. An diesem kann sich jeder Schöneicher Bürger aktiv beteiligen. Die erste Beratung zum Wohnungsbau in der Woltersdorfer Straße findet am 05.09 im Ortsplanungsausschuss statt. Anschließend beschäftigen sich alle Ausschüsse der Gemeindevertretung sowie die Gemeindevertretung am  23.09.2015 mit diesen Vorhaben. Alle Sitzungen der Ausschüsse und der Gemeindevertretung, die im Rathaus stattfinden, sind öffentlich. Jeder kann teilnehmen. Unter dem Tagesordnungspunkt Bürgerfragestunde können auch entsprechende Fragen gestellt werden. Weiterhin wird es Versammlungen mit den Bürgern in den betroffenen Bereichen geben. Auch wurde beschlossen, so das Votum am 31.8., eine weitere zentrale Einwohnerversammlung zur Problematik durchzuführen.

In der Versammlung wurde deutlich, dass es in Schöneiche ein große Bereitschaft und Hilfsbereitschaft für die Aufnahme von Flüchtlingen gibt. Deutlich wurde aber auch, das es viele Ängste, Sorgen und Fragen gibt, die ausgeräumt, beantwortet und gelöst werden müssen. Nicht jeder, der sich zu diesem Thema kritisch äußert, ist in die rechtsextremistische Ecke zu stellen. Wir müssen uns intensiv darum kümmern, dass kein  Bürger Angst davor hat, dass in unserem Ort noch mehr Ausländer leben. Dazu ist ein Sicherheitskonzept genauso wichtig wie eine aktive Integration. Dazu müssen wir den Dialog mit allen Menschen weiterführen und dafür sorgen, dass sich unsere Gemeinde nicht spaltet, sondern dass alle Bürger und Neubürger gemeinschaftlich zusammenleben. Geben wir uns und unseren neuen Nachbarn die Chance auf dieses Zusammenleben!

Peter A. Pohle
Vorsitzender FDP Ortsverband

Peter A. Pohle
Peter A. Pohle ist Gemeindevertreter (FDP) und Vorsitzender des Ortsentwicklungsausschuss der Gemeindevertretung Schöneiche bei Berlin.
Veröffentlicht in RSO

2 Gedanken zu „Geben wir uns und unseren neuen Nachbarn eine gemeinsame Chance.

  1. Bogumil

    @ Herr Mandel – Wer Sie als Nazi beschimpft – zeigen ihn Sie an, wegen Verleumdung und übler Nachrede. Ja, trauen Sie sich, es ist ihr Recht. Ansonsten lesen Sie sich doch mal ein:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie

    Meinungsdiktatur (das Wort kannte ich nicht), gab es doch in diesem Land schon mehrmals in extremer Form. Wenn ich so darüber nachdenke kommt es mir so vor als ob grade die Medien (TV,Funk,Presse) in dieser Richtung aktiv werden. Nur die Initiatoren der „öffentlichen“ Meinung sehe ich nicht. Vielleicht ist es ja auch (m)ein Hirngespinst.
    Bauch- oder Kopfgefühle sind schon ein gar eigenartig Ding.

    @ Herr Viertel
    tut die Moralisierung der Flüchtlinge (Krieg,Hunger,Verfolgung) wirklich Not?
    (Es gibt auch Menschen die können aus medizinischen Gründen wenig positiv sehen ( Depressionen ))

    Grundsätzlich sollte es jedem Menschen zustehen, dort zu leben wo er sich sicher und wohl fühlt. Das dieses (m.M.n. Grundrecht) Folgen hat ( für den der seine Heimat verlässt, für die zu denen er geht, für die die zurückbleiben ) ist doch klar.
    Je mehr Menschen aus ihren Ländern flüchten, desto mehr bluten auch die dortigen Gesellschaften aus. Auch eine bedenkenswerte Situation.

    Beruht nicht ein Teil der Flüchtlingssituation genauso wie ein Teil des deutschen/europäischen Wohlstands darauf dass Deutschland/Europa Waffen in die Krisenländer liefert?

    Bedenkens- und Änderungswert.

    der Bogumil
    (mit Migrationshintergrund)

  2. DIE LINKE Schöneiche bei Berlin

    Sehr geehrter Herr Mandel,

    ich verstehe Ihre Aufregung nicht. Wer schreibt Ihnen denn Ihre Gedanken und Gefühle vor? Und wer beschimpft Sie als Nazi? Halten Sie es für eine „Meinungsdiktatur“, wenn eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung in Umfragen angibt, sich für eine freundliche Aufnahme von Flüchtlingen auszusprechen? Und was genau wird es aus Ihrer Sicht für negative Folgen haben, wenn wir in unserer Gemeinde Flüchtlinge aufnehmen, die vor Krieg, Hunger und Verfolgung aus ihrer Heimat geflohen sind?

    Mit freundlichen Grüßen
    Fritz R. Viertel

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