Schöneicher Notunterkünfte für Flüchtlinge werden aufgelöst

bündnisAufgrund einer Festlegung durch das Land Brandenburg müssen die Notunterkünfte in Schöneiche aufgegeben werden. Der Landkreis Oder-Spree hat die Gemeinde davon in Kenntnis gesetzt, dass die drei Notunterkünfte in Schöneiche zum 30.06.2016 geräumt werden. Die dort untergebrachten Personen werden in eine Gemeinschaftsunterkunft in Erkner umverlegt.
Die Gemeinschaftsunterkunft im St. Konradshaus soll laut Auskunft der Gemeinde dann Ende 2016 belegt werden.

Da sich die meisten der Bewohner der Schöneicher Notunterkünfte bei uns sehr wohl fühlen und einige gerne in Schöneiche bleiben würden, möchten auch wir bitten, einmal zu prüfen, ob Sie nicht evtl doch eine Wohnung oder ein Zimmer an ein oder mehrere Flüchtlinge vermieten wollen. Nachfragen und Angebote können Sie an die Beauftragte für Migration und Flüchtlinge in Schöneiche, Frau Grote Tel 030 / 643 304 – 121, Fax  030 / 643 304 – 111 Email: grote@schoeneiche-bei-berlin.de richten.

Die  Organisations-AG des Schöneicher Bündnis für Demokratie und Toleranzhaben haben in dieser Sache folgende Mail an die zuständigen Stellen gesandt:

Sehr geehrter Herr Lindemann, sehr geehrte Frau Kaiser,

mit Bestürzung haben wir von den Plänen des Landkreises erfahren, die Notunterkünfte in Schöneiche zu schließen und die hier lebenden Flüchtlinge in andere Unterkünfte umzusiedeln.

Wie Sie sicherlich wissen, haben wir in Schöneiche mit sehr vielen Personen und großem Engagement viel dafür getan, dass sich die bei uns lebenden Flüchtlinge hier wohl fühlen und gute Voraussetzungen erhalten, sich bei uns zu integrieren. Neben den Deutschkursen, deren Absolventen mit die besten Ergebnisse in den Einstufungstests bei den zertifizierten Bildungsträgern im Landkreis vorweisen können, bieten wir ein wöchentliches „Cafe International“ an, dass sehr gut besucht wird, es haben sich viele persönliche Beziehungen entwickelt, die sich zum Nutzen der Neu-Schöneicher in Nachhilfe, Kinderbetreuung, Patenschaften, Arztbesuchen aber auch gemeinsamen Ausflügen (zu Ausbildungsmessen, in den Zoo, zum Kanufahren, Arbeitsamt und Ausländerbehörde) abbilden. Für einige Neu-Schöneicher gibt es im Ort Perspektiven wie Praktika und langfristig evtl. auch Ausbildungsplätze. Alle schulpflichtigen Kinder gehen bei uns zur Schule, haben Freunde gefunden und werden liebevoll von den Lehrern und Sozialarbeitern, aber auch von Freiwilligen des Bündnis betreut. Alle „unsere Flüchtlinge“ fühlen sich bei uns wohl und zuhause und die meisten wollen wohl auch gerne hier bleiben. Wir bitten Sie daher: bitte schließen Sie nicht beide Unterkünfte! Wir würden Sie vielmehr bitten: Finden Sie für die inzwischen 19 STgb2-Empfänger Wohnungen, gerne auch in Erkner oder anderen Orten, denn hier bei uns scheint es keinen adäquaten Wohnraum zu geben. Siedeln Sie nur die um, die einem Umzug in einen anderen Ort zustimmen. Belassen Sie die Unterkunft Bürgelschule bis zum Jahresende als Notunterkunft für die verbliebenen Flüchtlinge und reißen Sie sie nicht wieder aus ihrem Umfeld. Es gibt Überlegungen bei uns im Ort, Wohnraum für eine Flüchtlingswohngemeinschaft/Wohnprojekt auszubauen, wo diese Personen werden später einziehen können. Viele der sehr jungen Männer, benötigen aus unserer Sicht einen Halt, den sie bei uns gefunden haben. Bitte lassen Sie uns gemeinsam eine sozialverträgliche Lösung finden! Wir bitten Sie dringend, unser Schreiben an die Ihnen vorgesetzte Behörde weiter zu leiten.

Hochachtungsvoll und mit herzlichen Grüßen

 

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Redaktion Schöneiche Online