Linke wollen maximal 30 km/h in allen Wohngebieten

Martin Stralau (MOZ) Die Schöneicher Linke hat sich bei einer Klausurberatung im Januar über ihre kommunalpolitischen Schwerpunkte für dieses Jahr verständigt. Das erklärte der Vorsitzende Fritz Viertel in einer Pressemitteilung. Auf der Agenda ganz oben stehen demnach „Aktivitäten für eine soziale und ökologische Ortsentwicklung bis 2030“.

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Redaktion Schöneiche Online

8 Gedanken zu „Linke wollen maximal 30 km/h in allen Wohngebieten

  1. Wolfgang Graetz

    nach den umfassenden technischen Darstellungen wäre eigentlich die Notwendigkeit als Richtgeschwindigkeit im Ort Tempo 100kmh
    vorzugeben, denn dann wären alle dargestellten Belastungen aus dem Beitrag der v. Rabenau vom 8.2.17 minimiert.
    In meiner Strasse jedoch würde ich Tempo 10 gerne wollen um v. Rabenau zu ärgern.
    Es lebe die Umwelt, Menschen, und Tiere und noch vieles mehr bei solch fachlich und sozial hochwertigem Vorschlag.

    • Dr. Peter Stolz

      Leider bringt auch der LINK keine Klarheit, hier geht es hauptsächlich um die Tatsache der starken LÄRMBELÄSTIGUNG bei Durchgangsstraßen. Starke Lärmbelastung im Sinne der Untersuchung des Umweltbundesamts liegt in Schöneiche nicht vor. Auch der Artikel der MOZ bringt keine Klarheit, denn die LINKE fordert dort: “ Beim Thema Verkehr fordert die Partei Tempo-30-Zonen in allen Wohnquartieren.“ Was sollen genau „Wohnquartiere“ sein? Die gesamte Brandenburgische Straße ist durchgehend bewohnt, ist sie ein „Wohnquartier“, dann müsste sie durchgehend Tempo 30 haben, also mehrere Kilometer lang oder sind damit nur bestimmte „Wohnviertel“ gemeint, dann müssten Autofahrer in Schöneiche alle 2-3 Minuten von Tempo 50 auf Tempo 30 gehen und umgekehrt, ökologisch weder nachhaltig noch förderwürdig. Auch die technische Thematik – s. den Kommentar von Herrn v. Rabenau und mir – wird in dem Gutachten und im MOZ-Artikel der LINKEN nicht behandelt. M. E. ist dies ökologisches „Gutmenschentum“, natürlich gut gemeint und honorig, nichtsdestotrotz weder ökologisch noch nachhaltig. Tempo 40 in ganz Schöneiche wäre beides, denn wo soll in Schöneiche ein reines „Wohnquartier“ sein und wo genau keines, es gibt kaum noch größere Freiflächen in unseremWeichbild.
      Deshalb bürgernah, ökologisch und nachhaltig sind Kreisel ohne Ampeln und Fußgängerüberwege mit Zebrastreifen, sie sind anlassbezogen und können auch nicht zum Scherz betätigt werden, eine Ampelanlage ist vorsintflutlich, teuer, energetisch nicht nachhaltig und willkürlich. Wie häufig wird einfach gedrückt, sozusagen zum Scherz und der Autofahrer steht dann bei ROT an der Fußgängerampel ohne Sinn und Verstand aber rechtskonform … . Also lieber den Ball flach halten.

      Dr. Peter Stolz

    • S. v. Rabenau

      nun, das Gutachten bestätigt nach Lektüre meinen Ansatz. Tempo 30 ist Ideologie. Es steht kein Wort im Gutachten warum es genau Tempo 30 sein muß, es ist keinerlei Bemühen festzustellen warum es nicht Tempo 40 sein kann wie ich beschrieb. Es werden Heerscharen von Leuten bezahlt die um den heißen Brei herumschreiben. Damit könnte man Schlaglöcher stopfen.

      „nicht nur mein altes Auto bremst langsam, auch ich bin manchmal nicht allzu reaktionsschnell oder abgelenkt“… hier hilft vielleicht ein Auffrischungskurs oder die Führerscheinabgabe. Eine allgemeine Tempo 30 Zone verbessert da nix! Und die logische Folge ist dann die Verhängung von Schrittgeschwindigkeit auf Durchfahrtsstraßen.

      Und mein Meditieren über Verkehrsteilnehmer, die beim Linksabbiegen an der Ampelkreuzung Grätzwalde die Kreuzung so schön blockieren dass pro Phase nur ein Auto über die Kreuzungkommt bringt mich ja auf die Kreiselidee. Und der Kreisel muß nicht einmal absolut rund sein wie man in Erkner beobachten kann. Und wenn ich darüber meditiere wie es wäre, wenn an unseren anderen Kreiseln eine Ampel wäre anstatt … da müßte ich Vollzeithausfrau werden!

  2. S. v. Rabenau

    die Zahl 30 hat sich in das Grünlinke Hirn eingebrannt als Lösung aller Probleme. Jeder, der etwas von der Funktion eines Verbrennungsmotors versteht weiß, das Tempo 30 nur dazu dient möglichst viele Emissionen intensiv und lange zu genießen. So ein Motor hat seine Eigenheiten und hat je nach Gang und Drehzahl mehr oder weniger Dreckerzeugung. Bei Tempo 30 oder auch 50 laufen die bei uns gängigen Motoren im kleinen Gang zu hoch und im nächstgrößeren zu niedrig und erzeugen daher mehr Abgase als wenn sie im jeweil höheren Gang so rollen könnten, dass sie bei niedriger Drehzahl ausreichend Drehmoment entwickeln und abgasfreundlich und lärmarm rollen könnten. Z. Bsp. Polen hatte früher in Ortschaften Tempo 40 und 60 und bei gefährlichen Zonen wie Kindergärten notfalls auch mal Tempo 20. Auf Landstraßen Tempo 90 und auf Autobahnen Tempo 120 (gut 3200Umdrehungen) wären besser für Umwelt und Mensch. Nur, liebe Grüne, laßt uns endlich mit Tempo 30 Zonen in Ruhe, Zone hatten wir lange genug und 30 ist Unfug, ein heutiges Auto steht auch bei Tempo 40 schneller als ein IFA F8!
    Wesentlich wichtiger wäre in Schöneiche die Wege, die in die Nachbargemeinden führen mit Halteverboten zu versehen und mit Tempo 60 so befahrbar zu machen, dass die Benutzer schnell und leise verschwunden sind. Ich habe den Eindruck, dass in unserer Gemeinde die größten Grundstückseigner am liebsten ihre Autos auf der Straße stehen lassen als Verkehrshindernis in der Hoffnung, so über die Versicherung im Schadensfall am schnellsten zu einem Neuwagen zu gelangen.
    Und bevor man sich über Tempo 30 Zonen eine Platte macht sollte man erstmal stromsparend die Verkehrsregelung an der Haltestelle Grätzwalde ändern. Dorthin gehört ein Kreisel, um die vorhandenen Bäume herum, den nur die Straßenbahn durchquert, geht ja an anderen Kreiseln auch. Ampel weg und alle im Kaufrausch erreichen ihren Warentempel durch einfaches Rechtsabbiegen aus dem Kreisel. Und der andauernde Stau durch linksabbiegende Hausfrauen im Geländewagen, die daraus nichts sehen können und die Kreuzungen blockieren wäre plötzlich verschwunden und man braucht auf der Heimfahrt nicht mehr drei Ampelphasen bis man endlich weiterkommt!

    • Kathrin Ritter

      Huch, „der andauernde Stau durch linksabbiegende Hausfrauen“ ist mir noch gar nicht aufgefallen. Ich entschuldige mich, falls ich je einen verursacht haben sollte ohne es zu bemerken. Ich bin zwar nur Teilzeithausfrau und fahre keinen SUV dafür aber ein altes Auto, das wenn es kalt ist manchmal absäuft. Manchmal nehme ich auch einen Transporter, bei dem die Ladung beim sportlichen Abbiegen leicht ins Rutschen kommt. Ich werde das Verhalten leider beibehalten müssen und hoffe nicht allzu lange Staus zu verursachen.
      „von der Funktion eines Verbrennungsmotors“ verstehe ich auch nicht viel. Überzeugend finde ich den Vorschlag schnell Gas zu geben, „dass die Benutzer schnell und leise verschwunden sind“ aber nicht. Nicht nur mein altes Auto bremst langsam, auch ich bin manchmal nicht allzu reaktionsschnell oder abgelenkt. Mein Vertrauen in Aufmerksamkeit und Reaktionsschnelle anderer Verkehrsteilnehmer ist allerdings auch nicht größer. In Gebieten mit radelnden Kindern, sms-schreibenden Jugendlichen, schlecht sehenden und hörenden alten Leuten, spielenden Hunden, freiheitsliebenden Katzen … finde ich Tempo 30 eine wunderbar entspannte Fahrgeschwindigkeit.
      Für das Warten hinter mir oder anderen überforderten Hausfrauen empfehle ich, diese Zeiten für Kurzmeditationen zu nutzen. Das entstresst ganz wunderbar und der Ärger über die verlorenen (?) Minuten ist sogleich wieder verflogen.

    • Dr. Peter Stolz

      Lieber Herr v. Rabenau,

      Ich stimme Ihnen zu, bin auch gegen „Zonen“ aller Art und wäre für Tempo 40 in ganz Schöneiche aufgrund Ihrer technischen Argumentation. Im dritten Gang können alle Autos mit Tempo 40 niedrigtourig und umweltschonend fahren, das wäre eine gute Alternative. 40 im ganzen Ort, keine Zonen und bitte auch keine schwierigen Ampelanlagen, sondern Kreisel und Fußgängerüberwege, das ist energiesparend, ökologisch, bürgernah und nachhaltig.

      Dr. Peter Stolz

  3. Fritz R. Viertel

    Die Pressemitteilung bzw. den Originalbeitrag gibt es übrigens auf http://www.linke-schoeneiche.de.
    Weil es im MOZ-Artikel nicht deutlich wird: Unsere Projekte zur Verkehrspolitik basieren auf dem gemeinsamen Wahlprogramm von LINKEN und GRÜNEN zur Bürgermeisterwahl und wir möchten sie deshalb mit den GRÜNEN gemeinsam voranbringen.

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