Tschetschenische Flüchtlinge in Deutschland- angekommen und integriert?

Unser Gast: Marit Cremer, MEMORIAL Deutschland. Dienstag, 21.02.2017, 19.00 Uhr Ort: Raufutterspeicher (Märchenwald 1, 15566 Schöneiche)
Instabile gesellschaftliche Verhältnisse in immer mehr und immer größeren Regionen weltweit haben in den letzten Jahren zu einem deutlichen Anstieg von globalen Wanderungsbewegungen geführt. Menschen aus Tschetschenien stellen dabei eine große Gruppe dar, deren besondere Situation in der deutschen Öffentlichkeit oft unbeachtet bleibt.
Die Berliner Soziologin, Marit Cremer, hat mit nach Deutschland geflüchteten tschetschenischen Frauen und Männern gesprochen und ihre Lebensgeschichten analysiert. In ihrem Vortrag stellt sie dar, mit welchen individuellen Motivationen und Ressourcen die eingewanderten Tschetschenen ihr Leben in der neuen Umgebung fortsetzen und gestalten wollen bzw. können. Sie beleuchtet die Situation in der Herkunftsregion und diskutiert Chancen und Hindernisse des Ankommens und der Integration.
Marit Cremer promovierte zum Thema Bewältigungsstrategien von Flüchtlingen im Migrationsprozess. Sie leitet die Geschäftsstelle von MEMORIAL Deutschland, beobachtet für die Menschenrechtsorganisation die Situation der Bevölkerung in der Ostukraine und leitet das Forschungsprojekt: „Das Trauma der Deportation, der Rückkehr und Nichtrückkehr. Die zweite Generation der deportierten Russlanddeutschen“.
Der Eintritt ist frei. Um eine Anmeldung (anmeldung@boell-brandenburg.de) wird zu Planungszwecken gebeten.
Alle Informationen zu der Veranstaltung finden Sie auch unter folgendem LINK. Leiten Sie die Einladung auch gern an Interessierte weiter! Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Projektes „CUCHA – Cultural Challenges. Fairness und Verantwortung in unseren Kommunen“ der Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg in Kooperation mit dem Bündnis für Demokratie und Toleranz Schöneiche statt. Es wird mit Mitteln aus den Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union kofinanziert.
Kontakt:
Rebecca Ruff Heinrich-Böll-Stiftung Brandenburg e.V. Tel.: 0331 2005780 ruff@boell-brandenburg.de www.boell-brandenburg.de

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Redaktion Schöneiche Online

2 Gedanken zu „Tschetschenische Flüchtlinge in Deutschland- angekommen und integriert?

  1. S. v. Rabenau

    eine erfreulich kompetente Vortragende hat ihre Erfahrungen mit Land und Leuten aus der großen Stadt Grosny und dem bergigen unwirtlichem Umland der Familienclans im hohen Kaukasus in all seiner Zerissenheit zwischen Heiligbergkulten, Christentum und vielen Spielarten des Islam dargestellt. Da ich das Land von Autoreisen in der Frühperestroikaperiode ganz gut kenne und schon damals den Zwiespalt zwischen Sowjetstadt und separatistischen Bergbewohnern registrierte muß ich konstatieren, dass es inzwischen und nach zwei Kriegen noch viel schlimmer geworden ist. Die Mischung aus Blutrache, Scharia und orthodoxem Machtanspruch ist explosiv. Und das auf einer Fläche des halben Landes Brandenburg. Dazu eine Korruption die die FIFA zum Kindergarten verblassen läßt.
    Einzig die Zahlen der das Land verlassenden sind offensichtlich unklar. Es gab Tschetschenen, die das Land nach der Oktoberrevolution in großen Mengen verließen, nach dem zweiten Weltkrieg diejenigen, die in der Wlassowarmee kämpften und jetzt die Flüchtlingswellen nach den zwei russischen Tschetschenienkriegen. Da kommt man nahezu auf den Gedanken – eigentlich kann da gar keiner mehr sein.
    Noch gehört das Land zur Russischen Föderation. Aber dorthin kann man schwerlich solche Familien abschieben, denn schon eigentlich immer sind für viele Russen die Kaukasusbewohner die „Schwarzen“ oder wie wir korrekt sagen müßten – die sehr dunkel pigmentierten Migranten. Die dazu noch in Traditionen verhaftet sind die jegliche Emanzipierte auf die Palme treiben muß. Und wenn das dann auf den Deutschen Amtsschimmel trifft wird es ausgesprochen schwierig. Noch dazu wenn der Schimmel überlastet ist.
    Wenn auch vor kleinem Publikum – es war eine sehr informative Veranstaltung, die manche Frage beantwortete und viele neue konstruierte. Dafür herzlichen Dank!

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