FDP schlägt Rauhfutterspeicher als Haus für Umweltbildung vor

Die Gemeindevertretung Schöneiche hatte im Juni 2013 dem Entwurf für die Grüne Wabe mehrheitlich zugestimmt. Der Beschluss sieht weiterhin vor, dass für die Realisierung das Projekt keine finanziellen Mittel aus den Gemeindehaushalt bereitgestellt werden. Angefangen hat alles 2009 mit dem Bau eines Modelles durch Dieter Kriedemann (+). Das Gesamtvorhaben Grüne Wabe wurde vom Architekturbüro Dritte Haut-Architekten aus Berlin entworfen. Das Haus für Umweltbildung soll eine Nutzfläche von 272 Quadratmetern haben. Zum Projekt gehört das separate Toilettenhäuschen. Die Gesamtkosten wurden auf 600.000 Euro geschätzt. Das Naturschutzaktiv hat bisher einen fünfstelligen Betrag an Spenden eingesammelt.
Seit Oktober 2013 liegt die Baugenehmigung vor. Für die Planung und Genehmigung des Gesamtvorhabens wurden ausschließlich Spendengelder eingesetzt. 2015 wurde mit dem Bau der Parktoilette begonnen, die 2017 fertiggestellt wurde. Dieses kleine Gebäude mit drei Toiletten hat 58.000 € gekostet.
Eine Finanzierungsmöglichkeit für die Grüne Wabe konnte in den vergangenen Jahren nicht gefunden werden. Das Naturschutzaktiv hat in 8 Jahren Spenden in Höhe von 35.000 € gesammelt. Nunmehr besteht die Möglichkeit, im Rahmen des Interreg-Programmes der EU einen Förderantrag für die Errichtung der Grünen Wabe, eingebettet in ein Kooperationsprojekt mit unserer polnischen Partnergemeinde Lubniewice zu stellen. Antragsteller wären die Gemeinde Schöneiche bei Berlin sowie Lubniewice. Eine Umsetzung des Projektes wäre in den Jahren 2019 und 2020 möglich. Die Kosten des Schöneichers Teils des Projekts voraussichtlich ca. 800.000 Euro. 85 Prozent dieser Kosten sind förderfähig. Der Eigenanteil unserer Gemeinde wäre 120.000 Euro einschließlich der Spenden des Naturschutzaktivs. Die Gemeindevertretung muss jetzt entscheiden, ob Sie diese Mittel bereitstellt.
Nicht geklärt ist wie hoch die Unterhaltungskosten sind und wer diese Mittel aufbringt. Auch die Frage der Auslastung ist nicht geklärt. Jährlich führt das Naturschutzaktiv Veranstaltungen mit ca. 60 Schulklassen durch. Davon kommt allerdings nur ein Drittel aus Schöneiche.
Die FDP Schöneiche unterstützt das Vorhaben Haus für Umweltbildung lehnt aber einen Neubau im Kleinen Spreewald ab. Ausgangspunkt für diese Haltung sind ökologische wie ökonomische Aspekte. Schöneiche verfügt über ein Gebäude, das allen Anforderungen für dieses Vorhaben entspricht und zurzeit zu 90 % nicht genutzt wird. Der Rauhfutterspeicher wurde auch mit Fördermitteln instandgesetzt. Allein an der Nutzung mangelt es. Unsere Ortsgruppe schlägt vor, diesen dem Naturschutzaktiv zur Verfügung zu stellen und mit den Möglichkeiten der Förderungen, den Anforderungen anzupassen. Schöneiche hat nicht nur den Kleinen Spreewald als grüne Oase. Gerade die Tümpel-Touren zeigen, dass wir im Norden über eine der letzten Auenlandschaften im östlichen Umland von Berlin verfügen. Der Standort des Raufutterspeichers könnte als Haus für Umweltbildung plus der Schaffung eines Naturlehrfades beides in idealer Weise verbinden. Ist es nicht Anliegen des Naturschutzaktives, eine weitere Bebauung in Schöneiche einzuschränken? Steht das nicht im Widerspruch zum eigenen Anliegen, 260 m² im Spreewald zu bebauen? Ist es ökologische wie ökonomische nicht sinnvoller, vorhandene Gebäude besser zu nutzen als neue zu bauen? Kann sich unsere Gemeinde zwei Projekte wie Grüne Wabe und Haus des Sportes gleichzeitig leisten?
Die FDP Schöneiche hat dazu einen klaren Standpunkt, den Rauhfutterspeicher als Haus für Umweltbildung zu nutzen und den Bau des Haus des Sportes zu beschleunigen. Es ist Beschlusslage der Gemeinde, ein Haus des Sportes zu bauen. Im Rahmen des Interreg-Programmes der EU kann unsere Gemeinde zusammen mit der polnischen Partnergemeinde Lubniewice auch einen Förderantrag für das Haus des Sportes stellen, um die sportliche Zusammenarbeit der Partnergemeinden zu fördern.

Peter A. Pohle | Vorsitzender FDP – Ortsverband

 

Peter A. Pohle
Peter A. Pohle ist Gemeindevertreter (FDP) und Vorsitzender des Ortsentwicklungsausschuss der Gemeindevertretung Schöneiche bei Berlin.

3 Gedanken zu „FDP schlägt Rauhfutterspeicher als Haus für Umweltbildung vor

  1. Heinrich Jüttner

    Herrn Pohle ist das Haus des Sports wichtiger als die Grüne Wabe und der Kleine Spreewaldpark. Da fragt man sich, weshalb?
    Manchmal fragt man sich, weshalb in der Vergangenheit in der Gemeindevertretung zu Themen beraten und beschlossen wurde, wenn sich heute keiner mehr daran erinnern will. Oder warum werden demokratische Beschlüsse nicht aktiv unterstützt?
    Der Raufutterspeicher ist im Winter nicht nutzbar, selbst mit unvorstellbar hohen Heizkosten. Es ist dort einfach zu kalt. Das wissen doch eigentlich alle?
    Der Speicher ist – vor allem für Schulklassen – zu weit weg vom Kleinen Spreewaldpark.
    Die Bewirtschaftungskosten in einem ökologischen Neubau sind geringer als in Altbauten. Auch jetzt gibt es schon Betriebskosten usw.
    Die Neubaufläche war schon bisher versiegelt. Mit Fertigstellung der Grünen Wabe können wie im Bebauungsplan festgelegt die alten Gebäude endlich abgerissen und diese Flächen renaturiert werden.
    Die Grüne Wabe ist eine Zukunftsinvestition – für Bildung und Kinder und für Klimaschutz.
    Die Bewirtschaftungskosten in den Sporthallen trägt die Gemeinde auch für alle Sportvereine, bei nur sehr geringem Nutzungsentgelt.

  2. Fabian Zielke

    Hat die FDP mit den beiden betroffenen Vereinen gesprochen? Was halten das Naturschutzaktiv und der Heimatverein davon? Ich kann mir nicht vorstellen, dass es den Vereinen gefallen würde.

  3. Siegfried von Rabenau

    schön, wenn der Rauhfutterspeicher mal wieder in´s Licht der Öffentlichkeit gerückt wird. Richtig, über eine passende Nutzung muß nachgedacht werden. Aber:

    Der alte Fritz hat das Dingens, wie der Name schon sagt, als Speicher für Pferde- und Soldatenfutter errichtet. Und nicht als Kneipe. Und auch nicht als Ökotantenbildungsstätte. Aus Sicht der Denkmalspflege fallen also alle Nutzungen flach, die größere Veränderungen im Sinne von Brandschutzangsthasen und Biofrostbeulen, die nicht im Fell sondern kurzärmelig aufgewärmt sein wollen aus.
    Man kann da keine Feuerfluchttreppen anbauen und weitere Vorschriften der heutigen Zeit an- und einbauen – dann sieht es nicht mehr nach dem aus, was es ist – ein Speicher! Natürlich sollte das Gebäude so wie es ist mehr genutzt werden – ohne das man es verändern muß! Es kann ja durchaus mehr als bisher stattfinden. Für geeignete Vorschläge ist der Ortschronikausschuß dankbar!

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