„Bücher aus dem Feuer“ in der Gemeindebibliothek

(Artikel/FZ) Lesen gegen das Vergessen – Unter diesem Titel wurde am Mittwochabend in die Bibliothek eingeladen. 85 Jahre zuvor, im Mai 1933 wurden zahlreiche Bücher von den Nationalsozialisten verbrannt, die nicht in deren Weltbild passten. Werke dieser Autoren wurden dazu von verschiedenen Vertretern von Parteien, Kirchen und Vereinen vorgelesen. Den Anfang machte Bürgermeister Rafl Steinbrück mit zwei Texten von Kurt Tucholsky.

Ralf Steinbrück liest Texte von Kurt Tucholsky

Musikalisch begleitete den Abend Lothar Graap am Piano. Der Schöneicher Kirchenmusiker wurde im Jahr 1933 geboren und ist vor allem für seine Kompositionen und die Leitung des Kirchenchores bekannt.

Es wurden Texte von Joachim Ringelnatz, Anna Seghers, Irmgard Keun, Joseph Roth und Erich Kästner vorgetragen. Am Programm beteiligten sich die Evangelische Kirchengemeinde, das Bündnis für Demokratie und Toleranz, das Wohnprojekt und die Parteien B’90/Die Grünen, die CDU, die SPD und DIE LINKE.

Die Chefin der Bibliothek, Annett Dreher, zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung. Initiiert hatte die Veranstaltung der Gemeindevertreter Fritz R. Viertel, der aber selbst verhindert war.

Der Künstler Achim Kühn gab im Rahmen der Veranstaltung seine Kunstwerke der Reihe „Bücher aus dem Feuer“ für eine Ausstellung an die Bibliothek. Mit seiner sogenannten Stahlbibliothek arbeitet der Kunstschmied die Bücherverbrennung auf. Die Bücher der Autoren gingen 1933 im Feuer verloren, die Bücher von Achim Kühn sind im Feuer geboren worden.

Noch bis Anfang Juli sind die Bücher der Stahlbibliothek in der Bibliothek zu sehen.

Der Künstler Achim Kühn mit einem seiner Bücher (Fotos: Fabian Zielke)

 

„Die Gedanken sind frei“
Fabian Zielke
Fabian Zielke ist stellvertretender Vorsitzender von Schöneiche Online e.V. und Mitglied des Ortschronikfachbeirats.