FDP gegen weitere Geschwindigkeitsbeschränkung

(PM/FDP) FDP gegen weitere Geschwindigkeitsbeschränkung

Auf der heutigen Gemeindevertretung liegt zur der Beschlussfassung der Lärmaktionsplan für Schöneiche vor. Dass sich unsere Gemeinde mit der Umweltbelastung Lärm beschäftig ist wichtig und richtig. Dass sie daraus eine einzige Aktion ableitet und die Geschwindigkeiten in der Kalkberger Straße auf 50 und in den Straßen An der Reihe, Dorfstraße sowie Schöneicher Straße auf 30 zu reduzieren will, halten wir für nicht richtig. Haupt- und Sammelstraßen müssen ihre Funktion als solche erfüllen. Eine Reduzierung bring lärmtechnisch nichts, sorgt für Frust und mehr Verkehr in den Anliegerstraßen.
Die FDP sieht es als notwendig sich von solchem Aktionismus zu verabschieden und Alternativen zu schaffen. Was wir brauchen ist ein Mobilitätskonzept, das Alternativen zur Nutzung des Autos schafft. Wir brauchen einen besseren öffentlichen Nahverkehr, der auch die Randgebiete erreicht. Wir brauchen durchgängige Rad- und Fußgängerwege. Nur wenn wir in diesen Punkten aktiv werden, können wir Lärm reduzieren.

Peter A. Pohle
Peter A. Pohle ist Gemeindevertreter (FDP) und Vorsitzender des Ortsentwicklungsausschuss der Gemeindevertretung Schöneiche bei Berlin.

2 Gedanken zu „FDP gegen weitere Geschwindigkeitsbeschränkung

  1. Fritz R. Viertel

    Ich freue mich, dass sich die FDP in Schöneiche als Partnerin für eine Reduktion des Autoverkehrs zu Gunsten des Umweltverbunds (ÖPNV, Rad-, Fußverkehr) positioniert! Hier besteht aus meiner Sicht wirklich großes Potenzial, besonders auf den kurzen Wegen innerhalb der Gemeinde (zum Einkauf, zur Kita, zum Besuch bei Freunden oder Veranstaltungen) und beim Pendeln nach Berlin. Falsch finde ich, bestimmte Maßnahmen der Verkehrsberuhigung gegen andere zu stellen. Sicherlich löst Tempo 30 nicht alle Probleme. Doch es ist ein (!) Baustein, um Lärm, Abgase und Unfälle zu reduzieren. Nicht umsonst fordern Umwelt- und Verkehrsverbände seit Jahren die Einführung von Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften. Das Umweltbundesamt hat zahlreiche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsbegrenzung ausgewertet und positive Effekte (übrigens auch für den Verkehrsfluss) bestätigt. Richtig ist, dass es darüber hinaus eines Ausbaus des ÖPNV bedarf, einer Priorität für Rad- und Fußverkehr (etwa beim Straßenbau) und weiterer Ideen, wie Anreize zum Umstieg auf’s Rad, auf Bus/Bahn oder die eigenen Füße gesetzt werden können. Die Verkehrsforschung zeigt allerdings auch, dass nur eine Kombination aus Anreizen (Pull-Faktoren) und Einschränkungen (Push-Faktoren) wirklich eine spürbare Reduktion des „motorisierten Individualverkehrs“ bewirkt. Ohne ein Ende der Freie-(Auto-)Fahrt-für-freie-Bürger-Ideologie der 80er Jahre wird dies nicht gelingen.

  2. Siegfried von Rabenau

    da könnte man doch glatt FDP-Anhänger werden! Man muß nicht nur am Ortsrand nach Schöneiche hineinkommen sondern auf den richtigen Wegen schnell hindurch und auch wieder hinaus. Leider hat sich die Zahl Dreißig in manches Hirn hineingebrannt, wohl weil man damit mehr und länger Lärm und Dreck genießen kann. Ein normaler Motor läuft bei 30 und 50 ungesund, der jeweils kleinere Gang dreht zu hoch und damit laut und der jeweils größere zu untertourig, also zieht nicht und ist giftig. Vierzig und Sechzig wie früher in Polen und anderswo ist leiser und gesünder und notfalls vor der Schule Zwanzig. Und wenn sich die FDP noch dafür einsetzen würde, dass statt Ampel an der Haltestelle Grätzwalde ein Kreisverkehr eingerichtet wird, wo jeder an seinem Einkaufstempel rechts abbiegen kann hätten wir dort auch keinen stinkenden Feierabendstau mehr weil manch unentschlossenes FahrerInnchen erst dann links abbiegt wenn alle anderen Rot haben. Straßenbahn kann einen Kreisel queren, dafür hat es Vorbilder und Kreisel muß nicht rund sein, siehe Erkner oder gar den in Neuenhagen, der sieht aus wie ein Nierentisch der fünfziger Jahre – dann habt Ihr einen Fan mehr!

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