Simmerl zur Vorsitzenden der Gemeindevertretung gewählt – Sportplatzerweiterung liegt auf Eis

(Artikel/FZ) In der letzten Sitzung der Gemeindevertretung vor der Sommerpause, am Mittwochabend, wählten die Abgeordneten Beate Simmerl zu ihrer neuen Vorsitzenden.

Im ersten Wahlgang wurden Beate Simmerl (DIE LINKE), Karin Griesche (CDU) und Johannes Kirchner (Neues Forum) vorgeschlagen. Auch Bernd Spieler (Feuerwehr) wurde vorgeschlagen, verzichtete aber dankend auf die Kandidatur. Auf Simmerl entfielen sieben Stimmen, auf Kirchner acht und auf Griesche sechs Stimmen. Daraufhin traten Simmerl und Kirchner in einer Stichwahl gegeneinander an, in der Simmerl 13 Stimmen erhielt und Kirchner bei acht blieb. Beate Simmerl war in der bisherigen Legislaturperiode Fraktionsvorsitzende der Fraktion DIE LINKE und ist im Ort vor allem durch ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin der Kulturgießerei bekannt.

Nachdem das Gremium eine neue Sitzungsleitung hatte, ging es mit der Tagesordnung weiter. Die Einwohnerfragestunde war gut besucht. Unter anderem traten Vertreter einer Bürgerinitative rund um die Berliner Straße vor, die eine Erweiterung am Sportplatz ablehnen, da sie erhöhte Lärmbelästigung fürchten. Dagegen sprachen zwei Vertreter von Sportvereinen, die unterstrichen, wie wichtig die Erweiterung für ihre Vereinsarbeit sei. Danach gab Dr. Manfred Kühn vom Schöneicher Forum gegen Fluglärm einige Anstöße zur geplanten Erneuerung des Lärmaktionsplanes auf den Weg. Eine Anwohnerin der Steinstraße informierte die Gemeindevertretung über die Meinung der Anwohner zur geplanten Herstellung eines Gehweges in ihrer Straße. Eine Seniorin beklagte sich über das eingeschränkte Angebot des SchöneicheBus, der von den Johannitern geführt wird. Aufgrund von Personalmangel werden die Busfahrten auf einen Tag in der Woche zur Zeit eingeschränk.

Vor über einem Jahr gab die Gemeindevertretung eine Untersuchung in Auftrag, um zu prüfen, ob sich eine Kommunale Wohnungsgesllschaft lohnen würde. Nach einer Prüfung durch eine Beratungsfirma kam man zur Erkenntnis, dass sich die Schaffung einer solchen Gesllschaft nicht lohnen würde, weshalb der Bürgermeister vorschlug, den Beschluss aufzuheben und damit vorerst keine Kommunale Wohnungsgesllschaft zu gründen. Besonders problematisch seien anfallende Steuern in Höhe von knapp einer Million Euro bei einer möglichen Übertragung der gemeindeeigenen Objekte an eine Gesellschaft. Kritik dazu kam von der Fraktion DIE LINKE, die das Verfahren der Beratungsfirma kritisierte. Innerhalb der Diskussion stellte sich herraus, dass die Fraktionen der Gemeindevertretung bei einer möglichen Kommunalen Wohnungsgesellschaft verschiedene Ziele und Umsetzungen favorisiert haben. Letztendlich wurde der Beschluss mit knapper Mehrheit aufgehoben und damit die Idee einer Kommunalen Wohnungsgesellschaft erst einmal beerdigt.

Der Tagesordnungspunkt zur Planung in der Berliner Straße, wo der Sportplatz mit einer Trainingsfläche erweitert, das Haus des Sportes als Funktionsgebäude errichtet werden soll und auch neue Wohnflächen entstehen sollen, sorgte bereits im Vorfeld für Streitigkeiten. Während Vertreter der Sportvereine auf gemeinsame Lösungen und Absprachen mit den Anwohnern warben, beriefen sich die Akteure der Bürgerinitiative auf einen Beschluss von 2002 in dem es hieß, es würde an dieser Stelle kein Stadion enstehen. Es soll auch laut Beschluss nicht entstehen. Aber bei der Abwägung zu diesen Einwendungen der Bürger bekam die Forderung der Verlegung an den Ortsrand mit einer Stimme die Mehrheit, so dass die gesamte Beschlussvorlage vom Bürgermeister zurückgezogen werden musste.

Fabian Zielke
Fabian Zielke ist stellvertretender Vorsitzender von Schöneiche Online e.V. und Mitglied des Ortschronikfachbeirats.