Zeschmann: Offener Brief an die CDU Schöneiche

(Kommentar/Zeschmann) Offener Brief an die CDU Schöneiche

(stellvertretend an die Partei- und Fraktionsvorsitzende Anke Winkmann)

Liebe Anke,

ich sehe diesen platten und populistischen Beitrag von Dir jetzt mal noch nicht in der Tradition der seit rund zehn Jahren gegen mich stattfindenden systematischen Verleumdungskampagne, aber finde es schon sehr traurig, dass nun auch die CDU sich der gleichen Methoden bedient wie es der vormalige Bürgermeister und seine Helfer getan haben und noch immer tun. Dass sich die CDU nun plötzlich als „Schutzpatronin“ der Sportvereine/Sportler und damit als „Obersportler“ Schöneiches zu gerieren versucht nachdem sie sich mindestens in den die letzten 15 Jahren nie für die Sportvereine/Sportler engagiert hat – zumindest nicht in Erscheinung getreten ist –, ist schon allein durchsichtig populistisches Wahlkampfgetöse genug, extrem peinlich wird ein solcher dreister Vorstoß jedoch, wenn sogar ein eigenes Fraktionsmitglied mit uns gestimmt hat!

Und uns geht es – entgegen den unqualifizierten Einlassungen eines Kollegen in der Gemeindevertretung nicht um die Vertretung der einen oder anderen Gruppe von Bürgern oder gar von Interessengruppen, sondern uns geht es um das große Ganze, um das Gemeinwohl – also um eine zukunftsfähige und zukunftsträchtige Weiterentwicklung von unserem Schöneiche!

Deshalb sind wir, liebe Anke, auch absolut ungeeignet als Sündenbock für die Jahrzehntelangen Versäumnisse und den Dauerstreit des ehemaligen Bürgermeisters mit den Sportvereinen und insbesondere mit Germania Schöneiche e.V. herzuhalten. Denn genau aus diesem Grund wurde die Pflichtaufgabe der Gemeinde für ausreichend Umkleiden und zugehörige Sanitäreinrichtungen auf dem Sportplatzgelände zu sorgen über viele Jahre nicht nachgekommen. Wir von den Unabhängigen Bürgern Schöneiche dagegen haben uns bereits vor Jahren mit dem konkreten Vorschlag dafür eingesetzt, dass eben diese erforderlichen Kapazitäten schnell und möglichst einfach und kostengünstig geschaffen werden. Nämlich mit einer Aufstockung und Ausweitung der relativ neuen Umkleiden am Eingang zum Sportplatz an der Babickstraße. Dieser Weg zu einer schnellen Lösung der Probleme auf dem Sportplatz und damit der Sportler wurde damals leider ohne erinnerliche Begründung vom Bürgermeister und dann auch von einer Mehrheit der mit dem Strom schwimmenden Gemeindevertreter abgelehnt.

Heute im Jahr 2018 geht es nicht nur um unsere Glaubwürdigkeit von uns Gemeindevertretern insgesamt, indem wir uns an unsere eigenen bzw. Beschlüsse unserer Vorgänger halten, den Bürgern und Anliegern den ihnen zustehenden Vertrauensschutz gewähren und sie nicht zum Narren halten und damit noch weitere und unnötige Politiker- und Parteienverdrossenheit hoffentlich vermeiden können, sondern darum die Weichen mutig und ein klein wenig visionär für eine wirklich zukunftsträchtige und zukunftsfähige Entwicklung Schöneiches zu stellen und zugleich Dauerkonflikte zwischen einer noch wachsenden Anzahl von Anwohnern und den Sportlern grundsätzlich zu vermeiden!

Wie Du ja richtig schreibst, wird Schöneiche bereits nächstes Jahr eventuell die 13.000 Einwohnerschwelle erreichen. Und laut integriertem Ortsentwicklungskonzept könnten wir bald auch die 15.000 Einwohner erreichen. Da ist es doch offensichtlich, dass wir uns um ausreichend große und störungs- und möglichst konfliktfrei frei zu betreibende Sportflächen bemühen müssen, die auch diesem Wachstum genügen können und dabei auch noch aus einem Guss mit entsprechenden Wegen und Abläufen auf den Sportanlagen geplant werden – statt einen Flickenteppich im Ortszentrum auch noch zu erweitern mit dem gerade dann dauerhaft zu erwartenden Chaos und Durcheinander von drei Sportvereinen mit einer weiter wachsenden Anzahl von Sportlern.

Die Lösung kann also nur heißen: Möglichst schnell ein neues Sportgelände zu beplanen, zu erschließen und zu verwirklichen, was all diese auch zukünftigen Anforderungen einer wachsenden Gemeinde gerecht werden kann. Hier zeigt sich sogar die Weitsicht der Gemeindevertreter von 2001/2002 die – zwar auf den Druck der Bürgerinitiative der Sportplatzanwohner hin – auf eine Erweiterung der Sportflächen nördlich der Berliner Straße verzichtet und sich perspektivisch für die Entwicklung neuer Sportanlagen auf den Flächen der ehemaligen LPG am Ortsrand ausgesprochen haben.

Genau diese „Perspektive“ haben wir nun nach rund 16 Jahren erreicht, was ja auch unser Integriertes Ortsentwicklungskonzept (INOEK) aussagt. Dort steht nämlich als Maßnahme zum „Zentralen Vorhaben(=Handlungsfelder) 3“ – „Entwicklung des ehemaligen LPG-Geländes“ mit einer Priorität 1 als Maßnahme „Ideenwettbewerb für das ehemalige LPG-Gelände“ und mit einer Priorität 2 „Bereitstellung von Sportflächen auf dem ehemaligen LPG-Gelände. Genau deshalb ist das auch keine Träumerei von mir oder den parteiunabhängigen Bürgern in der Gemeindevertretung, sondern eine zukunftsfeste und realistische Weichenstellung für Schöneiche!

Es ist doch schon eine Aussage an sich das die Entwicklung des ehemaligen LPG-Geländes im INOEK ein eigenes Zentrales Vorhaben“ darstellt. Das ist auch richtig so, denn dort ist in den vergangenen 28 Jahren nichts passiert und besteht dringender Handlungsbedarf. Eine Entwicklung dieser Flächen würde Schöneiche nicht nur endlich einen Schandfleck am Ortseingang nehmen, sondern böte unserer Gemeinde insgesamt neues Entwicklungspotential – und das nicht nur für Sportflächen und das dazugehörige Haus des Sports.

Also: Halten wir uns doch einfach mal an unsere eigenen Planungen machen einen gfroßen Schritt zu einem zukunftsfähigen Schöneiche mit auch 15.000 Einwohnern standhaltenden Sportanlagen!

Und zu unterschlagen dass ich natürlich bereits in der Sitzung der Gemeindevertretung auch vorgetragen habe wie das ganze finanziert und realisiert werden kann, zeugt nicht gerade von besonderer Ehrlichkeit und untermauert nur weiter den Verdacht von rein populistischem Wahlkampfgetöse. Denn ich habe ausgeführt, dass man bei einer Umwidmung der bisherigen Sportflächen für Wohnbebauung und einem Verkauf dieser Flächen für den privaten Hausbau bei den derzeitigen und wahrscheinlich weiter steigenden Bodenrichtwerten zwischen 4 und 6 Mio Euro erlösen kann, die mehr als ausreichen die neue Sportflächen und ein angemessenes Haus des Sports auf den Flächen der ehemaligen LPG zu realisieren. Da in der Umsetzung die bisheirgen Sportflächen jedoch noch bis zur Fertigstellung der neuen weiter genutzt werden müssen, müsste hierfür teilweise (Weil ja Mittel für den Baus des Haus des Sports bereits geplant sind) jedoch eine Kredit aufgenommen werden, der von der Verkaufserlösen für die Grundstücke jedoch schnell getilgt werden kann.

Deshalb appelliere ich und alle parteiunabhängigen Bürger in der Gemeindevertretung an Dich und die CDU Schöneiche ihrer Verantwortung als Fraktion in der Gemeidnevertretung für unsere Gemneinde insgesamt nachzukommen und über eine wirklich zukunftfähige Lösung nachzudenken. Je früher wir das auf den Weg bringen, je früher können wir unsere Sportler von der schwierigen Situation auf den jetzigen Sportfreiflächen befreien!

Denn glaubst Du wirklich dass jemand von den Sportlern auf diese platte Wahlkampfattitüde der CDU reinfällt und daraufhin ernsthaft im nächsten Jahr CDU wählt?

Schöne Grüße

Philip

Für die Unabhängigen Bürger Schöneiche

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Redaktion Schöneiche Online

3 Gedanken zu „Zeschmann: Offener Brief an die CDU Schöneiche

  1. Fabian Zielke

    Also erst beschließt die Gemeindevertretung mit dem Beschluss 390/2017 das Haus des Sportes zu realisieren und jetzt, wo sich die Gelgenheit bietet, wird bei der Abwägung 541/2018 zur Planung erneut eine Grundsatzdebatte geführt und der Beschluss zur Abwägung wird versemmelt.

    Denselben Spaß kennt man ja von der Bebauung in der Woltersdorfer Straße, dort nutzten auch einige Oppurtunisten die Abwägung, um dem ungewollten Vorhaben doch noch ein Ende zu bereiten, was diese zum Glück nicht schafften.

    Jetzt wieder über einen anderen Standort zu reden, ist zum einen überflüssig und auch nicht zielführend, geschweige denn in naher Zukunft realisierbar. Der Sportplatz ist seit den 1920er Jahren an diesem Standort und dort auch gut aufgehoben.

    Es geht hier auch weder um Wahlkampf oder um Politikverdrossenheit, sondern darum möglichst schnell und effektiv Probleme zu lösen. Das Problem der Sportler kann durch die Errichtung vom Haus des Sportes verbessert werden und die Anwohner werden durch eine Lärmschutzwand eine gewisse Entlastung erhalten. Das ist realisierbar.

  2. Dr. Kalke

    Hallo Herr Dr. Zeschmann, hallo verehrte Frau Winkmann,
    leider – oder vielleicht glücklicherweise – habe ich die Diskussion zwischen UBS und CDU bezüglich des Streits zum Standort der Sportplatzerweiterung nicht mitverfolgt. Aus den Äußerungen von Ihnen Herr Dr. Zeschmann entnehme ich als Außenstehender aber, dass sich Frau Winkmann irgendwo „populistisch“ geäußert haben soll. Für einen Leser von Schöneiche online, wäre ein Bezug auf die Quelle notwendig, um sich ein Bild zu machen. Bitte für die Zukunft um Beachtung.
    Dann werden weiter viele emotional verständliche oder auch überzogene Argumente dargebracht, aber sachlich scheint das Ganze schon lange nicht mehr zu sein. Schade. Der Herr Reinhard Lakomy hat, glaube in den frühen 80er Jahren, mal in seinem „Lied vom Ofen“ gedichtet und einen Liebes- Leidens-Zustand resümiert …. „…Und die Moral, was glaubt ihr wie? Die schöne Energie …“ Die Zeile fiel mir ein Dr. Zeschmann, als ich Ihren Artikel las.
    Verdammt noch mal; redet doch mal s a c h l i c h über die Standortauswahl nach raumplanerischen Gesichtspunkten – da kann man selbst den Herrn Steinbrück als Stadtplaner ins Kreuzfeuer nehmen. Der weiß ganz genau, dass eine Sportanlage mit seinen zeitlichen, räumlichen und funktionalen Erfordernissen nichts in einem reinen Wohngebiet einer Gemeinde zu suchen hat. Das sind sogenannte Sondernutzungen, die spezielle Anforderungen an Erreichbarkeit (ÖPNV), Reserveräume (Platzerweiterungen/z.B. Parkfläche), Emissions- (Lärm-/Licht-)schutz bis hin zu Katastrophen-Schutz (Fluchtwege) stellen. Da braucht man noch nicht einmal das Argument des „Schutzgutes Mensch“ wie ein Anwohner letztens auf der Gemeindeversammlung ganz richtig anbrachte – hochhalten und einfordern. Der Standort Berliner Straße Nord sollte mal ganz schnell in der Versenkung verschwinden. Das müsste auch der Herr Bürgermeister nach seiner Ausbildung als Stadtplaner zugeben; sonst zweimal Note ungenügend in den Fächern Schutzgutbewertung und Standortabwägung.
    Prima Dr. Zeschmann, dass Sie die möglichen finanziellen Konsequenzen und Potenziale anführen. Das sollte helfen! Ich überblicke das nicht, kann mir die positiven Effekte aber vorstellen. Das gesamte Areal als Wohngebiet weiterentwickeln (Innenentwicklung) und daraus die Sportplatzentwicklung mit ausreichend Flächenpotenzial finanzieren (Außenentwicklung). Auf diesen Vorschlag sollte die CDU und die anderen Akteure unserer Gemeindevertretung mal eingehen, das wäre konstruktiv. Ich bin gespannt.
    Ihr Nachbar aus der Brandenburgischen Str.
    Dr. Ralf Kalke

  3. Siegfried von Rabenau

    ich zitiere:

    “ jetzt mal noch nicht in der Tradition der seit rund zehn Jahren gegen mich stattfindenden systematischen Verleumdungskampagne, aber finde es schon sehr traurig, dass nun auch die CDU sich der gleichen Methoden bedient wie es der vormalige Bürgermeister und seine Helfer getan haben und noch immer tun.“

    woran einen solche Sätze erinnern…. voriges Jahrhundert…. frühe 30ziger…. späte 50ziger…
    die Helfer und die Helfershelfer… niemand hat die Absicht…

    ich zitiere wieder:
    „sondern uns geht es um das große Ganze, um das Gemeinwohl“

    dass darum einzig und allein der Dr. Zeschmann kämpft ist nun wirklich eine platte Wahlkampfattitüde in der unterstellt wird allen anderen ginge es um etwas anderes!

    Ich bin nun wirklich nicht als Unionsfreund verdächtig, aber mit solchen offenen und offensichtlichen Briefen erhöht man die Zahl der politischen Gegner (nicht Feinde und deren Helfershelfer, merken Sie sich das!) erheblich.

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