(Artikel/Brandes) Hier auf Schöneiche Online wird heftig über die Ablehnung der Beschlussvorlage zur Sportplatzerweiterung diskutiert. Ich finde es befremdlich, wie jeder seine Interessen als die einzig gültigen darstellt. Nein, Herr Zeschmann, wir haben nicht beschlossen, den Sportplatz auf das LPG-Gelände zu verlagern. Nein, Frau Winkmann, der Beschluss ist kein Desaster.
Beschlüsse sind immer auch eine Abwägung von Interessen. Bei der Sportplatzerweiterung ging es konkret um die Interessen der Sportler, mehr Platz für ihre Aktivitäten zu bekommen. Diese Interessen sind absolut berechtigt. Die Sportvereine tun viel für die Entwicklung im Ort, sie zeigen ein großes ehrenamtliches Engagement, das es zu würdigen gilt, und leisten einen großen Beitrag zur Erziehung unserer Kinder.
Auf der anderen Seite geht es um die Interessen der Anwohner. Auch die sind berechtigt. Lärmschutz ist gesetzlich vorgeschrieben, zum Beispiel durch das Bundesimmissionsschutzgesetz, und dafür gibt es gute Gründe. Außerdem wurden den Anwohnern seit Jahrzehnten Versprechungen gemacht. Mit der jetzigen Erweiterung, besonders um ein weiteres Fußball-Spielfeld sehen sie sich getäuscht.
Was mich wundert, ist die Frontenbildung, die da jetzt plötzlich stattfindet. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns? Mir hat es sehr gefallen, dass die Sportler in der Gemeindevertretersitzung einen großen Schritt auf den Anwohner zugegangen sind und einen Runden Tisch angeboten haben, um zu einer Lösung zu kommen. Auch die Anwohner scheinen zu Gesprächen bereit zu sein. Warum versuchen wir denn nicht, gemeinsam eine Lösung zu finden?
Stattdessen wird die Erweiterung, so wie sie jetzt geplant war, als alternativlos dargestellt – und wenn sie so jetzt nicht kommt, einerseits die Missachtung der Vereine beschworen, andererseits das endgültige Aus für den Sport in der Ortsmitte bejubelt. Politik ist nie alternativlos. Lasst uns gemeinsam eine Lösung suchen, mit der alle leben können.