Kein Schlusswort: Nazi-Terror, Sicherheitsbehörden, Unterstützernetzwerk. Plädoyers im NSU-Prozess

(PM/Bündnis) Eine Veranstaltung des Aktionsbündnis Brandenburg, Bündnis für Demokratie und Toleranz Schöneiche und der Kulturgießerei

Kein Schlusswort: Nazi-Terror, Sicherheitsbehörden, Unterstützernetzwerk. Plädoyers im NSU-Prozess
Lesung und Diskussion mit Rechtsanwältin Antonia von der Behrens am Sonntag den 9. September um 16 Uhr in der Kulturgießerei Schöneiche

Es war eines der aufwändigsten Verfahren der deutschen Nachkriegsgeschichte. Der Prozess um die Morde von Angehörigen und Unterstützern des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) am Münchener Oberlandesgericht dauerte mehr als fünf Jahre. Im November 2017 begann mit den Plädoyers der über 90 Nebenkläger und ihrer Anwälte auch eine Abrechnung mit dem gebrochenen Aufklärungsversprechen der Bundeskanzlerin. Denn die bohrenden Fragen der Betroffenen blieben bislang unbeantwortet: Wie erfolgte die Auswahl der Opfer? Wie groß war das an den Morden und Anschlägen beteiligte Unterstützernetzwerk? Was wussten die Sicherheitsbehörden – insbesondere der Verfassungsschutz – und warum wurde seitens des Staates nicht eingegriffen? Wie konnte der NSU überhaupt entstehen? Diesen und anderen Fragen gehen in dem Buch vier vom NSU-Terror Betroffene und acht Nebenklagevertretern in ihren Plädoyers nach. Die Anwälte gehören zu denjenigen Nebenklagevertretern, die den NSU-Prozess mitgestalteten.

Antonia von der Behrens ist Rechtsanwältin in Berlin. In ihrem Plädoyer im NSU-Prozess wollte sie zwei zentrale Thesen belegen: Der NSU war von einem Netz von V-Leuten und anderen Informanten von Verfassungsschutz- und anderen Behörden umgeben, und der Inlandsgeheimdienst hatte zahlreiche Informationen über die NSU-Mitglieder und deren Aufenthaltsort.

 

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Redaktion Schöneiche Online