FDP Schöneiche traditionell eng bei den Sportlern

(Lutz Kumlehn) Am 05.09.18 war der Clubraum im B1 Sport+Freizeit Center in Schöneiche hochrangig besucht. Die Vorstandsvorsitzenden von TSGL e.V., Germania Schöneiche und IGL Schöneiche waren der Einladung zum gemeinsamen Gespräch der FDP gefolgt. Die Verbundenheit zum Sport spiegelt sich in der FDP bunt wieder. Peter A. Pohle, Vorsitzender der FDP Schöneiche, gehörte viele Jahre zum Vorstand von Germania und ist auch heute noch Sponsor. Lutz Kumlehn (Gemeindevertreter) ist in seiner Jugend dem Zehnkampf in der Leichtathletik verfallen und nicht zuletzt Marco Förster von der Deutschen Vermögensberatung, ebenfalls als Sponsor von Germania.

Einigkeit bestand schon zu Beginn des Gesprächs darüber, dass der bisher einzige Sportplatz der Gemeinde weitere Trainingsflächen dringend benötigt, ebenso wie Umkleideräume und Weiteres.

Von den, von der Gemeindeverwaltung vorgelegten Entwürfen, war schnell die Wunschvariante identifiziert. Die Variante 3 solle schnellstmöglich durch die Gemeinde umgesetzt werden. Sie ist die beste Lösung. Die neuen Trainingsflächen können schnell realisiert werden, auch wenn es mit dem Bau des Haus des Sports noch etwas dauern sollte.

Worum es aber eigentlich in dem Gespräch gehen sollte, kam danach zur Sprache: Die weitere Entwicklung von Sportanlagen. Denn selbst wenn nun ein Konsens für den Sportplatz Babickstraße gefunden wird, werden die Kapazitäten dann nur dem heutigen Bedarf einigermaßen gerecht. Was ist aber in 10 oder 15 Jahren. Darüber wurde auch diskutiert und die Gesprächsrunde machte den anwesenden Sportlern Mut, sich heute schon darüber Gedanken zu machen. Den Germanen würde für sich allein, der bisherige Sportplatz ausreichen. Sie würden dort auch bleiben wollen. Die Leichtathleten der IGL betrifft es schon eher. Der jetzige Platz in der Babickstraße ist in einem anderen Jahrhundert errichtet worden und bietet keine bzw. kaum Möglichkeiten für alle Sportarten der Leichtathletik und dessen Training. So kann z.B. kein Stabhochsprung durchgeführt werden. Für echten Hammer-, Speer- und Diskuswurf fehlt es an Platz. Hindernislauf geht nicht mangels Wassergraben. Die vorhandenen Anlagen sind in die heutige Nomenklatur als Kampfbahn Typ D einzustufen (Schulsport und Vereinsveranstaltungen im kleinen Rahmen). Die verfügbaren Trainingszeiten in den zwei Schöneicher Sporthallen sind bei weitem nicht ausreichend. Auch hier bedarf es mittelfristig einer Erweiterung/Ergänzung.

Die Gemeinde ist laut Kommunalverfassung des Landes Brandenburg für die Bereitstellung solcher Anlagen zuständig. Grundlegend erstmal nur für den Schulsport. Allerdings hat Schöneiche bisher immer einen höheren Anspruch an sich selbst gehabt.

Wie verändert der demographische Wandel das Sportverhalten der Schöneicher und wie sollte der Sportplatz der Zukunft aussehen? Schauen wir uns die Trends in Schöneiche an. Individualsportarten, wie Joggen, Nordic Walking, Fitnesstraining und Radfahren werden immer beliebter. Unsere aktuellen Sportplatzanlagen sind dem aktuellen Bewegungsbedürfnis vieler Schöneicher jedoch nicht angepasst. Die klassischen Sportarten auf dem Schöneicher Sportplatz sind Fußball und Leichtathletik. Aber 80 Prozent der Jugendlichen hören mit 15 bis 18 Jahren auf. Dafür fangen mittlerweile immer mehr Menschen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren wieder an, Sport zu treiben, um etwas für ihre Gesundheit zu tun. Der Anteil der über 60zig Jährigen die Sport treiben wollen, wird in Schöneiche immer höher. Weder die Gemeindeverwaltung noch die gegenwärtige Gemeindevertretung haben das veränderte Sportverhalten ausreichend im Blick. Die FDP Schöneiche setzt sich dafür ein, dass unsere Sportanlagen dem demographischen Wandel und den damit einhergehenden neuen Anforderungen gerecht werden. Wir vertreten die Auffassung, Schöneiche braucht eine familienfreundliche, multifunktionale Sportanlage, auf der es neben dem klassischem Rasenplatz und einer 400m- Kreisbogennormbahn zum Beispiel auch seniorengerechte Fitnessgeräte, eine Skaterbahn für junge Leute und eine Minigolfanlage für Familien geben sollte. Vereins- und Freizeitsport könnte so kombiniert werden. Aus diesem Grund ist zu überlegen, was bietet die Gemeinde den Sportlerinnen und Sportlern aller Altersklassen in 10 Jahren an? Dass die Babickstraße dann nicht mehr ausreichen wird, ist allen Beteiligten bewusst gewesen.

An dieser Stelle kommt die gewünschte und geplante weiterführende Schule in Schöneiche zu der Diskussion hinzu. Auch diese benötigt Sportanlagen für den Schulsport. Man kann sie direkt an der Schule anordnen und nur das Nötigste für den Schulsport dort bauen. Oder man baut gleich etwas überlegter und schaut, ob man nicht mit dem Landkreis gemeinsam in neue Sportanlagen investieren sollte. Mit guten und zukunftsfähigen Anlagen und natürlich auch mit einer Sporthalle.

Man kann Schule und Sportflächen räumlich getrennt voneinander bauen. Das wäre die Notwendigkeit, wenn der Beschluss der Gemeindevertretung für den künftigen Schulstandort an der Woltersdorfer Straße bestehen bliebe. Man kann Schule und Sportplatz aber auch in räumlicher Verbundenheit planen und bauen und so deutliche Vorteile für die jeweiligen Nutzer schaffen und bei der Gelegenheit gleich wieder den Platz an der Woltersdorfer Straße für zusätzliche Wohnbauflächen schaffen. Fläche für solch ein Großprojekt gibt es zum Beispiel nördlich oder südlich der Kalkberger Straße mit allen notwendigen Verkehrsanbindungen. Dies hatten wir schon im November 2017 vorgeschlagen.

Die Schöneicher FDP Mitglieder würden sich freuen, wenn hier ein Umdenken in den Fraktionen der Gemeindevertretung stattfinden würde und der bisher geplante Standort noch einmal kritisch beleuchtet wird.

Als Resümee aus der Veranstaltung kann festgehalten werden, dass Sport und Politik künftig häufiger miteinander reden sollten und dass der jetzige Gesprächsfaden nicht wieder abreißen soll.

Vielen Dank an die Vorstände Matthias Huber (IGL), Dirk Leonhard (TSGL) und Jens Wiedenhöft (Germania) der Vereine für Ihr Kommen und die offene und angenehme Gesprächsatmosphäre.

Lutz Kumlehn, Gemeindevertreter

Lutz Kumlehn
Der Autor ist Vorsitzender des FDP Kreisverbandes Oder-Spree. Seit 2001 ist er Mitglied der FDP und von 2003 bis 2019 Gemeindevertreter. Von 2003 bis 2014 war er Mitglied des Kreistages Oder-Spree. http://www.fdp-oderspree.de