Kater-Kolumne 11/18 – Sondersitzung

(Satire/Kater)

Sondersitzung der Gemeindevertretung am 24.9. 11/18

Sondersitzung – ja oder nein, das ist hier die Frage?! Das Einwohner-Publikum bestand aus einem Germanen, einem MOZer und mir. So konnten unsere Vertreter gegenseitige Beschimpfungen ungeniert potenzieren. Also doch eine Sondersitzung.

Zunächst unterhielt der Einzig Wahre die Versammelten. „Nur 9 Personen! Mit uns Ehrenamtlern kann mans ja machen! Rücksichtsloses Festsetzen des Termins!“ Daraufhin die Vorsitzende, „ein Bestimmter redet in der Gemeindevertretersitzung ja so viel, dass man die Tagesordnung nicht einhalten kann!“ Unterdessen war die beschlussfähige Abstimmerzahl erreicht, so dass die Sondersitzung beginnen konnte. Sonderlich war nun auch, dass von UBS/BBS der Rückstau, also vier Tagesordnungspunkte abzuarbeiten waren. Das hieß, der Einzig Wahre als Fraktionsvorsitzender konnte gesetzlich zugeschrieben die Beratung dominieren.

Zunächst Vertragsverlängerung Sportplatz. Fördergeld für das Haus des Sports funktionierte nicht mehr, da ja kürzlich eine massive Erweiterung der Anlage mehrheitlich knapp abgelehnt wurde. Aber der Kunstrasenplatz muss saniert werden. Bedingung für diese Förderung vom Landessportbund (233 T€) ist ein langfristiger Nutzungsvertrag – 25 Jahre. Dieser friedlichen Nutzung ging, wie man hörte, ein Friedensvertrag mit den Anwohnern einher. Die Diskussion um den Tagesordnungspunkt war es weniger. Man beschimpfte sich ausgiebig gegenseitig. Und der Einzig Wahre fand es bis in die Abstimmung hinein idiotisch, dass man trotz der 25jg. Voraussetzung einfach nicht aller 2 Jahre einen neuen Vertrag macht. Miau, gehts noch?

Versuch einer Stimmungsbeschreibung zum TOP „Festlegung von Ausschreibungsbedingungen durch die Gemeindevertretung“, eingereicht ebenfalls von UBS/BBS. Eine Ausschreibung ist die öffentliche, schriftliche Aufforderung, Angebote für genannte Lieferungen oder Leistungen abzugeben. Und da sei Transparenz das Zauberwort und um die Verwaltung nicht zu überlasten, so die Einreicher. Sieht die Verwaltung zwar nicht so und außerdem gäbe es sehr viele Ausschreibungen allerverschiedensten Umfangs – und die nun in alle Ausschüsse wegen der Transparenz? Ja, sowas verlangt eben offene Karten, wurde von den Urhebern bekräftigt und erwidert.

Meine persönliche Katzenmeinung: Die werden ja jetzt schon nicht fertig!!

Der FDP-Mensch wies daraufhin, dass die Gemeindevertreter doch jederzeit Akteneinsicht haben. Man könne rechtzeitig von Leistungsverzeichnis über Ausschreibung bis Vergabe alles einsehen und verfolgen. Und wieder begannen wüste Schimpfereien, so dass der Einzig Wahre verkündete, er würde sich bei der Kommunalaufsicht beschweren. Was mit großem zustimmenden Jubel quittiert wurde.

Noch zwei gesittete Abarbeitungen am Rand. Bebauungspläne Amselhain und oben an der Goethestraße gingen flott manierlich durch. Und der Beschlussvorschlag für einen neuern Glascontainerplatz Fichtenau musste aufgehoben werden, weil der avisierte Platz, ohne Anwohnerlärmbelästigung und Verkehrsbeeinträchtigung die Landesgrenze überschritt. Das zuständige Bezirksamt lehnte ab.
Zusammenfassend wollte ich mich aus der Gemengelage eigentlich unernst vom Ort des Geschehens verdrücken – und suche mich nicht in der Unterführung!!

Aber nachdenkenswert ist allerdings auch eine Meinung von Georg Simmel – Der Einzelne ist nur ein Element des Ganzen. Ein Element freilich, dass das Ganze auch in Frage stellen kann.

Ihre Miau-Journaille

Quelle: SchöKo 11/18

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Redaktion Schöneiche Online