Gymnasium für Schöneiche!

(PM) Nach 15 Jahren Überzeugungsarbeit für eine weiterführende Schule in Schöneiche geht der Wunsch in Erfüllung: Grundsatzbeschluss im Kreistag Oder-Spree!

Dass eine weiterführende Schule kommen sollte, war vorgezeichnet seitdem Schöneiche im Herbst 2017 in den Schulentwicklungsplan des Landkreises aufgenommen wurde. Schon das war ein historischer Erfolg – nach zwei gescheiterten Anläufen dazu in den zurückliegenden 10 Jahren. Konkreter wurde es im Herbst 2018 mit der Aufnahme des Schulstandortes in die Prioritätenliste für große Investitionen des Landkreises.

Heute hat nun der Kreistag OderSpree auf der Basis eines gemeinsamen Eilantrages der Fraktionen SPD, CDU, BJA/BFVO/FDP und BVB / Freie Wähler den Grundsatzbeschluss gefasst, dass Schöneiche ein (mindestens) 3-zügiges Gymnasium bekommen soll. Dies wurde in einem gemeinsamen Kraftakt von schöneicher Abgeordneten durch den Einsatz über die Parteigrenzen hinweg erreicht. Dass es keine Gesamtschule geworden ist liegt daran, dass der Kreis bereits in Erkner eine Oberschule hat. Diese ist sanierungsbedürftig und wird zu einer Gesamtschule mit mehr Kapazitäten (von 3- auf 4-zügig) und gymnasialer Oberstufe erweitert. Realschulen gibt es seit 2012 in Brandenburg nicht mehr.

Mit dieser Entscheidung endet nun eine lange Anstrengung der Schöneicher Abgeordneten, den Wunsch der vielen Bürger nach einer weiterführenden Schule umzusetzen. Aber nach diesem Grundsatzbeschluss muss nun erst mal geplant werden und Baurecht geschaffen werden (B-Plan). Bis die Schule steht werden wohl mindestens 5 Jahre (ca. 2024) vergehen, aber die Weichen sind jetzt in die richtige Richtung gestellt.

Für die Entwicklung von Schöneiche und Erkner kann das eine deutliche Verkehrsentlastung bedeuten. Mit dieser Entscheidung wird aber vor allem deutlich, dass uns unsere Gemeinde am Herzen liegt und wir gemeinsam über Parteigrenzen hinweg für Schöneiche streiten können. Dieser Beschluss des Kreistages zeigt auch, dass hier eine kluge Entscheidung für eine langfristig gute Bildungspolitik getroffen wurde.

Mathias Papendieck , SPD

Karin Griesche, CDU

Dr. Philip Zeschmann, BVB / Freie Wähler

Mathias Papendieck
Kreistagsmitglied & Gemeindevertreter für die SPD Schöneiche.
Ausschüsse: Kreisausschuss und Wirtschaft & Finanzen

10 Gedanken zu „Gymnasium für Schöneiche!

  1. Dr. Artur Pech

    Es kann offenkundig nur als Wahlkampfgedöns verstanden werden, wie hier extrem unüberlegt mit dem berechtigten Anliegen einer weiterführenden Schule für Schöneiche umgegangen wird.
    Da wird eine Vorlage eingebracht, deren Realisierung einen zweistelligen Millionenbetrag erfordert, die Frage der Finanzierung dieses ja nicht unerheblichen Betrages aber vollständig ausgeblendet.
    Mein Vorschlag zur Behebung dieses Mangels wurde dann schlicht ignoriert. Selbst für die nach dem Beschlusstext noch im Jahre 2019 in nicht unerheblicher Höhe anstehenden Planungskosten wurde durch die Antragsteller eine Regelung verweigert und der Kreishalshalt unmittelbar danach ohne jede Finanzierung für dieses Vorhaben beschlossen. Das nennt man widerstreitende Beschlüsse. Da kann sich der Landrat aussuchen, woran er sich hält – an den Beschluss sofort mit der Planung zu beginnen oder das wegen der – trotz meines entsprechenden Antrages – nicht bewilligten Kosten zu unterlassen. Das Ergebnis bleibt abzuwarten.
    Dr. Artur Pech

    • Karin Griesche

      Was heißt denn Wahlkampfgedöns?
      Ist es nicht wichtig, dass in Schöneiche nach über 60 Jahren wieder eine Schule zum Ablegen des Abiturs gebaut wird.
      Natürlich kostet das Geld, aber unsere Kinder sind es uns wert und werden es uns danken.
      Der Landkreis hat Rücklagen und da sollte man nicht ein „Schreckgespenst“ der Geldnot anführen. Sparen ist schon wichtig, aber nicht an der Bildung.
      Wir Gemeindevertreter und Kreistagsabgeordnete haben sehr lange dafür gekämpft.
      Nun nicht zerreden, sondern sich freuen.

    • Peter A. Pohle

      Wir freuen uns auf eine weiterführende Schule in Schöneiche. Wir blenden die Finanzierung nicht aus. Wer bei Bildung spart, spart an der Zukunft. Schöneiche braucht die Zukunft.

    • Anke Winkmann

      Sehr geehrter Herr Dr. Pech,
      Ihr Änderungsantrag als „Vorschlag zur Behebung des Mangels“ wurde nicht ignoriert, er wurde (Gott sei Dank) demokratisch mit 11 Ja-Stimmen, einer Enthaltung und einer ausreichenden Mehrheit abgelehnt. Und da können wir nur froh sein, denn: Sie glauben doch nicht im Ernst, dass sich nach einem Zuschlag für den Ersatzneubau der Erkneraner Morus Oberschule zu einer Gesamtschule im nächsten Jahr noch eine Mehrheit der Abgeordneten für ein Gymnasium in Schöneiche findet!?
      Dies war die vielleicht letzte Möglichkeit für eine Entscheidung pro Weiterführende Schule Schöneiche. Schon jetzt kamen ja die Argumente aus dem Schulverwaltungsamt und von Abgeordneten, in welcher „charmanten Situation sich Schöneiche befände, da es ja jede Menge weiterführender Schulen in unmittelbarer Nähe gäbe, die in kurzer Wegezeit erreichbar wären“. Schöneiche braucht dringend eine Planungssicherheit, auch was eine dringend benötigte Sporthalle und einen Sportplatz betrifft. Durch diese Entscheidung brauchen wir nicht in andere Richtungen zu planen. Ein Gymnasium wird in jedem Falle mit einer Sportanlage gebaut. Besseres kann uns gar nicht passieren.
      PS: Der kürzlichen Einladung des Bürgermeisters zur Beratung mit den Fraktionsvorsitzenden der Gemeindevertretung zum Thema „Weiterführende Schule“ sind alle Fraktionen gefolgt, bis auf ein Vertreter der Fraktion der Linken.

      • Dr. Artur Pech

        Guten Tag Frau Winkmann,
        halten wir doch einfach einmal fest, welcher (Änderungs-) Antrag da abgelehnt wurde:
        “ Der Kreistag möge beschließen:
        1. den Schulstandort Morus-Oberschule Erkner zu einer 4-zügigen Gesamtschule zu erweitern;
        2.ein 3-zügiges Gymnasium in Schöneiche zu errichten .
        3. Die Kreisverwaltung wird beauftragt
        a) dem Kreistag im Frühjahr 2020 nach Erfüllung aller gesetzlichen Voraussetzungen die erforderlichen Unterlagen zur Entscheidung vorzulegen;
        b) die Finanzplanung des Landkreises mit dem Haushalt 2020 entsprechend anzupassen;
        c im Jahr 2019 anfallende Vorbereitungs-und Planungskosten aus überplanmäßigen Ausgaben zu bestreiten.“
        Sie wollten diese Finanzierung nicht und haben anschließend einen Haushalt ohne Mittel für die Schule beschlossen. Es fällt schon schwer, ein solches Verhalten ernst zu nehmen.
        Dr. Artur Pech

      • Anke Winkmann

        Fakt ist: ich habe gar nichts beschlossen, ich bin nämlich keine Kreistagsabgeordnete.

  2. Peter A. Pohle

    Mit dem Beschluss im Kreistag für eine Gymnasium in Schöneiche hat Schöneiche eine weitere wichtige Hürde für eine weiterführende Schule genommen. Dieser Beschluss zeigt deutlich, wenn wir zusammenarbeiten, können wir auch was für Schöneiche erreichen. Für ihren Einsatz möchte ich mich bei den 3 Kreistagsabgeordneten Karin Griesche, Mathias Papendieck und Dr. Philip Zeschmann bedanken.
    Jetzt gilt es den richtigen Standort für das Gymnasium zu finden. Der zurzeit vorgesehene Standort im Bereich Ulmer Straße/Prager Straße ist für die FDP ungeeignet. Wir streben einen entwicklungsfähigen Standort mit Perspektive an. Dieser muss verkehrstechnisch erschlossen sein und auch die Möglichkeit der Entwicklung eines zweiten Sportplatzes für Schöneiche berücksichtigen.

    • Anke Winkmann

      Lieber Peter,
      welchen Standort schlägt die FDP vor?
      Der am 31.01.2018 mit großer Mehrheit (14 Ja, 3 Nein, 1 Enthaltung) beschlossene Standort für eine Weiterführende Schule ist verkehrstechnisch erschlossen (Straßenbahn, Bus in unmittelbarer Nähe) und hat die Möglichkeit der räumlichen Entwicklung, auch für einen Sportplatz und Sporthalle (19.000qm). Großer Vorteil ist die Nähe zu einer Grundschule, um Synergieeffekte zu erzielen (Sportplatz, Sporthalle, Patenschaften und Kooperationen zwischen Grund- und weiterführender Schule). Nun soll der Beschluss wieder neu überlegt werden?

  3. Martin Berlin

    Hallo zusammen, vielen herzlichen Dank für das überparteiliche Engagement. Ich freue mich auf das neue Gymnasium (auch wenn ich persönlich ein Freund von guten Gesamtschulen mit einer starken Gymnasialstufe bin).

    Ich würde gerne eine Debatte zur Standortwahl anstoßen: Die neue Gemeindevertretung muss nach der Wahl die finale Standortentscheidung für die Errichtung des Gymnasiums treffen.

    Hierzu gibt es unterschiedliche Positionen: Zwar gibt es einen Vorzugsstandort im Bereich Ulmer Straße/Prager Straße. Allerdings ist dieser bei genauer Betrachtung nicht optimal. Ich und die „Schöneicher Liste“ finden stattdessen den Alternativstandort neben der Freifläche am Raufutterspeicher (Am Weidensee) besser geeignet.

    Der Standort hat mehrere Vorteile: Eine bessere ÖPNV-Erschließung durch die Tram 88 und die Buslinien 161 und 420 (Haltepunkt Dorfaue). Durch die relative Ortsrandlage werden weniger Anlieger von Schullärm gestört. In der Nähe befinden sich mit der Kulturgießerei, der Bibliothek, dem Schlosspark und den Einkaufsmöglichkeiten im Ortszentrum viele Einrichtungen, die von Schülern genutzt und gestärkt werden können. Dadurch wird das Ortszentrum zusätzlich belebt. Die LPG-Fläche gegenüber bietet darüber hinaus Platz, um mit dem Schulstandort weitere Sportflächen zu entwickeln.

    Herzliche Grüße
    Martin Berlin
    Schöneicher Liste

    • Anke Winkman

      Lieber Martin,
      es gibt bereits einen Beschluss zum Standort weiterführende Schule BV 448/2017 vom 31.01.2018:
      Von 18 anwesenden Gemeindevertretern: 14 Ja, 3 Nein, 1 Enthaltung. Das ist doch ziemlich eindeutig, oder?
      „2. Als Standort für eine weiterführende Schule präferiert die Gemeindevertretung die Fläche zwischen Woltersdorfer Straße, Wittstockstraße und Leipziger Straße.
      3. Der Bürgermeister wird beauftragt, die Umsetzbarkeit dieses Standortes mit dem Landkreis als potenzieller zukünftiger Schulträge, den Eigentümern sowie den Planungsbehörden abzustimmen und die Ergebnisse anschließend der Gemeindevertretung zur weiteren Beschlussfassung Vorzügen.“
      Dieser Prozess ist bereits im Gange, der Bürgermeister führt obige Verhandlungen und die Entscheidung für einen Standort war eine wichtige Voraussetzung für den Zuschlag eines Gymnasiums für Schöneiche. Nun sollen wir wieder alles revidieren und neu überlegen? Genau diese Zerreden und die Uneinigkeit innerhalb der Gemeindevertretung war in der Vergangenheit der Hemmschuh für eine Weiterführende Schule.

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