Lärm in der Friedrichshagener Straße

(Artikel/RSO) Aktuell versuchen Anwohner der Friedrichshagener Straße sich für mehr Lärmschutz einzusetzen. Sie fühlen sich von dem Verkerslärm und den Erschütterungen belästigt und fordern Tempo 30.

Das Anliegen soll heute in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Verkehr angesprochen werden.


STRECKENBEZOGENE TEMPOREDUZIERUNG AUF 30 km/h WEGEN LÄRMBELASTUNG IN DER FRIEDRICHSHAGENER STRASSE IN SCHÖNEICHE

Sehr geehrte Mitglieder der Gemeindevertretung,
als Anwohner der Friedrichshagener Straße leiden wir unter besonders starkem und zunehmendem
Verkehrslärm. Die Straße ist fast ausschließlich durch Einfamilienhäuser und auch Mehrfamilienhäuser
gesäumt.

Der Berufsverkehr beginnt in der Woche vor 5.00 Uhr. Besonders viele LKWs, die stadteinwärts über die stark beschädigte Straße (Bodenwellen) fahren, verursachen solch einen Lärm und auch Erschütterungen, dass an Schlaf nicht mehr zu- denken ist. Haben diese noch Anhänger (Containerfahrzeuge), ist es ganz extrem.

Diese Lärmbeeinträchtigungen übersteigen bei Weitem das ortsübliche Niveau. Bei geöffneten Fenstern ist in diesen Situationen auch keine normale Unterhaltung in den zur Friedrichshagener Straße gelegenen Wohnräumen möglich.

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo-30 km/h ist in der Friedrichshagener Straße nicht nur aus Gründen des Lärmschutzes, sondern auch aus Sicherheitsgründen dringend geboten.

Es wäre auch für Schulkinder und Fußgänger, die zum Beispiel auf die Straßenbahn angewiesen sind und zu den Berufsverkehrszeiten die Friedrichshagener Straße überqueren müssen, wesentlich sicherer. Ebenso für Fußgänger, die über die Straße gehen müssen, um zu Ärzten, zum Supermarkt, zum Bäcker usw. zu gelangen – man denke auch an unsere älteren Mitbewohner.

Aus diesen Gründen fordern wir Sie als unsere Gemeindevertretung auf, beim Amt für Straßenverkehr und Ordnung die streckenbezogene Temporeduzierung auf 30 km/h in der Friedrichshagener Straße durchzusetzen.

Die Anwohner der Friedrichshagener Straße

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RSO
Redaktion Schöneiche Online

15 Gedanken zu „Lärm in der Friedrichshagener Straße

  1. Fritz R. Viertel

    Die Ausweitung von Tempo 30 wurde im Herbst 2017 schon einmal intensiv in der Gemeindevertretung diskutiert. Damals gab es einen entsprechenden Antrag der Fraktionen DIE LINKE und NF/GRÜNE/FFW. Eine Zusammenfassung findet sich hier: https://schoeneiche.dielinke-brandenburg.de/nc/detail/news/gesundheit-sicherheit-umweltschutz-oder-freie-fahrt-fuer-freie-buerger-2/

    Das Umweltbundesamt hat übrigens vor einigen Jahren nach der Auswertung wissenschaftlicher Untersuchungen bestehender Tempo-30-Regelungen festgestellt, dass diese zu geringerer Lärm- und Schadstoffbelastung führen (also Gesundheit und Umwelt schützen), sowie mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden und oft sogar eine Verbesserung des Verkehrsflusses erreichen.

    Dennoch ist es korrekt, dass darüber letztlich die Straßenverkehrsbehörde des Landkreises auf der Basis der StVO entscheidet. Und darin hat der ungestörte Autoverkehr (leider!) noch immer oberste Priorität. Als Gemeinde den Kopf in den Sand zu stecken und überhaupt nicht mehr darüber nachzudenken, was sinnvolle Maßnahmen wären, halte ich jedoch für den falschen Weg. Eine Tempo-30-Anordnung von 22 bis 6 Uhr für die Friedrichshagener Straße zu beantragen ist mindestens geboten. Außerdem braucht es sichere Fußgängerquerungen, die gibt es nämlich in der gesamten Dorfstraße und Friedrichshagener Straße überhaupt nicht.

    Grundsätzlich ist unser Verkehr vom Kopf auf die Füße zu stellen, wenn er gerecht und sauber organisiert werden soll. Das heißt, dass von den schwächsten zu den stärksten Verkehrsteilnehmenden gedacht wird (also: 1. Fußgänger*innen, 2. Radfahrende, 3. Autoverkehr). Außerdem brauchen wir konsequente „Vorfahrt“ für den Umweltverbund aus Bus und Bahn, Rad- und Fußverkehr. Ein paar Vorschläge, wie das geht, können hier nachgelesen werden: https://schoeneiche.dielinke-brandenburg.de/kommunalwahl-2019/wahlprogramm/ 🙂

  2. Kay-Uwe Landgraf

    Die prinzipielle Ablehnung einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30 Km/h, zeigt doch nur, dass hier nicht in erster Linie auf die Interessen der Anwohner, sondern die der durchfahrenden Autofahrer Rücksicht genommen wird. Das auf einer Hauptstraße/Ortsdurchfahrt Tempo 50 gilt ist doch kein Naturgesetz. Einige Autobahnabfahrten nördlich, fährt man von Schwanebeck Richtung Berlin-Weißensee durch den Ort Malchow, dort ist seit Jahrzehnten nur Tempo 30 zulässig. Eine Option der Entlastung wäre doch aber zumindest für die Zeit von 22:00 bis 6:00 Uhr eine Geschwindigkeitsbegrenzung festzulegen.

  3. Georg Holzer

    Sehr geehrter Herr Manter, Sie sind der Allerbeste und wir sind dabei gewesen, Ihre Statements noch vor Ihrer Heiligsprechung lesen gedurft zu haben.

  4. Peter A. Pohle

    Zu einer modernen Gemeinde, die wächst, sind Verkehrsachsen wichtig. Die Friedrichshagener Straße wird seit über 100 Jahren von Ein- und Mehrfamilienhäusern gesäumt. Sie ist schon immer eine wichtige Verkehrsachse. Ich bin für die Reduzierung von Lärmbelästigung, sehe aber in eine Beschränkung für Hauptstraßen auf 30 km/h als falsche Lösung. Hauptstraßen müssen Hauptstraßen bleiben. Statt weitere Einschränkungen anzustreben, sollten wir auf die Einhaltung der 50 km/h achten und den öffentlichen Nahverkehr so ausbauen, dass er zu einer echten Alternative für viele Schöneicher Pendler wird.

  5. Fabian Zielke

    Ein kleiner Nachtrag zum Artikel:

    „Um das Tempo ging es auch den Anwohnern der Friedrichshagener Straße. Die Straße zu überqueren, sei mittlerweile lebensgefährlich. Wie könnte eine Verkehrsberuhigung aussehen? Wenigstens Verkehrsinseln für Fußgänger? Die Gemeinde sei bereits im Gespräch mit dem Straßenverkehrsamt; das (zusätzliche) Problem sei, dass es sich um eine Landesstraße handelt, so der Bürgermeister.“

    Einwohnerversammlung am 15.1. ; Quelle SchöKo 3/19, S.2

    Also ich persönlich halte Tempo 30 vielleicht auch nicht für leicht umsetzbar, aber eine Verkehrsberuhigung wie durch einen festen Blitzer wie in der Kalkberger Straße oder einer Querungsanlage wie vor der ehemaligen Sparkasse dürfte machbar sein, auch bei einer Landesstraße. Es gibt immerhin auch viele Kinder und Senioren, die diese Straße täglich auf dem Weg zur Haltestelle überqueren müssen.

  6. Martin Berlin

    Lieber Herr Manter, ich bin ganz bei Ihnen, wenns darum geht, die Lärmbelastungen des Durchgangsverkehrs zu reduzieren. Jetzt muss man allerdings auch genau bedenken, welche Rechte unsere Gemeinde hat. Die Forderung der B90/Grüne nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung klingt im ersten Moment gut. Auf den zweiten Blick muss man dann aber feststellen, dass wir verkehrsrechtlich als Gemeinde gar kein Recht haben, Tempo-Limits zu verhängen. Das darf ausschließlich bei uns die untere Verkehrsbehörde des Landkreises. Und der wird weiter auf den 50 Km/h bestehen. Was man ggf. als Gemeinde versuchen kann, ist nach Abstimmung mit den Landesbehörden, verkehrsbauliche Maßnahmen (z.B. Querungsinseln) im Ortseingangsbereich umzusetzen. Das könnte ggf. den Verkehrsfluss reduzieren und gleichzeitig die Straßenquerung für Fuß- u. Radfahrer verbessern.

    Herzliche Grüße
    Martin Berlin
    http://www.schoeneicher-liste.de

  7. Lothar Eisner

    Lothar Eisner am 12.04.2019
    Ich möchte nicht zum Thema Lärmschutz etwas schreiben, sondern bitten mal das Bild über dem Text genau anzuschauen! Da sieht man ganz klar und deutlich das Schild Rad- und Fussweg, na wie geht denn „Dass“!Bei einer Zusammenkunft am Schöneicher wurde mir wieder beigebracht; es ist ein Nichtradweg, und somit ist auch der Weg am Kreisel ein Nichtradweg! mfG.
    L.Eisner

  8. Günther

    Das Ansinnen ist verständlich, allein die Durchsetzung – ich weiß nicht?! Eine Ortsdurchfahrt dieser Größe mit Tempo 30, macht das Sinn ?, sollte nicht eher über eine Instandsetzung mit „ Flüsterasphalt“ nachgedacht werden.

  9. Florian Manter

    Übrigens fordern die Grünen in ihrem Wahlprogramm allgemein Tempo 30 für LKW in Schöneiche. Das ist für mich ein guter Grund grün zu wählen (es gibt aber noch andere).

    • Lutz Kumlehn

      Leider nicht durchdacht solche Aussagen. Wenn nur die LKW’s 30 km/h fahren sollen, verleitet das andere zu Überholmanövern. Das kann für alle nur gefährlicher werden als wenn alle 50 km/h fahren dürfen. Alle auf 30 reduzieren ist auch unrealistisch. Da hält sich sowieso niemand dran.
      Flüsterasphalt bringt erst ab einer höheren Geschwindigkeiten etwas, wenn das Abrollgeräusch der Reifen eine Rolle spielt. Im Ort wird das nicht erreicht.

      Einfach mal abwarten, bis der Kieferndamm fertig gebaut ist. Die Friedrichshagener Straße ist aktuell deshalb mehr befahren als normal.

      • Florian Manter

        Ich wohne am Kieferndamm. Herzlichen Dank. Dort (und auf der Jägerstraße) brettern viele schwere LKW ebenfalls gemeingefährlich und lebensqualitätsmindern auf und ab. Nein, Abwarten ist genau das Falsche. Es muss ich endlich was ändern. Wir leben nicht mehr im 20. Jahrhundert. Lärm, Abgase und Verkehrsgefahren werden nicht mehr hingenommen. Und warum soll denn Tempo 30 unrealistisch sein? Für Sie vielleicht. Für mich nicht.

      • A. Schüler

        Einfach mal abwarten ist keine Lösung. Dadurch werden der stetig zunehmende Lärm nicht gemindert und die Gefahren für Fussgänger nicht beseitigt. Tatsache ist, je höher die Geschwindigkeit ist, umso lauter sind Abrollgeräusche. Ist die Strasse dazu noch in einem desolaten Zustand, wird der Lärm verstärkt. Aus diesen Gründen ist Tempo 30 nicht unrealistisch. Dann fahren die Meisten evtl. 40 oder 45, und damit wäre viel erreicht.

  10. Florian Manter

    Sehr unterstützungswürdig. Auch anderswo brettern die schweren Laster durch Wohngebiete, als gäbe es kein morgen. An Tempolimits halten sich viele nicht. Trotzdem würde eine 30er Zone was bringen. Fahren die LKW in der 50er Zone 70 kmh, fahren sie in der 30er Zone vielleicht nur 50 kmh. Aber es müssen auch mehr Kontrollen her und konsequentere Strafen. Wir können nicht erwarten, dass LKW-Fahrer, die unter Zeitdruck und Stress stehen, sich freiwillig rücksichtsvoll verhalten. Das klappt nicht.

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