Kater-Kolumne 05/19 – Es kann so einfach sein

(Satire/Kater)

Es kann so einfach sein – die Werbemaßnahme oder moderner ausgedrückt, die Image-Kampagne unsere Landes – fiel mir in der Hauptausschussitzung am 12.3. ein.
Ich dachte, gehste mal in den Hauptausschuss, da wird ja die Hauptsache beschlossen. Und das ist ja auch die vorletzte Sitzung der Wahlsaison. Echt mal, es kann so einfach sein. Zunächst wurde, was ganzheitlich die Vertreterabstimmung braucht, durch Streichung von der Tagesordnung dorthin vertagt. Kein „Unsinn“-Geschrei und empörtes Zurückschreien, sondern lockere Diskussionen, Nachfragen, Erklären, Informieren, Positionieren, Fachgespräche eben. Eine Einwohnerfragestunde gabs auch. Ein Naturschutzaktivmensch fragte nach, was mit den gefüllten Laubsäcken geschieht? Verbrannt, kompostiert, Heißrotte, Kaltrotte, Klimabilanz? Er selber sei für Terra preta, – schwarze Erde – Mischung von allem. Ich könnte eigentlich mein Katzeklo umweltbewusst in die Terra preta de indio – die schwarze Indianererde – verlegen. Aber genug davon. Nachfrage beim Naturschutzaktiv.
Diskussion um Radwege. Was ist Priorität 1, was ist wichtig, sehr wichtig, ganz wichtig? Was ist überhaupt sinnvoll? Radstellplätze überhaupt, Radstellplätze wo, auch an Gaststätten?
10-min.-Takt Straßenbahn? Von wo? Wann? Wie? Nimmt man die zwei alten, noch vorhandenen Straßenbahnen, dann von Grätzwalde aus fahren. Die können vorwärts und rückwärts vorwärts fahren, ohne Wendeschleife. Für Jägerstraße-Friedrichshagen bräuchte man eine 3. Bahn vom Fahrtakt her. Hat man aber erstmal nicht. Einsatz soll im Berufsverkehr ohne die Schulferien sein.
Die Rentnerplanung, bzw. der Seniorenplan wurde verschoben, weil Zweifel laut wurden, ob die BBS/UBS-Einreicher mit dem Seniorenbeirat überhaupt vorher kollegial gesprochen hatten, oder voraussetzten, dass die Alten sich sowieso freuen werden, wenn sich jemand ihrer annimmt.
Dafür kam rein: Schaffung von Pkw-Stellplätzen im Umfeld der Integrationskindertagesstätte Jägerstraße. So sperrig wie der Tagesordnungspunkt formuliert, war auch der Denk- und Arbeitsprozess von wegen der baldigen Inbetriebnahme. Ursprünglich war einfach eine Aus- und Einsteige-Wendeschleife auf dem Grundstück gedacht. Und links hinten die Mitarbeiter-Parkplätze. Geht ja alles gar nicht. Straße verbreitern, Straße verschwenken, großkronige Bäume absägen, einbahnstraßig das Ganze geht auch nicht. Acker kaufen hinterm Grundstück? Die gegenüberliegende Mischverkehrsfläche mit Parkplätzen aufmischen? Kostet Zeit und Geld, und mittlerweile ist auch Zeit Geld. Na, mal sehen, was die komplette Gemeindevertretung draus macht. Es ist nunmehr einfach nicht einfach.
Zum Schluss kam was Gegenwärtiges: Das Zupflastern mit Wahl-Werbung. Und hier reicht Geld völlig. Wer Geld hat, der darf. Und wo überall an welcher Laterne ist ja sowieso ordnungsbehördlich geregelt. Oranienburg hat die Plakatmenge eingeschränkt, wer wo wievielmal die Einwohnerschaft angrinsen darf. Aktuelles Ausschussfazit: Die bunte Mischung muss und müsste man doch aushalten können?! Das Aufhängen kostet übrigens nischt. Die Plakate selber sind wie gesagt teuer, also der Markt wirds schon regeln?! Und diesmal ist es sowieso schon zu spät, dass die Gemeindevertretung was regelt und beschließt.
Allerdings ist es überhaupt noch nicht zu spät, wer in der künftigen Gemeindevertretung was zu beschließen und zu regeln hat. Und dem Bürgermeister zu befehlen hat!
Priorität hat Vorrang – also macht mal!!

Ihre Miau-Journaille

Quelle: Schöneiche Konkret 5/19

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Redaktion Schöneiche Online