Schöneiche bekommt zwei freie Lastenräder

(PM/DIE LINKE) Wie kann Mobilität ohne Auto erleichtert werden? Zum Beispiel mit Lastenrädern. Diese besondere Art des Fahrrads macht es möglich, bei größeren Transporten auf das Auto zu verzichten – ob mit dem Wochenendeinkauf nach Hause oder mit den Kindern zur Kita. Lastenräder sind sowohl ein Beitrag zum Klimaschutz, als auch zur sozialen Grundversorgung mit Mobilität. Denn viele Menschen können sich überhaupt kein eigenes Auto leisten.

Seit 2017 bietet das Projekt „fLotte – Freie Lastenräder für Berlin“ eine Online-Plattform zum kostenfreien Verleih von Lastenrädern an. Inzwischen stehen darüber mehr als 120 Lastenräder zur Vergügung, auch jenseits der Berliner Stadtgrenzen (etwa in Potsdam oder Oranienburg). Bald wird nun auch Schöneiche dazukommen!

Am 13. Mai 2020 beschloss die Gemeindevertretung mehrheitlich einen entsprechenden Antrag der Fraktion DIE LINKE (12 Ja, 6 Nein, 5 Enthaltungen). Demnach wird die Gemeinde zunächst zwei Lastenräder anschaffen und über das „fLotte“-Portal in Schöneiche zum konstenfreien Verleih bereitstellen. Dafür stimmten auch GRÜNE, SPD und Gemeindevertreter Dirk Meier (SCHÖN).

Für DIE LINKE ist dieser Schritt ein Baustein, um die sozial-ökologische Verkehrswende in Schöneiche sichtbar und erlebbar zu machen. Für alle Einwohner*innen ohne eigenes Auto sind die Lastenräder eine Erleichterung im Alltag. Und für alle anderen sind sie ein Anreiz, den Pkw auf kurzen Strecken innerorts öfter stehenzulassen.

Die Linke
Die Linke hat in Schöneiche rund 60 Mitglieder und parteilose Unterstützerinnen und Unterstützer. In der Gemeindevertretung sind wir derzeit mit 17,5 Prozent der Stimmen bzw. einer Fraktion aus 4 Mitgliedern vertreten.

14 Gedanken zu „Schöneiche bekommt zwei freie Lastenräder

  1. Carsten Hahn

    Feiertagsbedingt mein Kommentar etwas später:

    Werter Herr Viertel, wir haben z.Z. Haushaltssperre. Und im normalen Gemeindehaushalt gibt es Freiwillige Leistungen, wie z.B. die Bibliothek. Lassen Sie sich doch von Ihrer Fraktion mal den Unterschied, bzw. die finanzpolitischen Unterschiede erklären.
    Und wie war hier in der Katzen-Journaille zu lesen: „Förderprogramm für Lastenräder. Selbst wenn man 20 T€ in den Haushalt stellen würde, wie soll das funktionieren, fragte der Bürgermeister. Wo hinstellen? Wer verleiht? Von grüner Seite wurde schlicht auf die Fahrradtaschen am Fahrrad hingewiesen. Der Bürgermeister fasste solche Entscheidungen über das Ob und Wie zusammen, indem man grundsätzlich haushaltstrelevante Anträge stellen möge, inbegriffen was im (fertigen) Haushalt dafür gestrichen werden soll.“
    Auch in der letzten Gemeindevertretersitzung wurde wiederum gefragt, wie das Ganze funktionieren soll. Warum geben Sie hier nicht einfach die Antwort? Beispielsweise wie das mit dem „fLotten“-Portal in Schöneiche funktioniert. Dann kann jeder Ihrer Freude folgen.

    • Fritz R. Viertel

      Hallo Herr Hahn, ich lege Ihnen ans Herz, Ihre Informationen nicht ausschließlich aus dem „Katzen-Journal“ zu beziehen. In dieser Kolumne sind (sicher nur textsortenbedingt) die Diskussionen und Sachverhalte in der Gemeindevertretung nur sehr lückenhaft, stark vereinfacht und teilweise wertend wiedergegeben. Ich empfehle Ihnen die Nutzung des Bürgerinformationssystems. Dort können Sie alle öffentlichen Unterlagen, Beschlüsse und Protokolle der Gemeindevertretung abrufen. Sie finden es unter diesem Link: https://sessionnet.krz.de/schoeneichebeiberlin/bi/info.asp
      Hinsichtlich der von Ihnen hier aufgeworfenen Fragen kann ich gern für Aufklärung sorgen:
      1) Die aktuelle Haushaltssperre gilt für laufende Ausgaben der Gemeindeverwaltung. Investitionen und vertraglich gebundene Ausgaben sind davon explizit ausgenommen. Unabhängig davon hat die Gemeindevertretung das Recht, durch Beschluss die Haushaltssperre aufzuheben, anzupassen oder davon in Einzelfällen abzuweichen. Die Haushaltssperre stand dem gefassten Beschluss zur Anschaffung zweier Lastenräder also nicht entgegen.
      2) Auch vom beschlossenen Haushaltsplan nebst etwaigen Nachträgen kann die Gemeindevertretung jederzeit durch Beschluss abweichen. Dies erfolgt im Rahmen der Genehmigung über- oder außerplanmäßiger Ausgaben und ist ein ganz üblicher Vorgang. So auch in diesem Fall.
      3) Der Haushaltsplan 2020 hat ein Volumen von mehr als 22 Millionen Euro und ist mit einem Überschuss von 162.200 Euro ausgeglichen. Für die Anschaffung zweier Lastenräder – wie auf Antrag der LINKEN von der Gemeindevertretung beschlossen – wurde eine außerplanmäßige Ausgabe von 5.000 Euro genehmigt. Da diese problemlos aus dem Überschuss finanziert werden kann, ist keine Gegenfinanzierung durch Einsparung an anderer Stelle erforderlich.

  2. Anna Kruse

    entschuldigung, Herr von Rabenau, aber Ihren Kommentar verstehe ich so gar nicht. Mit ALTE DAME meinen Sie ja wohl nicht mich? Wollen Sie mir Ihren Anhänger leihen? Dann bräuchte ich wohl auch ne Kupplung? Oder wollen Sie mir zum Kauf raten? Warum soll ich nicht einfach eines der Lastenräder leihen? Was ist mit Gartenmarkt oder Friedhof?? oder haben Sie die beiden Kästen Bier einfach schon getrunken?

    • Siegfried von Rabenau

      gnä`Frau, wir sagten früher immer: trau keinem über 20! Für´s Jungvolk sind wir beide schon in den Steigerungsformen von Grufti! Det kriegen wir auch mit jugendlichen Anziehmethoden nich aus der Welt…

      Hängerhaken, um nicht verkuppeln zu sagen, gibt es im Radhaus! Man kann an mehreren Rädern sowas anbauen und einen Hänger bei Bedarfen anhängen. Man kann darin auch Grünzeug transportieren. Mit oder ohne geistige Getränke.

      Zurück zum Selbstfahr-Lastenleihesel auf Rädern. Irgendwem muß das Ding gehören. Der hat erstmal die Anschaffungskosten, die für ein Neues den Wert meines Gebrauchtautos übersteigen. Die Kohle muß wieder reinkommen. Und was man (kostenlos!) verleiht geht auch gern mal kaputt. Das muss dann repariert werden. Und ich halte uns Fritze nich grad für den stärksten Leihradreparierer.

      • Fritz R. Viertel

        Wer bezahlt eigentlich Pflege und Neuanschaffungen der Bücher in unserer Bibliothek? Die Benutzungsgebühren reichen dafür bei weitem nicht. Wer sorgt eigentlich für die Instandhaltung unserer Schulen inkl. Einrichtung und Lehrmaterial? Das ist alles kostenfrei für die Benutzenden. Da fordert komischerweise niemand, die Kohle solle wieder reinkommen… Zur öffentlichen Grundversorgung gehört neben Kultur und Bildung auch Mobilität. Der Kostendeckungsgrad der Fahrscheineinnahmen des ÖPNV in Berlin/Brandenburg liegt übrigens bei 47%. Komisch, keiner fordert die Verdopplung der Fahrpreise, damit das Geld wieder reinkommt.

  3. Ritter

    Die Idee finde ich auch ganz gut. Allerdings den Service kostenlos anzubieten halte ich für nicht hilfreich in Zeiten wo die Gemeinde selbst kein Geld hat. Durch Steuerausfälle wird auch unserer Gemeinde in den nächsten Jahren erheblich weniger Geld zur Verfügung haben. Außerdem fehlt durch die „ Kostenlosmentalität“ jegliche Wertschätzung. In der DDR führte das zur Verwahrlosung aller Gemeingüter.

    • Fritz R. Viertel

      Unsere Gemeinde hat kein Geld? Selbst wenn die Prognose der Kämmerin eintritt (eine Million weniger Einnahmen 2020), gehört Schöneiche noch zu den wohlhabenden Kommunen dieses Landes. Und am Ende ist ein Haushalt immer eine Frage von politischen Prioritäten. 5000 Euro Investition für zwei Lastenräder und vielleicht 1000 Euro jährlich laufende Kosten (für Versicherung und Wartung) bleiben bei einem Haushalt von mehr als 20 Millionen Euro zudem weiterhin Peanuts. Ihre Einschätzung der „Kostenlosmentalität“ kann ich ebenfalls nicht teilen. Ich weiß ja nicht, wie Sie das halten, aber ich gehe gerade mit geliehenen Dingen besonders pfleglich um. Der kostenfreie Verleih von Lastenrädern über das Projekt „fLotte“ funktioniert mit inzwischen mehr als 120 Rädern in Berlin seit 2017 übrigens sehr gut und ohne Anzeichen von Verwahrlosung.

      • W.Wrase

        Kleine Korrektur, Herr Viertel!
        Zitat des ADFC-Berlin:
        „Anfang 2018 startete der ADFC Berlin das ehrenamtliche Projekt „fLotte“ nach dem Prinzip:
        Lastenräder teilen statt besitzen.
        Seitdem stellen immer mehr Bürgerinnen, Bürger und Gewerbetreibende Lastenräder im Rahmen der fLotte zum Verleih bereit. “

        !!!Erst danach stiegen zwei Bezirke ein.!!!

        Bei uns soll die Gemeinde vorab 5.000 € finanzieren, die Rahmenbedingungen schaffen, die Versicherung gewährleisten, die Wartung durchführen (lassen), jährlich nochmals für 1.000 €.

        140 Lastenfahrräder für 3,8 Mio. Einwohner Berlins,
        auf 27.100 Einwohner 1 Rad!
        2 Lastenfahrräder für gerundet 13.000 Einwohner von Schöneiche,
        … auf 6.500 Einwohner ein Rad!

        So gelangt man zur Weltspitze?
        P.S.:
        Ihr Vergleich mit den finanziellen „Belastungen“ für Schulen und dem berechtigten Anspruch der Eltern, dies als Leistung fordern zu dürfen,
        ist der Föderation zuzuordnen.
        Dort wird nach wie vor nichts unterlassen, eine allumfassende verbindliche Vermittlung von Wissen und Können als Hausrecht zu betrachten.
        Für Schüler gibt es nichts dümmeres, als von ihren Eltern beruflich bedingt, das BL zu wechseln!
        Aber Lastenräder und Straßen sind eben auch im Stadtstaat Berlin wesentlich einfacher zu händeln.!

      • Fritz R. Viertel

        Herr Wrase, ehrlich gesagt verstehe ich Ihren Beitrag nicht. Was ist denn eigentlich so schlimm daran, wenn die Gemeinde Schöneiche zwei freie Lastenräder finanziert und damit einen Beitrag zum Ausbau der öffentlichen Grundversorgung mit Mobilität für alle Bevölkerungsgruppen leistet?

      • W.Wrase

        Hallo Herr Viertel,
        zum Verständnis:
        Erster Interessent für die Bereitstellung sollte der Profiteur der verkauften Lasteninhalte, der Handel, also z.B. ALDI und EDEKA, Flora-Land etc… sein!
        Diese Firmen können dann sogar Werbung auf den Rädern anbringen.

        Erst danach sehe ich die Gemeinde als zusätzlichen Partner an, wenn das Modell sich trägt!

        P.S.:
        Ich setze es hier nicht rein.
        Doch die sicherheitsrelevanten
        Kenntnisse zum Beherrschen eines Lastenrades sind unbedingt zu erwerben und zu erproben.

        Gerne als PDF von mir erhältlich.

  4. Anna Kruse

    Prima, ich gehe wg der Infektionsgefahr nur sehr sehr selten einkaufen, mit so einem Lastenrad bekomme ich viel mehr weg als mit meinen Satteltaschen. Wann und wo werde ich das Lastenrad entlehen können?

    • Siegfried von Rabenau

      nun, dem Phänomen alte Dame mit schwerer Tasche am Lenker kann man, wenn man grade kein Lastenrad aus Sonstwoher leihen kann schon mit einem Fahrradanhänger abhelfen. Ich hab so ein Ding, das ist so ähnlich wie ein Kindanhänger, leicht, platzsparend wegzustellen und sehr nützlich, weil an Tagen wie heute bei Bedarf zwei Kisten Bier draufpassen. Oder Blumenzeugs- und Gerät für den Friedhof.

      Und wenn man dann noch den Empfehlungen von Lukaschenko aus Belarus leicht abgewandelt folgt: „Vodka trinken, Butter Essen, Treck…äh Lastenrad fahren tut man auch was nützliches gegen Corona!

      • W.Wrase

        Keine Sorge, Herr von Rabenau…
        vom links-gelobten Beschluss am 13.5.20
        bis zur Verfügungstellung wird zwar weniger Zeit vergehen, als die Zeit für flächendeckende Lastenfahrräder geeignete Straßen,
        doch für Personen wie uns, wird dann direkt ein Shuttle-Dienst unserer schweren Bedürfnisse ermöglicht…

        „Erst etwas leisten, dann drüber reden!“, so hab ich meinen Lehrmeister in Erinnerung…

    • Fritz R. Viertel

      Hallo Anna, sorry für die späte Antwort auf deine Fragen. Die waren mir in dem großen Wirbel einiger Mitdiskutanten leider untergegangen.
      Wann genau die beiden Lastenräder bereitstehen, kann ich nicht sagen. Das hängt davon ab, wie schnell die Verwaltung den Beschluss der Gemeindevertretung umsetzt. Ich hoffe, das wird innerhalb der nächsten 1-2 Monate der Fall sein. Fest steht, dass die Lastenräder dann über das Online-Portal des Projekts „fLotte Berlin“ (www.flotte-berlin.de) entliehen werden können.

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