Inklusion

(Satire/Kater)

Inklusion. Das Wort kommt vom Lateinischen „includere“, heißt soviel wie beinhalten, einschließen. Dabei wertschätzt man die Diversität, die Unterschiedlichkeit. Aber was sich in unserer Gemeindevertretung einschließt, erinnert zumindest in der GV-Sitzung mehr an das Gebahren von Sekten und Sektenführern, an die Haltung kleiner verbissener Gruppen, die sich erleuchtet fühlen. Die Diversität drückt sich in Beschimpfungen aus oder man ist gelähmt. Berufung von Sachkundigen Einwohnern. Die Unabhängigen Bürger (UBS) berufen eine Sachkundige in den Ausschuss Klimaschutz-Umwelt-Verkehr. Kommt Einwurf: Aber die hat sich noch gar nicht vorgestellt?! Aber die ist doch schon im Wohnungsausschuss, da hat sie sich vorgestellt! Ach so, OK. Einstimmige Berufung des Multitalents!
Hurra! Der Vorsitzende vom Ortsentwicklung-Ausschuss vom Bürgerbündnis (BBS) sagt am 24.6. in der GV-Sitzung nach einem Jahr das erste Mal was, allerdings flegelt er den Umwelt-Grünen an: „Der hat doch keine Meinung, der sagt doch nur, was er gesagt bekommt!“ Der Chef von der Schöneicher Liste will was retten, von wegen demokratische Auseinandersetzung, sachlicher Polarisierung und sie seien ja auch keine Juristen. Der Bürgermeister stellt klar, dass die Gemeindevertreter nach Recht und Gesetz zu handeln haben und die Verwaltung sie wenn nötig mit fachlicher Expertise berät! (Und dann sind ja noch die fachlich-sachkundigen Bürger, miaumiau!)
Aber weiter. Der Einzig Wahre zur SPD-Frau zum Punkt Verkehrsplanung; sie sei „dreist, brutal und falsch!“ Der SPD-Änderungsantrag wird aber dann ohne seine Stimme mit großer Mehrheit angenommen. Und der Grünen-Chef sei „tödlichst unglaubwürdig“ in seiner Funktion als berichtendes Mitglied des Straßenbahn-Beirats. Überhaupt die Einführung des 10-min. Takts der Bahn im nachmittäglichen Berufsverkehr sah im Hauptausschuss so schön und logisch aus. Von wegen der Bürgermeister bringt das in Absprache mit der SRS corona-zeitentsprechend ein. Verbissene Gruppendebatte – miau im September – miau im Dezember – miau nee im Oktober! Vorausgesetzt die Straßenbahn stimmt solcher Vorlaufzeit generell zu!!
Darf der Linken-Vorsitzende überhaupt mitreden, der fährt doch dort selber als Mini-Jobber?! Großer Streit bis der Linken-Senior ganz ruhig sagt: Lest doch einfach mal den gesetzlichen Befangenheitspassus vor. Der Bürgermeister machts…

Haus des Sports. Man will da jetzt ein Therapiebecken, wenigstens ein kleines „Regenerationsbecken“ für Füße rein. Zwei Normalos weisen drauf hin, dass das wirtschaftlich nicht machbar ist… ganz abgesehen davon wo im Haus, wer betreibt es wie im Haus und schon mal entgegen der B-Planung?!
Einer von der Schöneicher Liste schlägt vor aus dem „Bernauer Modell“ ein Schöneicher Modell zu machen, also kostenlose Instandsetzung der (restlichen) Sandstraßen. Denn „die meisten Schöneicher wollen das!“ 6 Personen aus dem Publikum klatschen. Ob jetzt 6 von 13.126 Einwohnern die „meisten“ sind? Und auch die meisten 16,7 km unerschlossenen Straßen von rund 100 Straßenkilometern? Miau, sorrypardon, ist meine Katzenperspektive. Zwei Fraktionen und der BM erwägen Kontakt mit der Kommunalaufsicht.
Ach wie war es doch vordem, im Hauptausschusse so bequem… in aller Unterschiedlichkeit so diskussions- und inklusionsfriedlich und barrierefrei. Keiner zückte ein Messer!
Aber Krallen rein – kommunale, virologisch resistente Sommerpause!
Ach nee, Krallen wieder raus: fertig geworden mit der Tagesordnung sindse ja auch wieder nich…!

Ihre Miau-Journaille

Quelle: SchöKo 8/20

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Redaktion Schöneiche Online

Ein Gedanke zu „Inklusion

  1. W.Wrase

    Sie missbrauchen einen Begriff, der in unserer heutigen Gesellschaft ein völlig anderen Stellenwert besitzt, als Sie es per Definition hier suggerieren.
    Ich habe seit 1997 bis 2006 tagtäglich Menschen inkludiert, sie am gesellschaftlichen Leben durch Hilfe und Unterstützung teilhaben lassen.
    Wie Sie hier die GV auseinander nehmen, um Ihr Mütchen zu kühlen, zeugt zumindest davon, dass Sie zu wenig inkludiert sind.
    Es hier federführend immer wieder als Monatsanfangsthema zu verlinken, dies zeugt auch von nicht ausreichender Empathie zu diesem, mir noch immer wichtigen Themenbereich…

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