(PM/DIE LINKE) Die Gemeindevertretung wird in den nächsten Wochen über die Entwicklung der ehemaligen Gärtnerei diskutieren. Das Areal liegt in Grätzwalde, zwischen Kalkberger Straße und Woltersdorfer Straße (siehe Karte oben). Es wurde vor einigen Jahren von der Gemeinde gekauft.
Nun geht es darum, was auf der rund 23.000 Quadratmeter großen Fläche in Zukunft entstehen soll. Dazu hat DIE LINKE einen eigenen Vorschlag gemacht. Wir wollen die „Alte Gärtnerei“ zu ersten sozialen und ökologischen Wohnsiedlung in Schöneiche entwickeln. Was soll das bedeuten?
Bezahlbares Wohnen für kleine und mittlere Einkommen
In der „Alten Gärtnerei“ muss bezahlbarer Wohnraum entstehen. Der wird in Schöneiche dringend benötigt. Voraussetzung dafür ist, dass die gesamte Fläche im Eigentum der Gemeinde bleibt. Eine Zerstückelung und ein (Teil-) Verkauf kommt für uns nicht in Frage.
Wir können uns für die Wohnsiedlung durchaus verschiedene Varianten vorstellen. Sie sind in den drei Grafiken unten dargestellt. Denkbar sind verschiedene Kombinationen von Mehrfamilienhäusern (MFH) und Einfamilienhäusern (in Orange dargestellt).
Unser Favorit ist Variante 1, in der das gesamte Areal durch Mehrfamilienhäusern mit Mietwohnungen gestaltet wird. Die Gebäude können unterschiedlich groß und hoch sein (maximal drei Etagen). Mindestens die Hälfte der Mietwohnungen sollen als geförderter sozialer Wohnungsbau mit Mietobergrenzen von 7,50 Euro pro Quadratmeter (Kaltmiete) gebaut werden. Die andere Hälfte sollte nicht teurer als 10 Euro pro Quadratmeter sein. Umsetzen kann die Gemeinde das selbst oder zusammen mit einer gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft.
Sollten in der „Alten Gärtnerei“ auch Ein- und Zweifamilienhäuser entstehen (wie in Variante 2 und 3), sollten auch diese Grundstücke weiterhin der Gemeinde gehören. Diese können langfristig an Bauwillige verpachtet werden (für 50 bis 99 Jahre mit Verlängerungsoption). Dabei wollen wir Familien bevorzugen, die sich ein Baugrundstück auf dem freien Markt nicht mehr leisten können. Außerdem sollen ehrenamtliches Engagement (z.B. bei der Freiwilligen Feuerwehr) und ein Bezug zum Ort bei der Vergabe berücksichtigt werden.
Verkehrsberuhigung und moderne Mobilitätslösungen
Außerdem stellen wir uns vor, die Wohnsiedlung „Alte Gärtnerei“ verkehrsberuhigt anzulegen und von Durchgangsverkehr komplett freizuhalten. Die zentrale Zufahrtsstraße wird zur Spielstraße. Parkplätze befinden auf den Grundstücken der Ein-/Zweifamilienhäuser bzw. an der Ausfahrt zur Kalkberger Straße. Eine Mobilitätsstation sorgt dafür, dass viele der Bewohnerinnen und Bewohner kein eigenes Auto brauchen. Sie nehmen die Straßenbahn oder den Bus (mit einer neuen Haltestelle direkt vor der Tür), das Fahrrad oder ein kostenfrei ausleihbares Lastenrad. Wer mal ein Auto braucht, nutzt eines der vorhandenen Carsharing-Fahrzeuge.
Modellprojekt für die Waldgartengemeinde
Die Struktur und Gestaltung der Wohnsiedlung knüpft an die Geschichte des Areals als ehemalige Gärtnerei an. Alte und neugepflanzte Bäume sowie Gemeinschaftsgärten für die Mieterinnen und Mieter sorgen für eine hohe Lebensqualität und knüpfen an das Leitbild unserer Waldgartengemeinde an. Die neuen Gebäude sollen hohen Anforderungen an die ökologische Nachhaltigkeit gerecht werden und möglichst vollständig mit vor Ort erzeugter, erneuerbarer Wärme und Strom versorgt werden.
Auf diese Weise kann in der „Alten Gärtnerei“ eine soziale und ökologische Wohnsiedlung entstehen, die Modellcharakter in Schöneiche und darüber hinaus hat.
Dieser Beitrag erschien zuerst auf www.linke-schoeneiche.de.