Drumrum – Verkehr in Grätzwalde

(Glosse/v.Rabenau)

Es gibt so Störelemente in Schöneiche. Eines davon ist das Kreuzungsdrama Grätzwalde. Vom Namen her das Gedenken an eine Schöneicher Dynastie. Es gab dort mal ein Lokal. Und eine Straße, die führte, wie der Name andeutet – nach Woltersdorf. Und eine Berliner Straße, die heute noch in die richtige Richtung geht, wenn auch nicht durch; eine Schöneicher Straße, die in selbigen Ortsteil führt, eine Kalkberger Straße in diese Richtung und es endet die Rüdersdorfer Straße dort, weil man sich dann aussuchen konnte, ob man über Kalkberge dorthin wollte oder über das Hohe Feld in die Tasdorfer oder Grüner Linde… alle Wege führten nach Rüdersdorf, was sie heute nicht mehr unbedingt tun. Oder so.

Dann änderten sich die Zeiten. Kneipe weg, Durchfahrt nach Woltersdorf weg, Berlin sowieso nicht, aber neben der Musikschule und der Straßenbahnhaltestelle drumrum jede Menge Einkaufstempel. Und eine Ampel. Und es gibt so Straßenpanzer, wo Frauchen oder Männlein nicht sieht, wo es vorn und hinten zuende ist. Die wollen an der Ampel grundsätzlich linksrum, von wo aus auch immer, traun sich nicht richtig auf die Kreuzung und so kommt im Berufsverkehr nur ein Auto über die Kreuzung während es grünt. Die Folge ist, viele versuchen an der Drogerie über die Parkplätze dem zeitverlustigen Drama zu entgehen, die einen oben lang am Friseur, die anderen unten lang am Getränkemarkt wo sie sich dann treffen und hoffen, wieder an der Ampel angekommen, dass keiner aus dem Hohen Feld linksrum will.

Nun soll auch die Bimmel aus Friedrichshagen einen Teil der Strecke im 10 Minutenabstand fahren. Hatten wir früher schon mal, die Einsetzer wendeten dann samt Anhänger am Depot. Die hatten Anhänger! Wer kann sich noch daran erinnern? Das ist so ein zweiter Wagen, der hinten dranhängt! Sowas gibt es z. Bsp. heute in Leipzig, da hängt sowas hinten dran an den runden Uralt-Tatras und hat heute einen barrierefreien Mitteleinstieg. Unsere „Heidelbeeren“, die viel stabiler sind als die Neuanschaffungen und schon Fahrer überlebt haben und auch noch rollern wenn die Nachfolger durchgerostet sind und das Elektronikklimbim an abgelebten Leiterplatten leidet.

Nun soll die Bimmel etwas weiter fahren als nur zwischen Friedrichshagen und dem Depot. Was bietet sich da an? Eine Wendeschleife. Wie sollte die aussehen? Nun, wie ein Kreis, damit der Pilot da sitzen bleiben kann wie er ankommt. Und sowohl als auch abbiegen oder wenden kann!
Was wäre dann richtig sinnvoll? Ein Kreisverkehr um die Bäume der Haltestelle Grätzwalde herum samt Autokreisel, damit jeder nur noch rechts zu seinem Tempel, also von der Musikschule bis zur Theke… äh Apotheke und den ganzen Ladengeschäften abbiegen kann. Der Kreisel muß ja nicht unbedingt kreisrund sein, siehe Erkner oder Storkow, wo der Kreisverkehr ja auch mehr dem Allerwertesten eines Kommunalleitsterns ähnelt. Und die Kommune könnte an Blinkmuffeln gut verdienen!

Nun, was spricht dagegen? Verwaltungsmuffel, die sich fürchten mit Landes- Kreis- und Kommunalstraßenfürsten zu kommunizieren. Straßenbahnhobbypiloten, die nur den Bahnkreisel am Berliner Besarinplatz als Minimalradius kennen bzw. den vom alten Alex nicht mehr. Aber, wir haben ja keine quietschenden Gothaer Zweiachsdonnerbüchsen mehr sondern Drehgestellwagen. Kleine Radien gibt es an der Wendestelle Friedrichshagen, wenn man die zu einem Kreis zusammentut reicht das für Grätzwalde. Es gibt sowas in Odessa, da können die Züge in beide Richtungen wenden und das tun sie seit über 60 Jahren auf Schienen wo ein Deutscher Prüfer tot umfallen würde! Ich würd den Fritze ja mal mit hinnehmen, allerdings fahre ich solche Strecken mit dem Auto und wenn er dauernd links abbiegen will mag das politisch recht sein, wir kämen aber nie an! (den Kurswagen der Bahn von Berlin dorthin gibt es leider nicht mehr!)

Also: man sollte darüber reden. Mit den Beteiligten. Man muß ja nicht gleich enteignen wie ein engagierter Gemeindevertreter das gern täte. Wo ein Wille ist – ist auch ein Weg. Ich kann mir in der Mitte unter den Bäumen einen Fahradparkplatz und ein Glasbiergeschäft vorstellen. Letzteres gibt es in Odessa auch. Gab es auch früher in Friedrichshagen in der Wendeschleife! Da konnte man flüssig warten bis die Bahnen etwas leerer wurden…

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Redaktion Schöneiche Online