Mobilität der Zukunft in Oder-Spree – ÖPNV für jedermann und jederzeit

(PM/BVB/Freie Wähler) Im Landkreis Oder-Spree denkt beim Stichwort Zukunft der Mobilität aktuell wohl jeder an die Tesla Giga-Factory und das Thema Elektrofahrzeuge. Alle damit zusammenhängenden Probleme beschäftigen den Landtagsabgeordneten Dr. Philip Zeschmann von Beginn an, seit nunmehr fast 2 Jahren.

Das Thema „Verbesserung der Mobilität“ insbesondere im ländlichen Raum beschäftigt ihn in seiner Funktion als Kreistagsabgeordneter sogar schon seit vielen Jahren: Wie kommen wir im Kreis Oder-Spree zu einem zukunftsfähigen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) – sowohl mit Bus, als auch mit Bahn (Schienenpersonennahverkehr/SPNV) und mit allen weiteren denkbaren Varianten? Diese weitreichende Frage ist mit zentralen und vielschichtigen Aufgaben zugleich verbunden: Zunächst soll der ÖPNV für die Bürger und die Betreiber (die Kommunen) gleichermaßen bezahlbar sein. Gleichzeitig soll er attraktiv in der Streckenführung und in der Taktung sein, damit er von den Bürgerinnen und Bürgern stärker angenommen und genutzt wird. Auch die Umweltfreundlichkeit des ÖPNV steht als Thema vorne an.

Würde all das in Kombination gelingen, so würde die von kommunaler Seite zu gewährleistende Grundversorgung einer zufriedenstellenden öffentlichen Mobilität für die Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum gesichert sein und auch die Verkehrswende erreichbarer sein. Will man dies alles in einer Lösung verbinden, sollten ÖPNV mit den Angeboten der verschiedenen Verkehrsunternehmen im Straßen- und Bahnverkehr sowie weiterer ergänzender Varianten vor allem eins sein: innovativ und perfekt vernetzt – also gut durchdacht, modern und zukunftsfähig!

In dieser Richtung engagiert sich die Kreistagsfraktion BVB/Freie Wähler mit ihrem Kreissprecher Dr. Zeschmann zunehmend erfolgreich: Im Februar dieses Jahres gelang es der Kreistagsfraktion BVB/FW nach monatelangem Ringen vorerst zu verhindern, dass ein neuer Nahverkehrsplan (NVP) im Kreistag verabschiedet wurde. Denn dort werden die planerischen Vorgaben für die Organisation des Busverkehrs in Oder-Spree gemacht und er bildet die Grundlage für die Neuvergabe an entsprechende Verkehrsunternehmen. Im Frühjahr gelang ein weiterer Schritt: Entgegen dem althergebrachten (und in den letzten Jahren die Situation wenig verbessernden) Weg einer „nur“-Fortschreibung des NVP für den ÖPNV auf Kreisebene, kam man überein, dass zunächst ein Mobilitätskonzept erarbeitet werden soll, welches die allumfassenden Bedarfe der Nutzung und die Möglichkeiten der Anbieter/Betreiber betrachten und berücksichtigen soll, bevor der ansonsten sehr altbackene NVP verabschiedet würde.

Auf der Basis des Mobilitätskonzepts sollen die bisherigen Rahmenbedingungen des NVP vom Grundansatz her neu gedacht und, wo als notwendig erachtet, überarbeitet werden. Dabei könnte die Lösung nach Auffassung der BVB/Freie Wähler-Kreistagsfraktion in einem Mobilitäts-System liegen, welches die Hauptlinien zu den wichtigsten (Mittel-)Zentren durch eine hohe Taktfrequenz verstärkt und durch bedarfsbestimmte Zubringerangebote ergänzt.
In einem ersten Schritt sollten verlässliche, flexible Angebote in Ergänzung zum klassischen Linienverkehr auf den Hauptachsen geschaffen werden: Einbindung durch organisierte Privatmitnahmen und Bürgerbusse, Ausweitung und Harmonisierung bestehender RufBus-Angebote, Ausweitung zu einem System nachfragebasierter taxiähnlicher Personenbeförderung zur flächenhaften Bedienung (sogenannte„On-demand“-Verkehre). Die Maßnahmen dienen dazu, das vorhandene Mobilitätsangebot zu verdichten und neue Angebote für bislang nicht bediente Siedlungen einzuführen und vor allem eine Mobilitätsgarantie für das System des ÖPNV zu etablieren.

In Oder-Spree wären das die Hauptbahnlinien RE 1 und RB 36 sowie zusätzlich einige Hauptbuslinien, mindestens im PlusBus-Standard für die Regionen, die über keine (gut erreichbare) Schienenanbindung verfügen. Die Bahnhöfe/Haltepunkte könnten per Anruf(Sammel)Taxis von jedem Punkt des Landkreises, also auch dem kleinsten Dorf, angefahren werden. So wird es in Sachsen-Anhalt bereits seit 2019 in Pilotprojekten mit selbstfahrenden Systemen, die per App vom Handy aus bestellt werden können, erprobt (hier muss eine telefonische Bestellbarkeit natürlich auch zum Angebot gehören!). Hierzu sollte eine Förderung zur Erprobung von innovativen Formen von Mobilität nach der Richtlinie „InnoMob“ des Ministeriums für Infrastruktur und Landesplanung im Landkreis-Oder-Spree beantragt werden.

Als Vorsitzender der Kreistagsfraktion BVB/Freie Wähler setzt sich auch Dr. Philip Zeschmann dafür ein, dass entsprechende, möglichst sogar darüber hinaus gehende, Ergänzungen oder besser Korrekturen des NVP in den Fachausschüssen diskutiert und letztlich per Kreistagsbeschluss auch verabschiedet werden. Denn nur mit einem solchen Mobilitäts-System wird vermieden, den althergebrachten NVP in Oder-Spree mit einer Vielzahl von festen, wenig genutzten und damit teuren Bus-Linienverbindungen (mit mehr oder weniger dünnen Fahrplänen) fortzuschreiben, was gleichzeitig nur die fehlende Attraktivität des Öffentlichen Nahverkehrs zementieren und immer mehr finanzielle Mittel binden würde, ohne die Mobilität und Erreichbarkeit in der ländlichen Fläche merklich zu erhöhen. Stattdessen muss eine Erreichbarkeit jedes auch noch so abgelegenen Punktes eines Landkreises bei gleichzeitiger Beherrschung der Kostenentwicklung realisiert werden. Also eine ÖPNV-Anbindung für jedermann und jederzeit.

Die BVB/Freien Wähler rufen dazu auf, sich für ein bezahlbares, innovatives, attraktives Mobilitäts-System zu engagieren. Helfen Sie mit und schreiben Sie an den Landrat Oder-Spree, Herrn Lindemann, dass auch Sie sich ein modernes und nachhaltig konzipiertes ÖPNV-System – wie oben beschrieben – von ihren Volksvertretern wünschen und erwarten.

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Redaktion Schöneiche Online