Muss die Straßenbahn wirklich bis ins Klassenzimmer fahren?

(Artikel/G. und S. Kutschan) Um der provokanten Frage nachzugehen, haben wir das leicht hügelige wunderschöne Gelände der zukünftig weiterführenden Schule zwischen Wittstockstraße und Woltersdorfer Straße zu Fuß erkundet. Per Zeitmaschine verjüngt und in die zukünftige Umgebung gebeamt, sind wir alle möglichen Schulwege abgeschritten.

In allen drei SRS-Planvarianten kreuzt die SRS die beidseitig von Baumreihen begrenzte naturnahe und zukünftig verkehrsberuhigte Woltersdorfer. Träumend darf man da nicht aus der Schule kommen und sich zu Fuß auf den Heimweg machen.

Warum kann in der Variante V2.2 der öffentlichen Auslegung die SRS am Autohaus Kalkberger Straße abzweigend, nicht vor der Woltersdorfer Str. wenden, so wie es unten im Lageplanausschnitt „Bestand“ des Planverfassers Voigt Ingenieure vom 30.04.2021 ergänzend skizziert ist? Sind denn 3 Minuten Fußweg schon unzumutbar?

Ein Kraftfahrzeugzubringer könnte parallel zum Gleisbett an einem Parkplatz ebenfalls vor der Woltersdorfer Straße enden und letztere zu einer gefahrlosen und gefühlt integralen Tangente des Schulareals werden lassen. Damit wäre eine Entflechtung sowohl von Baumaßnahmen als auch von kraftstoffunterstütztem von kraftstofffreiem Verkehr gewährleistet. Versorgungsfahrzeuge könnten hier bei Bedarf ausnahmsweise die Woltersdorfer Straße queren.

Übrigens, die langen Wege (ohne jede SRS-Erweiterung) liegen zwischen 300 m und 400 m. Sie sind zu Fuß in 10 Minuten zu bewältigen, was den zunehmenden Bewegungsmangel der Kinder entgegenwirken würde.

Günter und Sabine Kutschan

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Redaktion Schöneiche Online

2 Gedanken zu „Muss die Straßenbahn wirklich bis ins Klassenzimmer fahren?

  1. Fritz R. Viertel

    Wer will, dass mehr Menschen auf’s Auto verzichten können, muss ihnen vernünftige Alternativen anbieten. Viele Menschen, die im Südosten von Schöneiche wohnen, haben bislang keine akzeptable ÖPNV-Anbindung. Ein Abzweig der Straßenbahn entlang der Woltersdorfer und der Bremer Straße bis fast zum Kieferndamm könnte das ändern. Fährt die Tram von dort und von Rüdersdorf jeweils im 20 Minutentakt ab, ergibt sich ab Grätzwalde obendrein ein sauberer 10 Minutentakt. Allein die Schule anzuschließen, wie in dem Verkehrsgutachten zum B-Plan vorgestellt, springt tatsächlich zu kurz. Da muss noch nachgearbeitet werden. Übrigens fügt sich ein modernes Rasengleis wunderbar in die Landschaft ein und sorgt zudem dafür, dass die Straßenbahn kaum zu hören ist. Ist aber alles noch Zukunftsmusik. Die Planungen für ein solches Projekt brauchen (leider) Jahre. Bis dahin sollte im B-Plan der Platz für die Trasse freigehalten werden.

  2. Stefan Brandes

    Liebe Familie Kutschan,

    die Straßenbahn ist an dieser Stelle noch lange nicht beschlossen. Die Hürden für eine neue Trasse sind relativ hoch, unter anderem muss es eine positive Kosten-Nutzen-Analyse dafür geben. Die wird mit Sicherheit nicht für die paar Meter bis zur Schule erreicht. Dort eine Trasse vorzuhalten, die langfristig einen großen Teil von Hohenberge erschließen kann, ist trotzdem nicht verkehrt. Erst einmal wird sie grün und ohne Gleise bleiben.

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