Sperrung Flakenfließbrücke und Tarifzonengrenzen vergrößern Verkehrschaos an der Gigafactory

(PM/Zeschmann) Nach der Eröffnung der Teslafabrik ohne Planung und Bau einer Entlastungsstraße für Erkner folgt nun eine rund einjährige Sperrung der zentralen Brücke in Erkner!

Brückensanierung blockiert eine von nur zwei Routen zur Gigafactory
Die Flakenfließbrücke in Erkner soll von Ende 2022 bis Ende 2023 komplett gesperrt werden. Sie stellt eine von nur zwei direkten Straßenverbindungen aus dem südöstlichen Berlin zum Berliner Autobahnring und damit zur Tesla-Gigafactory dar. Hierzu der Landtagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher Dr. Philip Zeschmann (BVB / FREIE WÄHLER): „Wir erwarten, dass die werktäglichen Staus in Erkner im kommenden Jahr endgültig zu einem Verkehrsinfarkt werden. Nun rächt sich, dass die Regierungskoalition seit Jahren die von der BVB / FREIE WÄHLER Fraktion mehrfach beantragte Prüfung und Schaffung einer entscheidenden Entlastungsstraße von Gosen Neu Zittau bis zur Autobahnauffahrt Freienbrink (Anbindung nach Westen in Richtung Berlin) verweigert und alle machbaren Varianten im Landtag abgelehnt hat. Auch die Glaubwürdigkeit von Verkehrsminister Beermann, der im März 2021 eine ernsthafte Prüfung der vorgeschlagenen Varianten öffentlich im Fachausschuss zugesagt hat, hat mit dem Eingeständnis einer völligen Untätigkeit und damit auch der Unwilligkeit sehr gelitten.“
Tarifzonengrenze direkt am Gewerbegebiet und quer durch Tesla-Gelände
Wer derweil versucht mit dem ÖPNV per Bahn den Stau zu umgehen muss unter Umständen tief in die Taschen greifen. Denn die Haltestelle bei der Tesla Gigafactory im Gewerbegebiet Freienbrink liegt – im Gegensatz zur Bahnstation Fangschleuse – außerhalb des ABC-Tarifgebietes der Verkehrsverbundes Berlin Brandenburg (VBB). Wer also per Buslinie 419 zu seinem Arbeitsplatz in der Gigafactory oder in anderen Gewerbebetrieben will, müsste trotz ABC-Ticket täglich Anschlussfahrtscheine lösen. Oder gleich den ganzen Landkreis Oder-Spree hinzubuchen. Mehrkosten: 369,60 Euro pro Jahr. Tesla bietet als Alternative einen eigenen Shuttle-Bus für seine eigenen Mitarbeiter an.

Die Busse der Linie 419 fahren derweil oft nahezu leer, da die Tesla-Angestellten lieber auf das für sie kostenlose Shuttle warten. Der neue Bahnhof „Fangschleuse“ direkt am Nordende des riesigen tesla-Geländes soll ohnehin im Tarifbereich C liegen. Für die Angestellten der anderen Unternehmen und Zulieferer bleibt das Problem der Tarifzonengrenzen jedoch dauerhaft. Sowohl der Busverkehr Oder-Spree, als auch Landkreis weigerten sich, potentielle Einnahmeverluste hinzunehmen. Tesla wollte die Kosten nicht decken, eben so wenig die Landesregierung. Hierzu der Landtagsabgeordnete Philip Zeschmann (BVB / FREIE WÄHLER): „Der Kleinkariertheit bezüglich der Tarifzone macht den ÖPNV und das Pendeln per Bahn noch weniger attraktiv. Eine von den Koalitionsfraktionen auf dem Papier vertretene „Verkehrswende“ sieht für uns anders aus.“
Hintergrund

Fast der gesamte Verkehr vom Südosten Berlins zur Tesla-Gigafactory zwängt sich über nur zwei Straßen nördlich und südlich des Müggelsees. Dabei handelt es sich um Fürstenwalder Damm/Fürstenwalder Allee im Norden beziehungsweise Müggelseedamm / Gosener Landstraße im Süden. Beide laufen östlich des Müggelsees in der Friedrichstraße in Erkner zusammen. Von dort ist die Fangschleusenstraße der einzige Weg zur Autobahn – dem aktuell einzigen praktikablen Weg zur Tesla-Gigafactory. Damit sind diese Straßen für Tausende Berliner der Weg zu ihrem Arbeitsplatz im Gewerbegebiet Freienbrink samt der dortigen „Tesla Gigafactory“. Die BVB / FREIE Wähler Fraktion forderte und beantragte seit Jahren im Landtag mehrfach die Schaffung einer direkten Verbindung über die Straßenverbindung südlich des Müggelsees und Neu Zittau direkt zur Autobahnauffahrt Freienbrink/Tesla, deren westliche Anbindung immer noch fehlt. Seitens Regierungskoalition wurden jedoch alle Optionen abgelehnt und zudem keinerlei eigene Vorschläge geprüft, entwickelt oder gar umgesetzt.

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Redaktion Schöneiche Online