Ortsentwicklung

(Satire/Kater)

Ortsentwicklungsausschuss. Bauausschuss hieß das Gremium in meiner Jugend. Und so heißt es wohl auch im restlichen Deutschland. Danach hieß es hier Ortsplanungsausschuss. Man plante im Kopf und auf dem Papier. Jetzt entwickelt es sich. Miau, kommt mir bekannt vor. „Die Kuh im Propeller“?

Um bis Redaktionsschluss etwas zu liefern, ich also in den Ortsentwicklungsausschuss. Die Naturschutz-Grüne leitete die Sitzung. Und die Bauamtsleiterin war mir auch neu, aber einwandfrei kundig.
Als erstes gings um den Gehwegausbau – nicht Reparatur – Lindenstraße, Am Goethepark und speziell den Bunzelweg. Diskussion um die Breite von wegen der Bäume. Die Vorplanung. Das heißt es wird noch umfänglich weiter geplant. Schlängelt man sich schmal um die Bäume herum? Soll das eine Geh-Radweg-Kombination werden? Der Bürgermeister soll mal bis zum Hauptausschuss liefern.

Und überhaupt, was soll in diesem Jahr an Straßen, Rad- und Gehwege geschaffen werden und in welcher Reihenfolge. Der Einzig Wahre priorisierte unentwegt wieder die Lübecker Straße. Aber selbst die neue Chefin wusste, dass der größte Teil der Lübecker Berliner Gebiet ist. Ja, aber der Plus-Bus fährt jetzt da lang, sein neues Argument! Also Verwaltung macht mal was!

Bei der Woltersdorfer Straße und der Anbindung ans künftige Gymnsium gab es keinen Widerspruch zur Prioritätsstufe 1. Und bei den Kinderspielplätzen war man sich mit dem Landkreis einig, ab wieviel Wohnungen sowas spendiert wird, bzw. amtsdeutsch ab wieviel „anrechenbaren Aufenthaltsträumen“.
Zur Bauvorschift der Schotterverbotssatzung hatten sich zwei Bürger geäußert. Einer dafür, einer dagegen. Der Gegner meinte, dass man den Bürgern prinzipiell selber überlassen soll, wie sie ihre Gärten gestalten. Seiner Anregung wurde in der Abwägung nicht gefolgt. Ich schätze, die Verbotssatzung wird in der Gemeindevertreung beschlossen.

Ach noch was. Es gab auch jede Menge Änderungsanträge in der Sitzung. Ich entschuldige mich hiermit, dass ich immer über die vielen Änderungsanträge in den Gemeindevertretersitzungen mautze und auf die Ausschüsse verweise. Also hier hats auch jede Menge dieser fraktionellen Forderungen gegeben.

Interessant war Frage und Antwort zur Baumfällung an der Warschauerstraße hinter Aldi, die der Bündnisbürger stellte. Also die Fläche gehört dem Kreis, und der entscheidet, was er da baut. Das Waldesgrün ist deshalb auch nicht unsres. Und ab Ende Februar darf sowieso nicht mehr gefällt werden. Oder wer doch? Die Untere Naturschutzbehörde dürfe sich rechtlich das selber genehmigen. Und der 2. März sei ja zeitnah gewesen. Der Bürgermeister möchte in der GV-Sitzung erklären, wer, was, wann, wem und wo anweisen darf.
War interessant an diesem Donnerstag. Und schließlich hatte wohl jeder zu allem mehr oder weniger sachkundig seine Meinung geäußert.

Aber um noch mal auf Soschtschenkos Kuh zurückzukommen: „Es entwickelt sich, Genossen Bauern!“

Ihre Miau-Journaille

Quelle: SchöKo 4/23

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Redaktion Schöneiche Online