Mittwochsfrage 2 – Weiterführende Schule in Schöneiche

Schöneiche-Online will bis zum Wahltag alle vier Kandidaten vorstellen. Dazu stellen wir ihnen jeden Mittwoch eine Frage und listen hier die Antworten der Kandidaten auf.

Diesen Mittwoch lautet die Frage: Wie stehen Sie zu einem Oberschulprojekt in Schöneiche? Welche Initiative würden Sie unterstützen: eine öffentliche oder eine private Oberschule in Schöneiche?

Dr. Philip Zeschmann (UBS/BVB-Freie Wähler)

Ich werde als Bürgermeister selbst die Initiative ergreifen um unseren Kindern endlich eine weiterführende Schule in Schöneiche anbieten zu können. Ob privat oder öffentlich hängt davon ab, was möglich ist.

Als Voraussetzung für einen öffentl. finanz. Schulneubau versuchte ich als Kreistagsabgeordneter mehrmals Schöneiche in den Schulentwicklungsplan LOS aufnehmen zu lassen.

Zudem unternahm ich bereits von 2005-11 viele Versuche, eine weiterführende Schule nach Schöneiche zu bekommen, die hauptsächlich am Verhalten des bisherigen Bürgermeisters scheiterten.

Deshalb hatte ich auch im Herbst 2009 das Bürgerbegehren „Erst Schule, dann Rathaus“ initiiert und organisiert. Trotz erreichter Zustimmung der Wahlberechtigten dazu wurde es mit fadenscheinigen Verweisen auf Beschlüsse der Gemeindevertretung (GV) aus den 90er Jahren abgewiesen.

Weitere Aktivitäten für eine weiterführende Schule:

  • 2005/06 – Bürgerinitiative „Pro Schule“

Das Interesse 9 freier Schulträger scheiterte an der Bevorzugung des Rathausbaues durch den BM.

  • 12/2008 – Beschluss der GV zur grundsätzlichen Befürwortung einer weiterführenden Schule.
  • 2009 – Beschluss der GV zur Durchführung einer Ausschreibung für einen Schulträger. Die 4 Bewerber zogen sich mangels Entgegenkommen zurück.

01/2010 – Kontakt zur Evangelischen Schulstiftung in Berlin hergestellt und Mitbegründer des Fördervereins „Ev. weiterführende Schule für Schöneiche e.V.“
Bis Herbst 2011 Entwicklung eines Schulkonzeptes sowie Initiierung der begleitenden Beschlüsse in der GV einschl. Erarbeitung entspr. Verträge zur

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Ingo Röll (parteilos für die CDU)

Schöneiche bei Berlin ist eine der zuzugsstärksten Gemeinden im östlichen Berliner Umland. Insbesondere Familien mit Kindern ziehen in unseren Ort. Daher ist es nur folgerichtig, dass Schöneiche den Anspruch hat, eine weiterführende Schule im Ort zu haben.

Ich sehe es als Bürgermeister als meine Aufgabe an, gemeinsam mit der Mehrheit der Gemeindevertretung, darum zu ringen, dass Schöneiche weiterführende Schule erhält.

Der Gemeinde ist es in der Vergangenheit nicht gelungen die staatlichen Schulträger davon zu überzeugen, dass Schöneiche der geeignete Schulstandort für eine weiterführende Schule ist. Inwieweit dies künftig gelingen wird, kann nur gemutmaßt werden. An den Schulstandorten Rüdersdorf und Erkner wird derzeit investiert.

Die Absichtserklärung der Gemeindevertretung für eine weiterführende Schule liegt als Beschluss vor. Jetzt gilt es, diesen mit Leben zu füllen. Dabei ist jeder Schulträger eingeladen, der ein tragfähiges Konzept vorlegt, egal ob staatlich oder privat finanziert – für die Schöneicher Kinder muss eine gute Lösung gefunden werden.

Erfolgreiche Modelle privat getragener, weiterführende Schulen gibt es im Umland, selbst in wesentlich kleineren Gemeinden.

Schöneiche steht es zu, Ansprüche für eine weiterführende Schule anzumelden und durchzusetzen! Der Bürgermeister ist hierbei die treibende Kraft!

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Uwe Klett (LINKE/GRÜNE)

Im (zer-)gegliederten Schulsystem gibt es als weiterführende Schulen nach der Grundschule die Oberschule (bis 10. Klasse), das Gymnasium (bis 12. Klasse) und die Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe (bis 13. Klasse). Grundsätzlich bin ich für ein längeres gemeinsames Lernen über die 6. Klasse hinaus. Der Erwerb sozialer Kompetenz und auch  den „Spätstartern“ – insbesondere Jungen – die Möglichkeit zu eröffnen, sich bis zur 10. Klasse für ein Abitur an ihrer Schule zu entscheiden, sprechen für diese neue Schulform. Unstrittig ist, dass die Grundschulen von Schöneiche mit ihrer durchschnittlichen 5-Zügigkeit eine gute Basis für eine weiterführende Schule bis zum Abitur darstellen. Ich will ein solches Projekt anpacken und dafür viele Eltern und Pädagogen gewinnen. Noch ist der Landkreis als Entscheider nicht auf unserer Seite. Deshalb wäre ein erster Schritt, dem Landkreis ein Bildungskonzept dieser neuen Schule vorzulegen, das einhergeht mit einer neuen Schulform, die das Land Brandenburg auch finanziell erheblich unterstützen will: die „Schulzentren“, in denen Schüler von der 1. Klasse bis zum Abitur lernen können, wenn die Eltern dies wünschen. Die Grundlagen für den „Schöneicher Schulkampus“ sind mit den beiden Grundschulen schon gegeben. Ein zukunftsweisendes Schulkonzept ist nötig, um die staatliche Förderung in vollem Maße zu erhalten – schließlich geht es um Grundstückserwerb, Schulneubau, Sporthallenneubau, Sportplatzneubau und Lehrerstellen,  also einen zweistelligen Millionenbetrag. Wenn sich dennoch der Landkreis gegen das neue Bildungskonzept hunderter Eltern Schöneiches und seiner Gemeindevertretung stellen sollte, dann ist die Option nach einer Schule in freier (nichtstaatlicher) Trägerschaft ernsthaft zu verfolgen. Wobei auch eine eigenständige gemeindliche Trägerschaft zu durchdenken wäre. Aber bei allen freien Schulen bleibt ein erhebliches Finanzierungsrisiko! Dies alleine durch Schulgeld zu kompensieren, wird nicht ausreichen und grenzt auch Familien mit geringem Einkommen aus. Wenn wir als Gemeinde also eine solche Option erwägen sollten, dann sollten wir uns auch klar zur gemeindlichen Förderung von Schulplätzen für all jene, die sich ein solches wünschenswertes Bildungsangebot bis zum Abi nicht leisten können, bekennen. Weiteres über mein Schulprojekt können Sie erfahren unter: www.uweklett.de

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Ralf Steinbrück (SPD)

Es gibt in Schöneiche den Bedarf für eine weiterführende Schule. Die Einwohnerzahl und die Schülerzahl – Tendenz steigend – belegen klar diesen Bedarf. Das sollte aber meiner Meinung nach keine Oberschule sein, sondern ein Gymnasium. Es ist aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar, dass die Landkreise die Gymnasien in Erkner (LOS) und Rüdersdorf (MOL) immer weiter ausbauen. Stattdessen könnte auch eine solche Bildungseinrichtung in Schöneiche entstehen.

Allerdings sind die Aussichten nicht gut und die Entscheidung über die Eröffnung einer solchen Schule liegt nicht bei uns in der Gemeinde. Wir können nur gute Voraussetzungen dafür schaffen, ein solches Vorhaben unterstützen und bei den zuständigen Stellen einfordern. Das sollten wir tun.

Die erste Priorität hat für mich eine öffentliche Schule. Dafür werde ich mich als Bürgermeister beim Landrat stark machen. Mit beiden Landkreisen (LOS und MOL) sollte ein abgestimmtes Konzept über die Schulstandorte in unserer Region entwickelt werden.

Alternativ unterstütze ich auch eine weiterführende Schule in freier Trägerschaft, wenn sich absehbar keine Chance auf eine öffentliche Schule abzeichnet und die Schule ein sozial ausgewogenes Schulgeldmodell hat.

Wichtig ist, mit allen Beteiligten ins Gespräch zu kommen, und sich als Gemeinde als interessanter Schulstandort zu präsentieren.

Lassen Sie uns gemeinsam Schöneiche gestalten! Erfahren Sie mehr zu mir und meinen Zielen unter www.ralf-steinbrueck.de und auf www.facebook.com/RalfSteinbrueck

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Die Reihenfolge der Kandidaten wird jedes mal neu gelost.

Haben Sie Fragen an die Kandidaten? Dann schreiben Sie uns einen Kommentar und wir fragen die Kandidaten für Sie!

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Redaktion Schöneiche Online

3 Gedanken zu „Mittwochsfrage 2 – Weiterführende Schule in Schöneiche

  1. hajodu

    Langsam geht einem der „einzig Parteiunabhängige“, der sich auf seinem verteilten Flyer selbst als sympathisch beschreibt, mit seinem ewigen „ich, ich, ich,..“ und ständigem Nachtreten erheblich auf den Wecker. Hoffentlich wird er nicht unser Bürgermeister!!

  2. Lutz Kumlehn - damals Vositzender und Verhandlungsführer des Fördervereins ev. weiterführende Schule Schöneiche bei Berlin e.V.

    Richtigstellung:
    Zitat aus dem Beitrag von Dr. Zeschmann: (01/2010 – Kontakt zur Evangelischen Schulstiftung in Berlin hergestellt und Mitbegründer des Fördervereins „Ev. weiterführende Schule für Schöneiche e.V.“)

    Den Konatkt zur Ev. Schulstiftung hat damals Frau Sybill May über Ihre Freundschaft zur damaligen Vorsitzenden der Schulstiftung hergestellt.

    Herr Dr. Zeschmann war lediglich beim ersten Treffen anwesend.
    An weiteren Treffen war er nicht anwesend, da das vom Vorstand des Fördervereins nicht gewünscht war und seine Teilnahme als kontraproduktiv eingeschätzt wurde.

    • Lutz Kumlehn

      Jetzt muss ich mich selbst korrigieren:
      Zum einen wird Frau „May“ nicht mit „y“ sondern mit „i“ geschrieben und sie war zwar zum ersten Gespräch mit der Schulstiftung dabei, jedoch wurde der allererste Kontakt von Frau Scriba aufgenommen.

      Wie auch immer, es war nicht Herr Dr. Zeschmann.

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