Die Linken Gedanken zu den „Visionen für Schöneiche bei Berlin“

Sehr geehrte Mitglieder des Fachbeirates „Visionen für Schöneiche bei Berlin“, im Juni dieses Jahres haben Sie die dritte überarbeitete Fassung Ihrer Broschüre „Visionen für Schöneiche bei Berlin“ veröffentlicht. Der Schöneicher Ortsverband der Partei DIE LINKE hat Ihre Ideen und Vorschläge für die Zukunft unseres Ortes aufmerksam gelesen und intensiv
diskutiert.
Wir danken Ihnen ganz herzlich für Ihre inzwischen mehr als zehnjährige
engagierte Arbeit und Ihre stets konstruktiven Vorschläge! Wir wünschen Ihnen
weiterhin viel Kraft und Zeit dieses Engagement fortzuführen.
Ein Großteil der Ideen, die Sie in der aktuellen „Visionen“-Broschüre für die
Gemeinde Schöneiche bei Berlin entwickelt haben, findet unsere volle
Zustimmung.
Das gilt insbesondere für Ihre Ausführungen zu den zu Siedlungsentwicklung
(1.2), Wirtschaft (1.3), Tourismus (2.7), Kultur (3.1), Sport (3.3) sowie zu den
Generationen/Altersgruppen (5).
Ihre Vorschläge zu Funktion, Beschreibung und Gestaltung der Ortsmitte (2.1,
2.2 und 2.3) finden wir sehr interessant. Wir sprechen uns dafür aus, diese in
entsprechende zukünftige Diskussionen zur praktischen Umsetzung der
Gestaltung der Ortsmitte ernsthaft einzubeziehen.
Natürlich gibt es auch einige Punkte, denen wir uns in der von Ihnen
formulierten Form nicht anschließen können sowie einige Ergänzungen.
So ist die Diskussion um ein weiterführendes Bildungsangebot in den letzten
Monaten sehr intensiv geführt worden. DIE LINKE hat sich in dieser Debatte
wiederholt deutlich dagegen ausgesprochen, Schöneiche als Standort für ein
Gymnasium zu etablieren. Wir wünschen uns eine Schule, die von allen
Schöneicher Kindern, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, der finanziellen
Situation ihrer Familie, ihrer Konfession und ihrer in einer bestimmten
Jahrgangsstufe erbrachten oder nicht erbrachten schulischen Leistung besucht
werden kann. Unserer Ansicht nach passt die von uns vorgeschlagene
Gemeinschaftsschule in staatlicher Trägerschaft, an der alle unsere Kinder von
der ersten Klasse bis zum Abitur gemeinsam lernen und leben, besser in die,
auch von Ihnen gezeichnete, Vision des zukünftigen Schöneiche bei Berlin.
So möchten wir denn auch den von Ihnen in der Einleitung des Kapitels „Kultur,
Bildung, Sport“ (3) formulierten Anspruch zum behutsamen und
verantwortungsbewussten Umgang der Schöneicher Bürger sowie dem
Charakteristikum der Toleranz und Weltoffenheit dahingehend konkretisieren,
dass die Grundlage dafür die Überwindung bzw. der Ausgleich der negativen (!)
Folgen sozialer, finanzieller, gesundheitlicher, kultureller und religiöser
Unterschiede ist. Zudem möchten wir in diese Überlegungen alle Schöneicher
„Einwohnerinnen“ und „Einwohner“ einbeziehen und nicht nur den Maßstab der
„Bürgerin“ oder des „Bürgers“ anlegen.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der unter „Bebauung der Ortsmitte“ (2.4) aufgeführte
Vorschlag zum Neubau des Schöneicher Schlosses als Hotel, Kommunikationsund
Tagungszentrum sowie Seniorenresidenz.
DIE LINKE favorisiert an dieser Stelle die Idee einer
Mehrgenerationenwohnanlage, die verschiedene Nutzungen, wie betreutes
Wohnen für Seniorinnen und Senioren sowie Wohngemeinschaften junger
Menschen kombiniert. Dies sollte zweckdienlich, in ansprechender
architektonischer Gestaltung und für ein breites Spektrum von Interessierten
erschwinglich umgesetzt werden.
Daran anschließend möchten wir eine Ergänzung zum Thema „Wohnen,
Wohnumfeld“ (1.1) unterbreiten. Zwar ist es richtig, dass die Mehrheit der
Schöneicherinnen und Schöneicher auch in Zukunft in Ein- und
Zweifamilienhäusern wohnen wird. Doch möchte DIE LINKE auch das Angebot
an kostengünstigem Wohnraum für finanzschwächere Bevölkerungsgruppen wie
Senior/innen, Arbeitslose oder Studierende/Auszubildende ausbauen. Dazu
wünschen wir uns eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft, die, durch die
Gemeindevertretung demokratisch kontrolliert, in Ausbau und Instandhaltung
der kommunalen Wohnungen investiert sowie bezahlbare Mietpreise garantiert.
Uneingeschränkte Zustimmung der LINKEN findet die Passage zum öffentlichen
Nahverkehr (unter 1.4), wenngleich es für uns auch Vision ist, diesen eines
Tages kostenfrei anbieten zu können.
Ergänzen möchten wir weiterhin Ihre Vision zur Ökologie (4). Neben all den dort
formulierten Vorschlägen, die unsere Unterstützung erfahren, möchten wir hier
auf die Zukunft der Energieversorgung eingehen. DIE LINKE möchte diese durch
den Rückkauf der Strom- und Gasnetze rekommunalisieren. Gemeindliche
Stadtwerke, die bspw. in Kooperation mit Nachbargemeinden realisiert werden
könnten, sorgen auch hier für stabil kostengünstige Preise für die
Verbraucherinnen und Verbraucher. Außerdem kann unter demokratischer
Regie Schritt für Schritt der Weg zur energieautarken Kommune mit 100 Prozent
erneuerbarer Energie gegangen werden.
Eine andere Ergänzung möchten wir zu den „Finanzierungen“ (6) vornehmen und
damit gleichzeitig auf ein Thema hinweisen, welches wir leider vergeblich explizit
in Ihrer Broschüre gesucht haben.
Wir wünschen uns einen funktionierenden Bürgerhaushalt zur Beteiligung der
Einwohnerinnen und Einwohner an den Finanzentscheidungen der Gemeinde.
Ein solches Instrument ist in der Vision der LINKEN wichtiger Bestandteil einer
umfassenden Partizipationsstruktur. Diese ist grundsätzlich offen für alle, die
sich mit ihren Ideen und ihrer Schaffenskraft für ein weltoffenes und tolerantes
Schöneiche bei Berlin einbringen wollen. Die Struktur ist, z.B. durch eine
wirksame Beteiligung der von Ihnen genannten sowie ggf. weiterer Beiräte,
institutionalisiert, wird jedoch auch darüber hinaus in regelmäßigen
Einwohnerversammlungen gepflegt, bei denen viele Interessierte konstruktiv mit
den Mitgliedern der Gemeindevertretung, der Bürgermeisterin oder dem
Bürgermeister sowie weiteren Vertreter/innen der Verwaltung und der Parteien
über aktuelle und langfristige Fragen diskutieren. Die Meinungen und
Vorschläge der Einwohnerinnen und Einwohner werden von allen
Entscheidungsträger/innen geachtet und beachtet.
Dies sind unsere Reaktionen auf Ihre jüngsten „Visionen für Schöneiche bei
Berlin“. Wir hoffen, die Diskussionen des Fachbeirates durch unsere Gedanken
zu bereichern. Gern bringen wir uns auch weiterhin in das Entstehen von
Visionen für die Zukunft unseres Ortes ein und danken Ihnen nochmals herzlich
für Ihre regelmäßigen Impulse!
Für den Ortsverband DIE LINKE. Schöneiche bei Berlin,
Beate Simmerl, Detlef Wilke, Fritz R. Viertel, Carola Meyer, Helga Lobsch,
Ilona Seidler, Jens Eberlein, Horst Röder und Katrin Hübner
Quelle Schöneiche bei Berlin, im November 2011 www.linke-schoeneiche.de
Reaktion zu den:
„Visionen für Schöneiche bei Berlin“
Stand Juni 201

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