Vorsitzende des Ortsverbandes DIE LINKE antwortet Jüttner

Sehr geehrter Herr Jüttner,

ich habe mich jetzt doch durchgerungen, Ihnen auf Ihr Schreiben vom 23.04.2012(link) zu antworten.  Wie Ihnen bekannt ist, bin ich seit einigen Jahren Vorsitzende des Schöneicher Ortsverbandes der Partei DIE LINKE mit mehr als 60 Mitgliedern sowie die Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE in der Gemeindevertretung.

DIE LINKE ging aus der letzten Kommunalwahl 2008 mit 26 Prozent der Stimmen als stärkste Partei hervor und stellt seitdem 6 Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter. Den Kandidaten der Partei DIE LINKE, Dr. Erich Lorenzen, wählten bei der Bürgermeisterwahl am 20.04.2012 1285 Bürger, was einem Stimmenanteil von rund 21% entspricht.  Ihre Aussagen sind etwas befremdlich für mich. Die Mitglieder unserer Fraktion sowie unseres Ortsvorstandes haben nie gegen den Bürgermeister gekämpft.  Warum sollten sie dies auch tun? Allen Mitgliedern der  Fraktion und unseres Vorstandes geht es darum, sich für die Interessen der Einwohnerinnen und Einwohner von Schöneiche einzusetzen. Das steht nicht nur in unseren Wahlprogrammen, das ist auch wirklich unser Ziel.  Wir sehen unsere Aufgabe in der Sicherung der öffentlichen Daseinsfürsorge, wir standen und stehen für Ehrlichkeit, Transparenz und Mitbestimmung. Wir stehen nach wie vor für eine staatliche Gemeinschaftsschule in Schöneiche. Alle Schöneicher Kinder sollen gleiche Bildungschancen bekommen, unabhängig vom sozialen, konfessionellen und finanziellen Hintergrund ihrer Familien. Unsere Aktivitäten auch gegenüber der rot-roten Landesregierung sind Ihnen bekannt. Die Rekommunalisierung der örtlichen Energieversorgung durch den Rückkauf der Strom- und Gasnetze und die Gründung kommunaler Stadt- bzw. Regionalwerke sind ein weiteres Ziel.  Es lassen sich noch wesentlich mehr Schwerpunkte aufzählen, aber die kennen Sie aus unseren Wahlprogrammen der letzten Jahre. Unser Auftreten, unser Engagement und unser Wirken in der Gemeindevertretung und den unterschiedlichsten Vereinen und Bündnissen in Schöneiche ist Anlass für sehr viele Schöneicherinnen und Schöneicher, uns ihre Stimme zu geben und somit ihr Vertrauen in unsere Arbeit auszusprechen.  Dass es zu Diskussionen und zum Teil auch hartem Ringen um Positionen kommt, liegt meines Erachtens auch in der unterschiedlichen Zielstellung, in der oft nicht gegebenen Transparenz und Offenheit aller Beteiligten.  Aber nie war es das Ziel den Bürgermeister zu bekämpfen. Dafür gibt es  zu viele inhaltliche Gemeinsamkeiten zwischen Ihnen und der Partei DIE LINKE.  Wir werden aber nie bedingungslos allen Beschlussvorlagen eines Bürgermeisters zustimmen und weiterhin eigene Beschlussvorlagen einbringen, die den Interessen der Einwohnerinnen und Einwohner von Schöneiche dienen.  Der Vorstand und die Fraktion der Schöneicher LINKEN nimmt Ihre Position zur Kenntnis, die Sie in Ihrem Schreiben vom 23.04.2012 zum Ausdruck gebracht haben. Selbstverständlich ist es Ihre Entscheidung, ob Sie von uns unterstützt werden möchten oder nicht.

Wir müssen uns allerdings nicht von Ihnen beschimpfen lassen!

DIE LINKE steht für ein soziales, ökologisches und demokratisches Schöneiche bei Berlin und ist nur den Schöneicherinnen und Schöneichern rechenschaftspflichtig! Mit freundlichen Grüßen

Beate Simmerl

Vorsitzende des Ortsverbandes DIE LINKE Schöneiche bei Berlin Schöneiche bei Berlin, 25.04.2012

Quelle: http://schoeneiche.dielinke-brandenburg.de/uploads/media/Antwort_Simmerl_25.04.2012.pdf

Archiv
Artikel von "Archiv" stammen aus der Zeit, als diese Seite noch vom BürgerBündnisSchöneiche verwaltet wurde. Die Artikel spiegeln weder die Meinung der Redaktion, noch des Vereins wider.
Veröffentlicht in Allgemein

4 Gedanken zu „Vorsitzende des Ortsverbandes DIE LINKE antwortet Jüttner

  1. Alexander F.

    Sehr geehrte Frau Simmerl,

    Ihre Antwort an die zugegebnen sehr anmaßend wirkende Erklärung des Bürgermeisters kann ich nur als sehr enttäuschend einstufen. Sie schaffen es mit keinem Satz, wirklich zufriedenstellende Entgegnungen zu liefern (ein Diskurs lebt jedoch von Argument und Gegenargument). Stattdessen belästigen Sie den aufgeschlossenen Leser dieser Seiten mit 465 Wörtern Selbstbeweihräuscherung und Eigenlob.

    Ganz erhlich, diesen Brief hätten Sie lieber nicht veröffentlichen sollen.

    MFG
    AF

    • Dusko

      In meiner Rage hab ich grad beemrkt, dass mein Kommentar ein wenig potschat formuliert wurde inkl. Grammatikfehler aber ich denke man weidf, was gemeint ist!

  2. Leonhardt, Dirk

    Liebe Schöneicherinnen und Schöneicher,

    der, der keinen Wahlkampf macht, macht ihn nur so, damit die Stimmen, die bisher für Dr. Lorenzen abgegeben wurden, nun bei der Stichwahl auf ihn fallen mögen. Umgekehrt wäre das vielleicht auch angestrebt gewesen. Sonnst hätte doch jetzt keine Wahlverliererkoalition für den amtierenden Bürgermeister gebildet werden müssen.

    Die wechselwilligen Wähler Schöneiches haben am Sonntag die Gelegenheit dieses falsche Spiel mit den demokratischen Wahlverhältnissen durch das einzig richtige Häckchen zu verändern.

    Nur noch Oliver Scholz ist motiviert und bereit den Auftrag des Bürgermeisterpostens zu erfüllen. Geben Sie ihm die Gelegenheit, das zu beweisen.

    Ich setze nunmehr auf die bisherigen Wähler der Linken, die mir vor der Wahl ebenfalls einen Wechsel für dringernd erforderlich zu verstehen gaben. Dass dafür nicht mehr unbedingt ihr Wunschkandidat zur Wahl steht, sollte bei einer Personenwahl einen Kompromiss wert sein!

    Sportliche Grüße

    Dirk Leonhardt

  3. Siegfried v. Rabenau

    nun, mit Koalitionen ist das so eine Sache. Das geht nicht unbedingt gut. Egal, wer hier Bürgermeister ist, das vorhandene Gemeindeparlament bleibt erst mal, und zwar so, wie es nun mal ist.
    Sonntag gibt es eine Stichwahl. Dafür haben sich die Schöneicher entschieden. Es bleiben zwei Kandidaten. Tja, der eine wird laut Artikelschreiber von einer Koalition der Verlierer unterstützt. Nun, wer nicht in die Stichwahl kommt, mag so bezeichnet werden. Allerdings sind die Unterstützer des anderen Kandidaten, der selber ein mehrfacher Ex ist, auch nicht unbedingt schon vor der Abstimmung Gewinner. Da gibt es diverse Ex-Vorsitzende von verschiedenen im Ort vertretenen Parteien, Ex-Bürgermeisterkandidaten, Ex-Apperatschiks usw., also auch nicht die geborene Gewinneransammlung. Leider muß man das mal deutlich machen, wenn die in Schöneiche-online recht einseitige Wahlaussage des Betreibers so öffentlich dargestellt ist. Ich möchte hiermit erreichen, und ich hoffe, der Kommentar erreicht die mitlesende Öffentlichkeit, dass hier nicht nur einseitig Dreck gekübelt wird auf den einen und der andere als Erlöserfigur dargestellt wird. Der kann aus den Sachzwängen auch nicht raus. Und wenn er es mit unlauteren Methoden versucht, ist er schneller wieder Ex als er denkt, falls er denn gewählt wird.

Die Kommentare sind geschlossen.