Solidarität mit den Streikenden bei der SRS!

Die Fahrerinnen und Fahrer der Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn (SRS) sorgen jeden Tag dafür, dass hunderte Menschen aus Rüdersdorf und Schöneiche bei Berlin pünktlich und sicher zur Arbeit fahren können. Die Beschäftigten in der Betriebswerkstatt sichern gleichzeitig den Fahrbetrieb technisch ab. Sie streiken seit heute für eine bessere Bezahlung und mehr Urlaubstage.

„Auf der Straßenbahnlinie 88 funktioniert der Verkehr zumeist zuverlässig, pünktlich und störungsfrei. Das können wohl alle Stammfahrgäste bestätigen“, sagt Fritz R. Viertel, Vorsitzender der Schöneicher LINKEN und selbst regelmäßiger Fahrgast sowie Aushilfsfahrer bei der SRS, „Deshalb verdienen die Beschäftigten der SRS bei ihrem Streik für bessere Entlohnung unsere Solidarität!“

Seit dem heutigen Mittwoch haben sich zahlreiche Festangestellte des Betriebs der landesweiten Streikbewegung im ÖPNV angeschlossen. Die Gewerkschaft Verdi reagiert mit unbefristeten Ausständen auf die Weigerung der Arbeitgeber, ein neues Angebot in der laufenden Tarifrunde vorzulegen.

Dazu erklärte der Verdi-Landesverband Berlin-Brandenburg in einer Pressemitteilung:

„ver.di fordert die Erhöhung aller Entgeltgruppen im Nahverkehr des Landes Brandenburg um monatlich 120 Euro brutto bei einer Laufzeit von 12 Monaten (Jahresvolumen 1.440 Euro). Ein entscheidender Punkt bei den gescheiterten Verhandlungen war die Forderung nach einer Regelung, die ausschließlich für Gewerkschaftsmitglieder gilt. Diese Vorteilsregelung hätte als kleiner Geldbetrag oder in Form zusätzlicher Urlaubstage vereinbart werden können. Die Arbeitgeber jedoch boten zuletzt  für das Jahr 2015 nur 45 Euro pro Monat mehr und weitere 45 Euro in der Mitte des Jahres 2016 bei einer Gesamtlaufzeit von 2 Jahren an. […]

In Brandenburg sind 17 Verkehrsbetriebe im Kommunalen Arbeitgeberverband Brandenburg (KAV) organisiert und damit tarifgebunden. Bei diesen 17 Unternehmen gibt es 44 Betriebshöfe und weitere ca. 10 Busstützpunkte, auf denen insgesamt rund 3.000 Beschäftigte arbeiten. Die Fahrzeugflotte aller Verkehrsbetriebe im Land besteht aus mindestens 700 Bussen und O-Bussen sowie etwa 150 Straßenbahnen.“ PM zum Streik im ÖPNV Brandenburg vom 25.04.2015

Trotz des Streiks verkehrte die SRS heute fahrplanmäßig im 20-Minuten-Takt. Vor dem Betriebshof in der Dorfstraße 15 wachte den gesamten Tag ein Streikposten. Interessierte können sich dort wohl auch in den nächsten Tagen über die Ziele der streikenden Beschäftigten informieren.

DIE LINKE bittet alle Fahrgäste um Verständnis, sollte es auf Grund des Streiks in den nächsten Tagen zu Verzögerungen oder Zugausfällen bei der SRS kommen!

Die Linke
Die Linke hat in Schöneiche rund 60 Mitglieder und parteilose Unterstützerinnen und Unterstützer. In der Gemeindevertretung sind wir derzeit mit 17,5 Prozent der Stimmen bzw. einer Fraktion aus 4 Mitgliedern vertreten.
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2 Gedanken zu „Solidarität mit den Streikenden bei der SRS!

  1. Fritz R. Viertel

    Hallo Stefan,

    ja, leider war das so. Das hat damit zu tun, dass ich als Aushilfs- bzw. Gastfahrer beschäftigt bin und nicht zum Stammpersonal der SRS gehöre. Ich bekomme nur einen Arbeitsvertrag für je 10 Monate auf 450-Euro-Basis (Minijob). Bezahlt werde ich nur für geleistete Arbeitsstunden. Es gibt keine garantierte Mindestarbeitszeit pro Monat, sondern nur Bedarfsarbeit. Die ist in den letzten Monaten sehr knapp, weil zum Jahresbeginn eine Reihe neuer Gastfahrer eingestellt wurde. Deshalb habe ich im März und April nur je zwei Dienste von rund 6 Stunden bekommen. Das macht bei einem Stundenlohn von 8,50 Euro nur einen Monatsverdienst von rund 100 Euro. Wenn man diesen Zuverdienst braucht – wie bei den Gastfahrern i.d.R. der Fall – wird eine Teilnahme am Streik festangestellter Kollegen ökonomisch schwierig. Die erhalten, wenn sie Gewerkschaftsmitglieder sind, zumindest einen anteiligen Lohnausgleich. Minijobber als Streikbrecher sind für den Betrieb also irre praktisch. Meine politische Überzeugung löst diese wirklich besch… Lage leider nicht auf. Übrigens eine gesetzliche Situation, die so im Rahmen der Agenda 2010 von SPD und GRÜNEN geschaffen worden ist.

    Solidarische Grüße,

    Fritz

  2. Stefan Brandes

    Hallo Fritz,

    und weil Ihr so solidarisch seid, fährst Du Straßenbahn, während die Kollegen streiken?

    Verwunderte Grüße
    Stefan

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