Mittwochsfrage 4 – Straßenbau

Schöneiche-Online will bis zum Wahltag alle vier Kandidaten vorstellen. Dazu stellen wir ihnen jeden Mittwoch eine Frage und listen hier die Antworten der Kandidaten auf.

Diesen Mittwoch lautet die Frage: Der Zustand der Straßen in Schöneiche ist ein viel diskutiertes Thema. Welche Schwerpunkte sehen Sie und wie wollen Sie diese lösen?

Dr. Uwe Klett (Linke/Grüne)

Während meiner ausgiebigen Fahrradtouren durch Schöneiche ist auch mir aufgefallen, dass im Vergleich zu den Nachbarorten doch noch erheblicher Aufholbedarf bei der Straßeninfrastruktur besteht. Ich will einen preiswerten, transparenten und zügigen Ausbau der bisherigen Sandstraßen, von denen ich 60 größere und kleinere gezählt habe, bewerkstelligen, indem mehrere Straßen einer Ortslage zu einer Quartiersbaumaßnahme zusammengeführt werden. Mischverkehrsflächen für alle Verkehrsteilnehmer, Verkehrsberuhigungen nach Wunsch der Anlieger, geringes Maß an Versieglungen und grüne Seitenbankette. So will ich jedes Jahr mindestens ein Quartier erschließen und in meiner Amtszeit den Straßenneubau auch beendet haben. Wer dazu mehr wissen will, ist herzlich eingeladen zum Ortstermin „Straßenbau – praktisch gesehen und diskutiert“ am Sonnabend, dem 19.11., um 11.00 Uhr, Fredersdorfer Str. Ecke Friedrich-Ebert-Str. in Vogelsdorf oder findet Interessantes unter www.uweklett.de Dass für ein solch ambitioniertes, aber auch notwendiges Programm eine Personalaufstockung notwendig ist, liegt in der Natur der Sache bei einem so bedeutsamen, gemeindlichen Investitionsvorhaben. Parallel dazu möchte ich ein Bewertung all jener Fußwege entlang historischer Straßenzüge mit Kopfsteinpflaster vornehmen, um wenigstens auf einer Seite einen auch von Fahrradfahrern – insbesondere Schülern – befahrbare Fußweg herzustellen. Und damit nicht genug! Nach Erarbeitung eines zukunftsorientierten Bus-Linien-Konzepts für alle Ortslagen sollen auch Bestandsstraßen ertüchtigen werden, um einer nachhaltigen Mobilität neuen Raum zu geben.

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Dr. Philip Zeschmann (UBS/BVB-Freie Wähler)

In den zurückliegenden gut 20 Jahren sind zu Recht viele Kitas und die beiden Grundschulen saniert oder neugebaut worden. Allerdings wurden darüber die Straßen, Fuß- und Radwege weitgehend vergessen. Ich habe Fortschritte auch hier seit 2008 immer wieder angemahnt und entsprechende Anträge in die Gemeindevertretung eingebracht.

Jetzt besteht erheblicher Nachholbedarf. Allerdings ist hier nach innerörtlichen Hauptverkehrs- und Verbindungsstraßen einerseits und Anliegerstraßen andererseits zu unterscheiden. Für Erstere gibt es die Straßenausbaukonzeption, die die Prioritäten des weiteren Ausbaus dieser für uns alle wichtigen Straßen festlegt. Die Reihenfolge ist hier: Kieferndamm, Berliner Straße, Brandenburgische Straße. Ich halte die zweite Priorität für die Berliner Straße aufgrund des vergleichbar guten Zustands für falsch und habe in den vergangenen Jahren einiges unternommen um hier die Reihenfolge richtig zu stellen und die Brandenburgische Straße an 2. Stelle zu setzten, denn sie ist nun mal die Hauptverbindungsstraße in unser Ortszentrum für alle südlich davon wohnenden Bürger und muss nach nunmehr 20 Jahren Streit endlich gemacht werden. An der Berliner Straße fehlt lediglich ein möglichst durchgehender Gehweg auf der Südseite für die Kitakinder.

Dagegen ist die Brandenburgische Straße in Teilen kaum noch befahrbar und die BVG hatte schon vor Jahren angedroht den Busverkehr wegen der Schädigung ihrer Busse dort einzustellen. Deshalb habe ich auch über Jahre eng mit der Bürgerinitiative Brandenburgische Straße zusammen gearbeitet und versucht eine Lösung herbei zu führen. Nachdem die Gemeindeverwaltung den in einer gemeinsamen Sitzung des Ortsplanungs- und des Verkehrsausschusses unter Beteiligung der BI und ihrer Straßenbaufachleute  gefundenen Kompromiss ignoriert und nicht weiter verfolgt hatte, habe ich die BI maßgeblich dabei unterstützt ein Bürgerbegehren zum Ausbau dieser für unseren Ort so wichtigen Straße durchzuführen. Leider wurde es trotz erreichter Unterschriftenzahl unter fadenscheinigen Gründen abgewiesen.  […]

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Ralf Steinbrück (SPD)

Der Straßen- und Wegebau ist für mich in den kommenden Jahren ein wichtiger Schwerpunkt der Investitionstätigkeit der Gemeinde. Das betrifft Gehwege, Hauptstraßen und bisher unbefestigte Straßen.

Immer mehr Schöneicher – jung und alt – sind auf Barrierefreiheit im öffentlichen Raum angewiesen. Das ist ein wichtiger Grund für Straßen- und Wegebau. Die erfolgreichen Gehweginstandsetzungen an Goethestraße und Heuweg möchte ich an weiteren Straßen fortsetzen.

Bei Trockenheit Staub, bei Regen große Pfützen und Matsch. Dieser Zustand in unbefestigten Straßen ärgert Anlieger, Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer. Daher möchte ich in den kommenden Jahren die unbefestigten Straßen Schritt für Schritt ausbauen. Wenn möglich zuerst da, wo es die Anlieger wünschen. Der Ausbau soll möglichst kostengünstig und in Abstimmung mit den Anliegern erfolgen. Niemand soll sein Haus wegen des Straßenbaus verkaufen müssen.

Das verbliebene Stück Kieferndamm muss 2017 gebaut werden! Die nächste große Aufgabe für die folgenden Jahre heißt dann Brandenburgische Straße.

Bei allen Straßen- und Wegebaumaßnahmen muss der Radverkehr mit bedacht werden. Bei innerörtlichen Fahrten, z.B. zur Schule, zum Einkaufen oder zum Arzt, spielt dieses Verkehrsmittel eine wichtige Rolle, die ich fördern möchte. Dabei geht es in der Regel in Anliegerstraßen nicht um selbständige Radwege, sondern um sicher und sauber nutzbare Gehwege und Fahrbahnen.

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Ingo Röll (parteilos für die CDU)

Der Ausbau der Brandenburgischen Str. ist aus meiner Sicht überfällig. Diese Straße ist eine der ortsprägenden Straßen Schöneiches. Bei den Anwohnern wackeln die Schränke, wenn ein Bus oder LKW vorbeifährt.

Um die Diskussionen in eine sachliche Ebene zurückzuführen, möchte ich, dass die Ingenieure den Gemeindevertretern und Anwohnern ihre Argumente erläutern und dann eine fachgerechte, wirtschaftliche Lösung zur Ausführung kommt. Die Ausführung muss auf Grundlage einer aktuellen Verkehrserhebung erfolgen, die dann auch Grundlage für die Einstufung entsprechend Beitragssatzung ist.

Eine Änderung der Beitragssatzung oder eine willkürliche Hochstufung der Straße ist aus meiner Sicht keine Alternative. Dies ist gegenüber den Anwohnern unfair, die den Ausbau ihrer Straße bereits bezahlt haben. Anwohnern, denen es schwer fällt, Beiträge zum Straßenbau zu leisten, muss von der Verwaltung unkompliziert geholfen werden.

Die Liste für die Reihenfolge des Straßenausbaus muss auf Aktualität überprüft und dann auch umgesetzt werden.
Straßen, in denen Kinder zur Kita, Schule oder zum Sport unterwegs sind, müssen Vorrang haben.

Der Bau bzw. die Instandsetzung von Rad- und Gehwegen muss ggf. losgelöst vom Ausbau der Straßen betrachtet werden. Wir haben Gehwege im Ort, die ältere Mitbürger teilweise nur unter großer Gefahr benutzen können. Dort muss sofort Abhilfe geschaffen werden. Viel befahrene Straßen ohne Gehwege sind für Fußgänger, insbesondere für Kinder, nicht gefahrlos benutzbar. Dort muss überlegt werden, wie ein Gehweg ggf. auch vor dem Straßenbau hergerichtet werden kann.

Anlieger, die den Ausbau ihrer Straße auch ohne Beteiligung der Gemeinde wünschen, muss von der Verwaltung unkompliziert geholfen werden.

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Die Reihenfolge der Kandidaten wird jedes mal neu gelost.

Haben Sie Fragen an die Kandidaten? Dann schreiben Sie uns einen Kommentar und wir fragen die Kandidaten für Sie!

 

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Redaktion Schöneiche Online

2 Gedanken zu „Mittwochsfrage 4 – Straßenbau

  1. Riedel

    Die Antworten ähneln sich und sind doch so verschieden .
    Schon aus diesen vier Antworten habe ich einen klaren Favoriten und Einen der bei mir ganz hinten ansteht.

    • hajodu

      Hallo, ich kenne zwar Ihre Wahl nicht, möchte mich aber klar positionieren mit dem, was ich als Kommentar zur Mittwochsfrage 2 geschrieben habe (bitte dort nachlesen). Vielleicht stimmen wir ja überein.

Die Kommentare sind geschlossen.