Straßenbau als Anliegersache

header_moz_logo_newMartin Stralau (MOZ) Beim Ausbau ihrer unbefestigten Straßen hinkt die Gemeinde Schöneiche massiv hinterher. Damit soll jetzt Schluss sein. Eine Richtlinie soll es Anliegern ermöglichen, ihre Straßen in Eigeninitiative und auf eigene Kosten befestigen zu lassen.

Schöneiche könnte neben dem Beinamen Waldgartenkulturgemeinde auch problemlos Sandstraßenkommune genannt werden. Immerhin mehr als 40 solcher unbefestigten Straßen gibt es dort. Dass ihre Zeit abgelaufen ist, ist längst beschlossene Sache. Schon im Februar fassten die Gemeindevertreter einen Grundsatzbeschluss, der vorsieht, dass bis 2025 etwa 90 Prozent der aktuell noch unbefestigten Straßen ausgebaut werden sollen. Nach dem Willen der Ortspolitiker sollen daher in jedem Haushaltsjahr „angemessene Mittel für Erschließungsmaßnahmen“ dieser Straßen eingestellt werden.

Der Beschluss wurde damals mit zehn zu neun Stimmen bei einer Enthaltung äußerst knapp gefasst. Er sah auch vor, dass im Juni dieses Jahres eine Richtlinie für den privat finanzierten Straßenbau beraten und beschlossen werden sollte. Jetzt liegt diese Richtlinie vor. Ihr Ziel ist es, Anliegern in Eigeninitiative und auf eigene Kosten die Erschließung und Befestigung ihrer Straße zu ermöglichen und damit den Straßenbau in weitaus kürzeren Zeiträumen umsetzen zu können, als es die Gemeinde allein schaffen würde. Voraussetzung ist, dass sich 80 Prozent der Anlieger mit dem Projekt einverstanden erklären und die Gesamtkostenübernahme durch sie geklärt ist.

Im Ortsplanungsausschuss wurde die Richtlinie am Montagabend in zweiter Lesung behandelt. Wenn es die Verwaltung schafft, die Änderungswünsche des Gremiums einzuarbeiten, kann das Papier den Gemeindevertretern zur nächsten Sitzung am 23. November zur Beschlussfassung vorgelegt werden.

Kritik gab es unter anderem von Lutz Kumlehn (CDU/BBS/FDP). Er bemängelte, dass in der vorliegenden Fassung der Richtlinie immer vom grundhaften Straßenausbau ausgegangen werde.

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Redaktion Schöneiche Online
Veröffentlicht in Allgemein

2 Gedanken zu „Straßenbau als Anliegersache

  1. Bürgerin Schöneiches

    Was ist denn schlimm an Sandstrassen und Kopfsteinpflaster? Macht nicht gerade das den Charme von Schöneiche aus?
    Wollen wir wirklich ein steril saniertes Schöneiche mit schön asphaltierten Straßen?

    • Ralf Steinbrück

      Sehr geehrte Bürgerin Schöneiches,
      es geht hier nicht um ein steril saniertes Schöneiche, sondern es geht um die Lebensqualität der Bewohner der Straßen und der Nutzer der Straßen. Die Anlieger an Sandstraßen leiden unter dem Staub, den die Fahrzeuge bei Trockenheit verursachen. Und wenn es regnet, reiht sich Pfütze an Pfütze, so dass man nicht trockenen Fußes und sauberen Schuhs das Haus verlassen kann. Gerade ältere Mitbürger haben erhebliche Probleme, diese Straßen mit oder ohne Hilfsmittel (Rollatoren, Rollstuhl) zu benutzen. Aber auch für andere Fußgänger und Radfahrer, aber auch Autofahrer, ist dieser Zustand mehr als unbefriedrigend.
      Wir brauchen keine Luxusstraßen, aber wir brauchen für alle (!) gut nutzbare Wege und Straßen.
      Kopfsteinpflaster in Anliegerstraßen ist kein Problem, wenn es Gehwege in ordentlichem Zustand gibt. In Hauptstraßen ist Kopfsteinpflaster wegen der Erschütterungen und des Lärms dauerhaft nicht tragbar.
      Wir dürfen bei Straßen nicht nur an Autofahrer denken, sondern auch an Fußgänger (Barrierefreiheit, Ältere) und Radfahrer.
      Den Charme Schöneiches würde ich auch nicht an den Sandstraßen festmachen. Da spielen für mich Bäume, Gärten und Baustruktur eine deutlich größere Rolle.

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