Der Favorit wankte, aber er fiel nicht

TSGL Schöneiche verliert Heimspiel in der 2. Volleyball Bundesliga gegen den neuen Tabellenführer TSV Giesen Grizzlys erst im Tie-Break

Foto. “Die Schöneicher Kevin Meusel und Sebastian Grösch (v. l.) im Block gegen den Giesener Milan Hrinak” (Maximilian Franz)
Die Zweitliga-Volleyballer der TSGL Schöneiche verloren am Samstagabend vor ca. 150 Zuschauern in eigener Halle ihr Punktspiel gegen die TSV Giesen Grizzlys mit 2:3 –Sätzen (28:26, 25:23, 11:25, 20:25, 13:25). Dabei lieferte das Schlusslicht dem neuen Tabellenführer über weite Strecken der 125 Spielminuten einen beherzten Kampf auf Biegen und Brechen, musste sich aber am Ende knapp im Tie-Break geschlagen geben. Somit konnten die Randberliner zwar einen unerwarteten Punkt gegen den großen Favoriten erkämpfen, verloren aber dennoch weiter an Boden im Abstiegskampf, da die unmittelbare Konkurrenz am Tabellenende ihre Spiele teilweise überraschend gewinnen konnte.Entsprechend gering fiel die Freude über die gute Leistung, die von den treuen Schöneicher Fans nach Spielschluss auch mit “Standing Ovations” gewürdigt wurde, bei den Spielern und Verantwortlichen des Gastgebers aus. Zu sehr nagte noch die Erkenntnis, dass man, mit ein wenig mehr Konzentration und weniger Eigenfehlern in den spielentscheidenden Situationen, an diesem Abend eines der absoluten Spitzenteams der Liga hätte in die Knie zwingen können. Den entscheidenden Unterschied machte an diesem Abend aber wieder einmal der Giesener Kapitän und Liga-Topscorer Hauke Wagner aus, den die Hausherren eigentlich zu keiner Phase der Partie richtig in den Griff bekamen. Und das, obwohl die Schöneicher Trainer in der Vorbereitung wie immer versucht haben, ihre Spieler punktgenau auf die Spielweise der Gäste einzustellen.

“Das hat ja in den ersten beiden Sätzen auch ganz gut funktioniert.” kommentiert TSGL-Trainer Mewes Goertz das Geschehen. “Aber so einen Ausnahmespieler wie Hauke kannst du natürlich über 5 Sätze nicht dauerhaft neutralisieren. Außerdem ging uns nach dem zu deutlich verlorenen dritten Satz leider ein wenig die vorher gezeigte Courage verloren.” analysierte er zutreffend. Hinzu kam, dass ab Mitte des vierten Satzes TSGL-Kapitän Willi Becker, der in den ersten beiden Durchgängen seinem Pendant auf der gegnerischen Feldseite in fast nichts nachstand, mit Knieproblemen endgültig passen musste. Im fünften und entscheidenden Satz wehrten sich seine Teamkollegen dann zwar wieder mit aller Macht gegen die drohende Niederlage, aber letztlich war es wieder ein unnötiger Eigenfehler, der die Partie zu Gunsten der sichtlich erleichterten Gäste beendete. Waren sie doch noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen.
Nun darf der Aufsteiger von den letzten vier Saisonspielen eigentlich keines mehr verlieren, will man nicht nach nur einer Saison die Liga wieder verlassen müssen. Das ist mit acht Punkten Rückstand auf einen offiziellen Nichtabstiegsplatz zunächst sicher nur eine rein theoretische Hoffnung, aber mit der Leistung vom Samstag ist dieses Ziel dennoch nicht vollkommen unrealistisch. Den Anfang macht am kommenden Samstag die Partie beim Tabellenneunten TuB Bocholt, der ebenfalls theoretisch noch erreichbar für die TSGL ist. Und sollte man von der holländischen Grenze mit einem Erfolg zurückkehren, kann das evtl. für den dringend benötigten Motivationsschub im Abstiegsendkampf sorgen.
TSGL Schöneiche: Willi Becker (C), Kevin Meusel, Richard Dalbock, Daniel Hähnert, Christian Guß, Mathias Albrecht, Sebastian Grösch, Lucas Grofe, Felix Werner, Jacob Genzmer (MVP), Ronny Wentzke, Martin Grüneberg, Hannes Goertz
Bert Körber
RSO on FacebookRSO on GoogleRSO on TwitterRSO on VimeoRSO on Youtube
RSO
Redaktion Schöneiche Online