Fristgerechte Flughafeneröffnung zum zweiten Mal geplatzt

Christoph Schulze:  „Es erfüllt mich nicht mit Freude und Genugtuung, dass die Eröffnung am 3. Juni wegen massiver Defizite abgesagt und verschoben werden musste. Dies ist ein erneutes Menetekel für die Arbeit der Flughafengesellschaft, aber auch die Arbeit der Landesregierung und der Kontrollorgane. Es wird wieder einmal ganz offenbar,

wie weit Wunsch und Wirklichkeit auseinander liegen, und es ist schon erschreckend, wie realitätsfremd die Verantwortlichen in der Berliner und Brandenburger Politik sind. Dies gilt nicht nur für die tatsächlichen Zustände beim Flughafenprojekt und der Betriebseröffnung, sondern insbesondere auch für die Flughafenumfeldproblematik.

 

Einige Verantwortliche und die Abgeordnete sollten jetzt mal in sich gehen und sich ernsthaft fragen: Wenn es schon beim Kernprojekt derartige Defizite gibt und man sich bis 3 Wochen vor der Eröffnung einseifen ließ, wie sie es dann mit ihrer Kontrollfunktion in der Vergangenheit gehalten haben und ob es überhaupt noch einen Grund gibt, den Beschwörungen und Beteuerungen der Flughafengesellschaft Glauben zu schenken, dass zum Schutz der Anwohner vor Fluglärm und zur Umsetzung des Schallschutzprogramms das Vorgeschriebene, Notwendige und Erdenkliche getan wird. Insider wissen längst, dass das nicht der Fall ist.

 

Offensichtlich haben wir es hier mit einer massiven Überforderung aller wesentlichen Beteiligten zu tun, und das zulasten der Steuerzahler und vor allem auch der Anwohner, die jetzt vielleicht 4 oder 8 Wochen länger Ruhe haben. Aber letztlich haben sie das Missmanagement des Schallschutzprogramms vollständig auszubaden. Ich bin bestürzt, aber nicht verwundert. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben, dass die Verantwortlichen sich endlich ihrer Verantwortung bewusst werden. Bekanntermaßen stirbt die Hoffnung immer zuletzt.“
Christoph Schulze, Landtagsabgeordnete Brandenburg

 

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