Kieferndamm-Planung weist mehr als eine Lücke auf

Innerörtliche Hauptverkehrsstraße Kieferndamm-Forststraße nicht zu Ende gedacht

Fast alle Schöneicher freuen sich, dass nach langem Warten endlich der Kieferndamm saniert und neu gebaut wird. Doch abgesehen von den Problemen bei der Realisierung des 2. Bauabschnitts mit dem direkt angrenzenden Land Berlin (wie berichtet) weist die Planung noch eine weitere gravierende Lücke auf.

Die neue „Innerörtliche Hauptverkehrsstraße“ soll laut Straßenverkehrskonzept der Gemeinde Schöneiche bei Berlin die beiden Landesstraßen Kalkberger Straße und Rahnsdorfer Straße gewissermaßen als Südtangente verbinden und damit Fichtenau von Durchgangsverkehr weitgehend befreien. Der Gedanke, vom Land Fördermittel für die Verbindung zwischen zwei Landesstraßen zu erhalten, war mit Vater dieser Idee, hat aber nicht gefruchtet.

Leider wurde offenbar vergessen dass die Lübecker Straße zwischen der Kapelle Fichtenau und der Forststraße zwingender Bestandteil dieser neuen „Innerörtliche Hauptverkehrsstraße“ ist. Hier wird die bereits bestehende Straße deutlich schmaler und sie grenzt ebenfalls direkt an den Berliner Stadtwald.

Das bedeutet also, auch wenn die Tangente Kieferndamm-Forststraße jemals mit den insbesondere als Schulweg erforderlichen beidseitigen, von der Fahrbahn getrennten Radwegen gebaut werden sollte, ist eine Fortsetzung dieser neuen „Innerörtliche Hauptverkehrsstraße“ über die Lübecker Straße kaum möglich, weil hier Berlin ebenfalls sein Veto einlegen wird. Schon um die erforderliche Breite der neu zu bauenden Straße zu erreichen, müsste auf Berliner Land gebaut werden – ganz zu schweigen von den auch hier sinnvollen beidseitigen Radwegen.

Also wird die neue „Südtangente“ schlicht und einfach am Übergang in die Lübecker Straße enden. Der Verkehr müsste sich dann über das notdürftig übergeteerte Kopfsteinpflaster mit viel zu geringer Straßenbreite quälen, um – wie theoretisch konzipiert – die Brandenburgische Straße oder gar die Rahnsdorfer Straße erreichen zu können. Hier taucht auch schon das nächste Problem auf. Die Straße  Alter Fischerweg ist als Ortsverbindungsstraße nach Rahnsdorf zu schmal und schon jetzt wegen der notwendigen Parkplatz Nutzung der Schöneicher Pendler überlastet. Also werden die von Rahnsdorf kommenden Autofahrer (Richtung Autobahn oder Multicenter) vermutlich auch weiterhin durch die Geschwister-Scholl-Straße und die Hamburger Straße (auch ein Schulweg ohne Geh- und Radweg, weil auf Berliner Gebiet verlaufend) als schnellster Verbindung fahren.

Die schöne neue „Innerörtliche Hauptverkehrsstraße“ wird somit zum Schildbürgerstreich auf Kosten der Schöneicher  Bürgern und Steuerzahler. Es wird deutlich, wie dringend eine grundsätzliche Überarbeitung des Schöneicher Verkehrskonzepts einschließlich eines gezielten und beschleunigten Ausbaus der wichtigsten innerörtlichen Hauptverbindungsstraßen ist.

Vermutlich wird diese Problematik  bei der am Samstag stattfindenden Sondersitzung des Finanzausschusses zur Vorab-Beratung der Prioritäten der Investitionsvorhaben für die nächsten Jahre keinerlei Rolle spielen.

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