Gemeindevertretung bringt Angebot zur Verbesserung der innerörtlichen Mobilität auf den Weg

In ihrer Sitzung am 26.03.2015 hat die Schöneicher Gemeindevertretung mit breiter Mehrheit ein Fahrserviceangebot für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen auf den Weg gebracht. Auch darüber hinaus gibt es Bewegung in der kommunalen Verkehrspolitik.

Die Gemeinde Schöneiche bei Berlin ist grundsätzlich gut an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angebunden. Nach einer Information der Gemeindeverwaltung ist für fast alle Einwohnerinnen und Einwohner eine Haltestelle der Straßenbahnlinie 88 (SRS) oder der Buslinien 161 (BVG) und 420 (BOS) in einer Entfernung von maximal 1 Kilometer erreichbar. Die vorhandenen Linien binden an Berlin sowie die umliegenden Orte Rüdersdorf, Woltersdorf und Erkner an.

In den vergangenen Jahren haben immer wieder Verbesserungen stattgefunden. So konnte die Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn (SRS) bis mindestens 2024 erhalten werden. Seit einigen Monaten sind die Fahrtzeiten auf der Linie 88 zwischen Friedrichshagen-Schöneiche-Rüdersdorf in den Abendstunden bis 24 Uhr von einem Stunden- auf einen 30-Minuten-Takt erweitert worden.

Trotzdem hat das öffentliche Verkehrssystem im Ort Lücken, z.B. für ältere Einwohnerinnen und Einwohner oder für Menschen mit Behinderung. Seit längerer Zeit gibt es deshalb Diskussionen darüber, wie man den bestehenden ÖPNV ergänzen und weiterentwickeln kann.

Auf Initiative des Seniorenbeirates und der UBS-Fraktion in der Gemeindevertretung wurde im Herbst 2014 die Idee eines Ringbussystems geprüft. Das vorgelegte Konzept erschien einer Mehrheit jedoch nicht umsetzbar. Nun hat die Gemeindeverwaltung ein neues Angebot vorgelegt, dass in der Gemeindevertretung mit einer breiten Mehrheit aus allen Fraktionen auf den Weg gebracht wurde (17 Ja/ 2 Nein/ 1 Enthaltung).

Ab Juli 2015 könnte demnach ein Fahrserviceangebot durch die Johanniter Unfallhilfe e.V. realisiert werden. Zunächst auf 1,5 Jahre befristet bietet es älteren und mobilitätseingeschränkten Menschen die Möglichkeit, sich von ihrer Haustür u.a. zum Arzt, zum Einkaufen oder zu Veranstaltungen und wieder zurück fahren zu lassen. Die Gemeinde beteiligt sich mit maximal 10.000 Euro im Jahr und trüge damit ein Drittel der Gesamtkosten. Ein weiteres Drittel übernimmt der Anbieter, den Rest finanzieren die Fahrgäste. Die Details werden nun durch den Bürgermeister vertragsreif ausgehandelt und dann in der Gemeindevertretung erneut beraten.

Bürgermeister Heinrich Jüttner (parteilos) berichtete in der Gemeindevertretung außerdem von Gesprächen mit dem Landkreis Oder-Spree und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). Hier könnten sich in den nächsten Monaten weitere Möglichkeiten zur Verbesserung des ÖPNV-Angebotes ergeben. „So arbeiten wir daran, Schritt für Schritt die Mobilitätslücken im Ort zu schließen und das bestmögliche Angebot zur Personenbeförderung herzustellen“, fasst Gemeindevertreter Fritz R. Viertel (DIE LINKE) die aktuellen Entwicklungen zusammen. „Neben dem ÖPNV und ähnlichen Angeboten sollte dabei anderen, umweltfreundlichen Alternativen zum Kfz-Individualverkehr, wie Mitfahrmodellen und Fahrradverkehr besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden!“

Quelle: www.linke-schoeneiche.de

Die Linke
Die Linke hat in Schöneiche rund 60 Mitglieder und parteilose Unterstützerinnen und Unterstützer. In der Gemeindevertretung sind wir derzeit mit 17,5 Prozent der Stimmen bzw. einer Fraktion aus 4 Mitgliedern vertreten.