Vereine unterstützen Integration von Flüchtlingen in Schöneiche bei Berlin

PRESSEMITTEILUNG der Gemeinde Schöneiche bei Berlin

Die Waldgartenkulturgemeinde Schöneiche bei Berlin bereitet sich als drittgrößte Gemeinde im Landkreis Oder-Spree darauf vor, Flüchtlinge und Asylsuchende aufzunehmen und in das  Gemeinde- leben zu integrieren.
Zur Vorbereitung dieser Aufgabe haben sich am 16.06.2015 Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen, Initiativen und Kirchengemeinden im Sitzungssaal des neuen Rathauses auf Einladung des Bürgermeisters getroffen und mit der Gemeindeverwaltung beraten.

In der Gemeinde gibt es bereits intensive Erfahrungen mit der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen. Zwischen 1995 und 2010 kamen über 400 Aus- und Übersiedler sowie jüdische Flüchtlinge aus dem Gebiet der ehemaligen UdSSR. Untergebracht waren diese Menschen in der 1994/95 umgebauten ehemaligen Polizeikaserne an der Ecke Bunzelweg / Krummenseestraße. Anfangs wurden die dort geschaffenen 16 Wohnungen als Übergangsheim und dann als Gemeinschaftsunterkunft genutzt.

Nach 2010 wurden die Wohnungen modernisiert, im Dach weitere Wohnungen ausgebaut und alle Wohnungen werden nun als kommunale Wohnungen für einkommensschwache Haushalte genutzt. Verwaltung und Vermietung erfolgen durch die Gemeindeverwaltung. 1994 hatte sich ein großer ehrenamtlicher Kreis von Schöneicherinnen und Schöneichern gebildet, die aktiv an der Integration mitgewirkt haben. Flüchtlinge und Einheimische haben 2001 den Integrationsverein Schtetl gegründet, der seit vielen Jahren vor allem durch Kulturveranstaltungen das Gemeindeleben mitgestaltet.

Die Gemeindeverwaltung informierte am 16.06.2015 über den derzeitigen Stand. Es gibt drei mögliche Standorte für Flüchtlingsunterkünfte im Ort, die der Landkreis prüft. Es ist derzeit noch unklar, wann Flüchtlinge kommen, wie viele und aus welchen Ländern Flüchtlinge kommen werden. Hier ist die Gemeinde auf den Landkreis angewiesen. Es wurde gemeinsam beraten, wie weiterhin eine qualifizierte Willkommenskultur hier im Ort gestaltet werden soll, um Flüchtlinge zu integrieren und zu unterstützen. Es gibt bei Vereinen, Initiativen und Kirchengemeinden eine große Bereitschaft, auf die Menschen zuzugehen, die hierher geflohen sind.

Es wurde gemeinsam beschlossen, das seit 1998 bestehende unabhängige Schöneicher Forum für Demokratie und Toleranz als organisatorische Grundlage für alle zu nutzen, die aktiv mitwirken möchten, und regelmäßige Treffen zu organisieren. Auch eine enge Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und zukünftigen Betreibern von Einrichtungen zur Unterbringung von Flüchtlingen ist beabsichtigt.

Heinrich Jüttner
Bürgermeister
Schöneiche bei Berlin, 17.06.2015

Peter A. Pohle
Peter A. Pohle ist Gemeindevertreter (FDP) und Vorsitzender des Ortsentwicklungsausschuss der Gemeindevertretung Schöneiche bei Berlin.