PRESSEMITTEILUNG der Gemeinde Schöneiche bei Berlin
Seit 14.10.2015 sind drei Notunterkünfte in Schöneiche bei Berlin mit 56 Flüchtlingen / Asylsuchenden belegt – weitere Plätze werden gesucht!
Menschen brauchen unsere Hilfe. Die Situation für Flüchtlinge und Asylsuchende hat sich in den letzten Tagen weiter dramatisch verändert. In Schöneiche bei Berlin gibt es nur sehr wenige freie Wohnungen. Deshalb gibt es akute Probleme bei der Bereitstellung von Wohnungen oder Plätzen in Gemeinschaftsunterkünften. Schöneiche bei Berlin müsste im Jahr 2015 im Verhältnis zur Einwohnerzahl eigentlich 160 Flüchtlinge / Asylsuchende aufnehmen. Fürstenwalde, Beeskow und Storkow nehmen relativ betrachtet mehr als Schöneiche bei Berlin auf.
Die ehemalige Bildungsstätte St. Konrad in der Friedrichshagener Straße wurde von der katholischen Kirche zur Verfügung gestellt. Vor einer Nutzung als Gemeinschaftsunterkunft mit 90 Plätzen müssen Umbauten durchgeführt werden. Diese werden wohl erst Mitte 2016 abgeschlossen sein.
Sobald es konkrete Informationen gibt, wird auch hier eine Anliegerversammlung durchgeführt werden.
Im Bereich Nebenzentrum Grätzwalde (Woltersdorfer Straße / Warschauer Straße) hinte ALDI und Musik¬schule sollen auf kreiseigenen Flächen Wohnungen gebaut werden, die dauerhaft für einkommensschwache Haushalte und vorübergehend auch als Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge / Asylsuchende zur Verfügung gestellt werden. Hier wurde ein erforderliches Bebauungsplanverfahren eingeleitet, bei dem es auch wie vom Gesetz vorgesehen Bürgerbeteiligung gibt. Die ersten Wohnungen könnten jedoch wohl erst Ende 2017 zur Verfügung stehen.
Zum Bebauungsplan wird es Anfang November 2015 eine Anliegerversammlung geben.
Die Gemeinde Schöneiche bei Berlin hat mit dem Landkreis Oder-Spree kurzfristig folgende Standorte für Notunterkünfte abgestimmt:
• Krummensee Straße 17 20 Plätze
• Käthe-Kollwitz-Straße 6 30 Plätze
• Dorfaue 22A 6 Plätze
Die Notunterkunft Krummenseestraße 17 (ehemals Baubetriebshof) konnte durch die Gemeindeverwaltung mit ehrenamtlicher Unterstützung in sehr kurzer Zeit bis 21.09.2015 fertig gestellt werden. 20 Flüchtlinge sind seit 22.09.2015 in der Notunterkunft Krummenseestraße 17 untergebracht. Die Notunterkunft Dorfaue 22A (historische Feuerwehr) ist seit 01.10.2015 mit 7 Personen belegt. Die Notunterkunft Käthe-Kollwitz-Straße 6 (ehemalige Bürgelschule) ist seit 14.10.2015 mit 29 Personen belegt.
Die Flüchtlinge und Asylsuchenden kommen aus Syrien, Afghanistan und Pakistan. Unsere neuen Nachbarn sind zwischen 1 und 56 Jahren alt. Insgesamt gibt es 12 Kinder und 4 Jugendliche sowie 40 Erwachsene. Es sind 21 weibliche und 35 männliche Einwohnerinnen, die hier Zuflucht gefunden haben und nun gemeinsam mit uns in unserem Ort leben.
Die Sozialbetreuung für die Flüchtlinge erfolgt durch den sozialen Träger ,.gefAS“.der seinenSitz in Erkner hat. Es gibt in der Käthe-Kollwitz-Straße 6 und in der Krummenseestraße 17 ein Büro für die Sozialarbeit, von dort wird die Dorfaue 22A mitbetreut.
Am 31.08.2015 gab es eine Einwohnerversammlung mit Bürgerdialog zum Thema „Flüchtlinge und Asylsuchende“ in der Zweifeldschulsporthalle in der Dorfaue. Es waren 515 Einwohnerinnen und Einwohner anwesend. Vieles wurde offen angesprochen, auch Sorgen, Ängste, Vorbehalte oder gar Ablehnung, sowie positive und erfreuliche Erfahrungen und Hoffnungen. Hinweise und Informationsbedürfnisse wurden zur Kenntnis genommen. Diese Gespräche sollen im Interesse einer transparenten demokratischen Aufgaben¬bewältigung fortgesetzt werden.
Am 16.09., 17.09. und 18.09.2015 gab es vor der Belegung Versammlungen mit Anliegern im direkten Bereich der geplanten Notunterkünfte. Hier konnten im überschaubaren Rahmen konkrete Fragen und Hinweise beraten werden.
Für 10.11.2015 wird eine weitere Einwohnerversammlung mit Bürgerdialog zum Thema „Flüchtlinge und Asylsuchende“ in der Zweifeldschulsporthalle in der Dorfaue vorbereitet. Die Einladungen sind veröffentlicht.
Die Gemeinde informiert auf ihrer Homepage.
Integration beginnt im ersten Augenblick der Ankunft und wird lange Zeit dauern.
Das Bündnis für Demokratie und Toleranz organisiert das vielfältige ehrenamtliche Engagement hier in der Gemeinde. Es gibt eine aktive Willkommenskultur. Die Ankommenden werden begrüßt. In den ersten Tagen in unserer Gemeinde erfolgt praktische Unterstützung bei Einkauf und Orientierung. Dolmetscher stellen sich zur Verfügung. Ehrenamtliche Deutschkurse werden angeboten.
Zwei schulpflichtige Kinder sind in der Storchenschule eingeschult, zwei weitere Kinder werden in der Bürgelschule eingeschult. Kleinere Kinder werden mit Krippen- oder Kindergartenplatz versorgt.
Es gab und gibt eine große Hilfs- und Spendenbereitschaft auch in Schöneiche bei Berlin. Dafür herzlichen Dank. Sachspenden wurden angenommen und ehrenamtlich sortiert. Geldspenden sind bisher schon in Höhe von 5.674,40 € eingegangen. Auch das ist erfreulich und dieses Spenden werden den Flüchtlingen / Asylsuchenden direkt zugute kommen.
Geldspenden sind weiterhin erwünscht – bitte an das Konto der
Gemeinde Schöneiche bei Berlin:
Sparkasse Oder Spree IBAN: DE68 1705 5050 2108 2651 66 BIC: WELADED1LOS Verwendungszweck: Spende Flüchtlingshilfe
Die Gemeinde bittet alle Einwohnerinnen und Einwohner um Verständnis für kurzfristige Maßnahmen zur Krisenbewältigung und um Hilfe bei der Bewältigung dieser humanitären Aufgaben. Integration der neuen EinwohnerInnen in unsere Ortsgemeinschaft ist eine gemeinsame und dauerhafte Aufgabe.
Die Not wächst. Es gibt immer dringenderen Handlungsbedarf. Wer kann selbst Flüchtlinge aufnehmen?
Sie können sich wenden an
• Gemeindeverwaltung e-mail: asyl@schoeneiche-bei-berlin. de oder auch an
• Bündnis für Demokratie und Toleranz unter buendnis@schoeneiche-bei-berlin.de bei Interesse an ehrenamtlicher Mitwirkung.
Informationen gibt es auf der Homepage der Gemeinde: www.schoeneiche-bei-berlin.de.
Und selbstverständlich steht auch der Bürgermeister der Gemeinde Schöneiche bei Berlin für Anfragen und Hinweise zur Verfügung.
Heinrich Jüttner Bürgermeister
Schöneiche bei Berlin, 21.10.2015
Kann auch Jemand erklären wo all die „Flüchtlinge“-Asylsuchende untergebracht werden ,welche noch kommen, in den letzten 40 Tagen waren es laut Bundesregierung 407000 ! Asylsuchende. Es werden erheblich mehr Unterbringungsmöglichkeiten in Schöneiche benötigt werden. Eine Zahl von 160 Personen ist da bei weitem zu niedrig gegriffen. Wenn Gemeinden mit 800 Einwohner z.B. 300 ! Asylsuchende vor die Nase gesetzt bekommen (Falkenrehde /bei Potsdam)