Schöneicher Straßenbahn vor dem Aus?

Der Landesvorsitzende Frank Böhnke des Deutsche Bahnkunden-Verband befürchtet das Aus für den Straßenbahn-Verkehr in den meisten Städten Brandenburgs. Bis zum 1. Januar 2022 müssten nach den gesetzlichen Vorschriften alle öffentlichen Verkehrsmittel barrierefrei sein.
Bei  sieben Straßenbahnbetrieben im Land gebe es fast nur Bahnen, die älter als 25 Jahre sind. Dazu kommt, das die meisten nicht behindertengerecht sind. Komplette Neuanschaffungen und den Umbau der Haltestellen könnten sich meisten Kommunen nicht leisten.
Frank Böhnke fordert, dass die  Landesregierung die Kommunen bei der notwendige Umrüstung finanziell unterstützt. Bisher lehnt die rot-rote Landesregierung dies ab.
Ohne eine Unterstützung der Landesregierung ist zu befürchten, dass ab 2022 nur noch in Potsdam Straßenbahnen fahren. Nach den Vorschriften müsste dann der Straßenbahnverkehr in den Orten Frankfurt/Oder, Brandenburg/Havel, Cottbus sowie in Schöneiche-Rüdersdorf, Woltersdorf (Oder-Spree) und Strausberg (Märkisch-Oderland) eingestellt werden.

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RSO
Redaktion Schöneiche Online
Veröffentlicht in Allgemein

Ein Gedanke zu „Schöneicher Straßenbahn vor dem Aus?

  1. Lutz Kumlehn, Vorsitzender der Fraktion CDU/BBS/FDP

    Da haben sich die Verantwortlichen ja mal wieder etwas ganz tolles ausgedacht. Eine Barrierefreiheit für Straßenbahnen ist natürlich ein wichtiger Schritt für die uneingeschränkte Teilnahme am öffentlichen Leben und öffentlichen Verkehr für geheingeschränkte Personen. Nur wird meines Erachtens hier wieder einmal der zweite Schritt vor dem ersten gemacht. Was nützen denn die besten Bahnsteige und Niederflurwagen, wenn eine Bürgerin bzw. ein Bürger im Rollstuhl noch nicht mal die Straßenseite wechseln kann, weil die Gehwege völlig marode sind und kein abgesenkter Bordstein vorhanden ist! Erstmal müssen wir die Gehwege im Ort in einen einigermaßen ordentlichen Zustand versetzen! Unsummen an Geld für die Anschaffung von barrierefreien Zügen und den Umbau von Bahnsteigen bis 2022 haben wir nicht. Auch das Land wird das benötigte Geld nicht zeitgerecht zur Verfügung stellen können.

    Um aber 2022 nicht den Betrieb der Straßenbahn einstellen zu müssen, sehe ich eine pragmatische Lösung: Schaffen wir Arbeitsplätze für Zugbegleiter, die dann einem geheingeschränkten Menschen oder einem Rollstuhlnutzer beim Ein- und Ausstieg mit den entsprechenden Hilfsmitteln zur Seite stehen. Das kostet zwar auch Geld, erspart aber einen übereilten Ausbau und möglw. eine Stilllegung des Straßenbahnverkehrs. Ich bin da eher ein Pragmatiker als Pessimist. Daher dieser Vorschlag zur Diskussion.

    Bin gespannt, wie das andere sehen…..

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