Frei zugängliches WLAN in Schöneiche für alle

Im August 2014 hat die Bundesregierung ihre „Digitale Agenda“ verkündet. Deutschland liegt  mit rund 936.000 Hotspots von zehn Industrienationen auf dem letzten Platz. Selbst Polen verfügte mit rund 1,4 Millionen über mehr öffentliche drahtlose Internetzugänge. Frankreich hat  über 13,1 Millionen öffentliche Hotspots und Großbritannien ca. rund 5,6 Millionen. Mit rund drei WLAN-fähigen Endgeräten pro Kopf sind wir dem weltweiten Durchschnitt – 1,2 Geräte/Kopf – aber um Längen voraus.

Durch die zunehmende Digitalisierung von Wirtschaft und Alltag erwarten wir heute immer und überall schnellen mobilen Internetzugang. In deutschen Städten soll mobiles Internet über WLAN künftig für jeden verfügbar sein. Flughäfen, Cafés, Rathäuser und Bibliotheken sollen rechtssicher kostenloses WLAN anbieten können. Viele deutsche Städte sind dabei öffentliche Netze aufzubauen, die Cafés und Restaurants hierzulande nicht bieten. In Düsseldorf und Frankfurt gibt es entsprechende Initiativen ebenso wie in Berlin und Hamburg. In Freiburg ist dieses schon Selbstverständlichkeit.

In Schöneiche hat Die Linke die Initiative aufgegriffen und die Beschlussvorlage BV 224/2016 „Freies WLAN im Ortszentrum“ eingebracht. Der Bürgermeister soll  beauftragt werden, die Voraussetzungen zur Einrichtung eines freien, kabellosen Interzuganges (WLAN) im Rathaus und in der KultOurkate sowie im räumlichen Umfeld dieser beiden Gebäude (Zugriffspunkte/Hotspots) zu prüfen. In 6 Anlagen ist ersichtlich, dass die Gemeindeverwaltung strikt dagegen ist. Die SPD Schöneiche will zur nächsten Sitzung der Gemeindevertretung einen Änderungsantrag einbringen, der den freien Zugang nur auf die KultOurkate beschränkt.

Der FDP Ortsverband  Erkner/Woltersdorf/Schöneiche setzt sich für ein  frei zugängliches  WLAN  in den drei Gemeinden ein.

„Wir brauchen ein freies zugängliche WLAN, nicht nur in zwei  Gebäuden von Schöneiche“, fordert der Vorsitzende der FDP Ortsgruppe Erkner/Woltersdorf/Schöneiche, Peter A. Pohle. Schöneiche darf beim freien WLAN nicht wie im Straßenbau, an hinterer Stelle in Brandenburg  liegen. Schöneiche hat und sollte seine Möglichkeiten nutzen und zum Vorreiter in Brandenburg werden. Dieses kann  nicht nur Aufgabe der Gemeindeverwaltung sein. „Wir brauchen eine breites Bündnis aus Firmen, Gaststätten, Vereinen, Verwaltung  und Bürgern in Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern“ so Peter A. Pohle. Er betont aber auch „freizugängliches WLAN ist  nicht gleichzusetzten mit kostenfreien WLAN“. Wir können die Kosten dafür nicht alleine unserer Gemeinde auflasten. Wir müssen nach Möglichkeiten der Finanzierung  suchen.

Peter A. Pohle
Peter A. Pohle ist Gemeindevertreter (FDP) und Vorsitzender des Ortsentwicklungsausschuss der Gemeindevertretung Schöneiche bei Berlin.
Veröffentlicht in RSO

3 Gedanken zu „Frei zugängliches WLAN in Schöneiche für alle

  1. Ein Bürger Schöneiches

    Vielleicht möchte nicht jeder Bürger in einem WLAN-Netz leben? Es gibt Menschen die darauf mit gesundheitlichen Problemen reagieren. Mittlerweile gibt es ausreichend fundierte Studien zu diesem Thema. Ich bin deshalb strikt gegen ein durchgehendes WLAN-Netz in Schöneiche.

    • Peter A. Pohle

      Bislang gibt es keine wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse, die eine Gesundheitsgefährdung nachweisen. Im Vergleich zu Handys oder schnurlosen Telefonen ist die Strahlung eines WLAN deutlich geringer, da die Geräte mit viel weniger Sendeleistung arbeiten. Die Sendeleistung eines WLAN liegt bei max. 0,1 Watt. Ein Handy sendet mit bis zu 2 Watt. Diese elektromagnetische Strahlung ist nichts anderes als Licht, nur mit einer viel niedrigeren Frequenz. Eine Glühbirne sendet etwa 5% als Licht und ca 95% als Wärmestrahlung. Auch eine eine elektromagnetische Strahlung. Nur hier im Infrarotbereich und viel Gefährlicher als ein Handy.

      Peter A. Pohle

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